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"Dann hat ein Bayern ein Problem" - Effenberg-Klartext zur Diskussion um Thomas Müller

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"Dann hat ein Bayern ein Problem" - Effenberg-Klartext zur Diskussion um Thomas Müller

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Dann hat Bayern ein Problem

Die Personalie Thomas Müller sorgt beim FC Bayern München aktuell für Diskussionsstoff. SPORT1-Experte Stefan Effenberg hat dazu eine klare Meinung. Zudem outet er sich als Fans eines Münchner Liga-Konkurrenten.
Thomas Müllers Zukunft beim FC Bayern München ist weiter offen. Die Bayern-Legende muss sich bei einem Verbleib möglicherweise mit der Reservistenrolle begnügen.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Liebe Fußball-Freunde,

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die unter der Amtszeit von Louis van Gaal aufgestellte Bayern-Regel ‚Müller spielt immer‘ scheint unter dem aktuellen FCB-Coach Thomas Tuchel keine Gültigkeit mehr zu haben. In den vergangenen beiden Ligaspielen startete das Münchner Urgestein lediglich von der Bank.

In der momentanen Lage darf der Rekordmeister diese Baustelle aber nicht aufmachen. Im Meisterrennen mit Borussia Dortmund stehen für die Bayern nur noch drei Partien auf dem Programm und so eng wie in dieser Spielzeit war es schon lange nicht mehr für den Abo-Meister.

Daher gilt im Meisterschaftsendspurt nur noch eins: Siegen, egal wie. Die Bayern sind aktuell nicht in der Lage zu glänzen. Darum geht es aber auch nicht. Am Ende muss die elfte Meisterschaft in Folge stehen und dafür holen die Münchner am besten die restlichen neun Punkte, um dem Erzrivalen aus Dortmund gar nicht erst die Chance zu geben, die Münchner Titelserie zu beenden.

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Das wissen aber auch die verantwortlichen Akteure an der Säbener Straße. Daher geht Tuchel sehr souverän mit der Situation um Müller um. Nicht umsonst hat der Trainer nach dem Arbeitssieg gegen Werder Bremen das professionelle Verhalten Müllers und dessen Einfluss in der Mannschaft explizit gelobt.

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Und genau diese Professionalität verbietet es dem Offensivstar, in der entscheidenden Meisterschaftsphase Stunk zu machen. Auch er ordnet alles - einschließlich seiner eigenen Person - dem Titelrennen unter.

Nach dem 34. Spieltag sieht die Sache jedoch anders aus. Denn bei aller Harmonie, die momentan nach außen demonstriert wird, ist Müller eine ganz besondere Personalie in München. Deswegen wird man es unter allen Umständen vermeiden wollen, dieses Thema in die neue Saison mitzunehmen. Denn dann hat man ein Problem.

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Wie die Lösung dafür aussieht? Ich weiß es nicht. Aber sowohl Tuchel als auch der Verein müssen sich Gedanken machen. Und auch Müller wird im Sommer die Situation Revue passieren lassen.

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Glasner? „Da passt es irgendwie nicht“

Das wird man wohl auch in Frankfurt. Der Ausraster von Eintracht-Coach Oliver Glasner auf der Pressekonferenz in Hoffenheim hat gezeigt, dass der Trainer Druck verspürt. Zwar sollte man die Szene nicht überbewerten, zumal sich der Österreicher mittlerweile auch entschuldigt hat.

Aber die Beziehung zwischen Glasner und Sportvorstand Markus Krösche scheint man da näher beleuchten zu müssen. Ich kenne keinen Trainer, der sich hinstellt und sagt ‚Dann gehe ich halt‘, wie es Glasner nach dem Augsburg-Spiel gemacht hat. Das sieht nicht nach Kämpfertyp aus. Auch nicht, dass er zu 100 Prozent zum Verein steht. Das ist mir extrem aufgefallen. Ich glaube, da passt es irgendwie nicht.

Oliver Glasner rastete nach der Niederlage gegen Hoffenheim auf der Pressekonferenz aus. Der Eintracht-Trainer steht nach diesem Auftritt in der Kritik.
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STAHLWERK Doppelpass: Stefan Effenberg über Eintracht-Trainer Oliver Glasner

Vielleicht wäre es besser, dass er ehrlich sagt, wenn er gehen will. Dann hat man noch das Pokalfinale und für dieses Spiel gehen die Jungs vielleicht nochmal für ihn durchs Feuer.

Bei aller Kritik muss man Glasner aber auch ein großes Kompliment aussprechen. Frankfurt steht das zweite Jahr in Folge in einem Finale - mit diesem Kader. Sind sie für drei Wettbewerbe aufgestellt? Ich glaube nicht. Umso beeindruckender, was sie da abliefern.

Fan von Union Berlin

Aber Erfolg bringt auch Probleme mit sich. Das musste Frankfurt erfahren und könnte auch auf Union Berlin in der kommenden Spielzeit zukommen. Wenn Teams wie Frankfurt oder Union mal performen, weckt das Begehrlichkeiten. Spieler werden weggekauft. Das Problem ist bei solchen Mannschaften, diese Lücke zu füllen.

Frankfurt hat aber bewiesen, dass man nach dem Europa-League-Triumph im vergangenen Jahr weiter erfolgreich sein kann. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale ist der beste Beweis dafür. Und auch Union traue ich das zu.

Die Berliner leben nicht von Superstars, sondern vom Team. Das spürt man auch. Dazu kommt die Spielphilosophie, die nicht spektakulär ist, aber relativ einfach und erfolgreich.

Das zeigen sie in der Bundesliga, auch in den Jahren zuvor schon. Ich kann nur positiv von Union Berlin reden. Ich mag das und bin ein Fan von Union in den letzten Jahren geworden.

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.