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Watzke berichtet von Hoeneß-Anruf - und "Söder ist beim BVB immer willkommen"

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Watzke berichtet von Hoeneß-Anruf - und "Söder ist beim BVB immer willkommen"

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Watzke berichtet von Hoeneß-Anruf

Hans-Joachim Watzke blickt auf das dramatische Meister-Aus des BVB zurück, berichtet von einem wertschätzenden Telefonat mit Uli Hoeneß und räumt mit einem Gerücht um Markus Söder auf.
Das packenden Saisonfinale musste Hans-Joachim Watzke erst mal sacken lassen. Mit einem Anruf von Uli Hoeneß hatte er nicht gerechnet.
SPORT1
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von SPORT1

Eine turbulente Saison ist zu Ende: Hans-Joachim Watzke hat nach dem dramatischen Saisonfinale von Borussia Dortmund Bilanz gezogen.

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Der Geschäftsführer des BVB sprach über den schmerzhaftesten Moment am letzten Bundesliga-Spieltag, Kontakt mit Jürgen Klopp, ein Telefonat mit Uli Hoeneß und ein vermeintliches Stadionverbot für Markus Söder.

„Als in der 89. Minute das 2:1 für Bayern fiel, habe ich mich gefühlt, als ob mir jemand ein Messer ins Herz rammt“, sagte Watzke eine Woche, nachdem die Schwarzgelben den sicher geglaubten Meister-Titel noch verspielten, in der Bild am Sonntag. Die Schale war einmal mehr an den FC Bayern gegangen, der kurz vor Schluss den entscheidenden Sieg in Köln klargemacht hatte.

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Bei Watzke saß der Schmerz nach den Spielen so tief, dass selbst der Griff zum Alkohol keine Lösung mehr war: „Ich habe zwei, drei Rotwein getrunken, mehr nicht, und dann gemerkt, dass ich nichts spüre. Ich muss so viel Adrenalin im Körper gehabt haben, dass der Alkohol keine Wirkung gezeigt hat.“

Watzke: Einige BVB-Spieler noch nicht bereit

War Dortmunds Debakel ein Stück weit selbstgemacht? „Die Leute haben sich so sehr nach dieser Meisterschaft und einer gigantischen Feier gesehnt“, meinte Watze: „Es wurde - natürlich ungewollt - ein unfassbarer Erwartungsdruck von allen Seiten aufgebaut. Offensichtlich konnten einige Spieler, speziell die, die noch nie Meister waren, am Ende mit diesem Druck nicht umgehen. Für sie war das am Ende des Tages vielleicht zu viel. Noch zu viel …“

Von einem Trauma wollte Watzke nach dem dramatischen Saisonfinale aber nicht sprechen.

Das sei „ein viel zu großer Begriff. Wir müssen es einfach so wie Jürgen Klopp machen! Der hat auch mal vier oder fünf Endspiele in Serie verloren. Da haben auch alle erzählt, das wird ein Trauma.“ Anschließend habe der frühere Meister-Trainer des BVB aber einfach weitergearbeitet. Und letztlich triumphiert.

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Auch rund um den letzten Spieltag habe er Kontakt mit Klopp gehabt, verriet Watzke: „Vor und nach dem Spiel. Kurz und knackig. Kein 20-minütiges Beileidsgewinsel, weil er genau weiß, wie wir uns fühlen. Und dass man damit am Ende alleine klarkommen muss.“

BVB-Boss über „wertschätzenden“ Anruf von Uli Hoeneß

Und einen langjährigen Konkurrenten hatte Watzke am selben Tag ebenfalls noch am Hörer: „Ich habe noch am Abend der Meister-Entscheidung mit Uli Hoeneß telefoniert. Er hat mich angerufen, als ich noch im Stadion war. Natürlich habe ich ihm bei der Gelegenheit auch gratuliert.“ Er habe den Anruf von Hoeneß „als wertschätzend empfunden. Unser Verhältnis hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.“

Watzke erwähnte außerdem, dass er auch mit Oliver Kahn Kontakt gehabt habe. Dieser war kurz vor dem Saisonfinale als Vorstandschef der Bayern abgesetzt worden. Eine Entscheidung, die Watze nicht weiter kommentieren wollte: „Ich kann nur sagen, dass mein Verhältnis und meine Zusammenarbeit mit Oliver bei der DFL oder der ECA immer von großem Vertrauen geprägt war.“

Zur neuen Saison erwartet Watzke einen veränderten Kader beim großen Konkurrenten: „Ich glaube schon, dass Bayern zur neuen Saison investieren wird.“

Stadionverbot für Söder? Watzke mit Klartext

Davon unabhängig will Watzke aber nicht zu viel Energie für die Blicke nach München verschwenden. „Wir schauen nur auf uns. Was die Bayern machen, ist mir total egal. Ich warne auch davor, das alles nur auf uns und Bayern zu reduzieren: Mit Leipzig befindet sich in unserem Windschatten noch ein Verein, der inzwischen genauso viel Geld aufwendet wie wir. Die Leipziger werden im Meisterkampf in der neuen Saison da sein!“

Abschließend bezog Watzke auch zu einem Gerücht Stellung, das besagt, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in Dortmund Stadion-Verbot habe. Das stimme „überhaupt nicht!“, meinte der BVB-Boss. Söder hatte vor dem Saisonfinale behauptet, der BVB sei „zu doof“, um Meister zu werden.

„Er hat mich sofort nach seinem Spruch angerufen. Politiker sind noch eher in der Versuchung als Fußballer, schnell mal einen Spruch rauszuhauen“, meinte Watze dazu: „Ich werde nie vergessen, was Markus Söder in der Corona-Pandemie dazu beigetragen hat, dass wir wieder Fußball spielen durften. In dem Moment habe ich erkannt, auf wen man sich verlassen kann. Söder ist beim BVB immer willkommen.“