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FC Bayern: Hernández undankbar? Schon sein Atlético-Abgang war hässlich

Erneut unschöner Hernández-Abgang

Lucas Hernández verlässt die Bayern in Richtung PSG. Es ist bereits der zweite Wechsel, der bei Fans und Bossen seiner Ex-Klubs auf Unmut stößt. Schon die Umstände seines Abgangs bei Atlético Madrid waren mehr als umstritten.
Bayern-Star Lucas Hernández hat offenbar eine Affäre. Das behauptet zumindest seine Ehefrau Amelia Lorente bei Instagram.
Lucas Hernández verlässt die Bayern in Richtung PSG. Es ist bereits der zweite Wechsel, der bei Fans und Bossen seiner Ex-Klubs auf Unmut stößt. Schon die Umstände seines Abgangs bei Atlético Madrid waren mehr als umstritten.

Ein millionenschwerer Fußball-Star verlässt einen Verein und unterschreibt bei einem anderen, wo er neues Glück sucht - und meist auch mehr Geld.

So weit, so gut. Es ist ein gewöhnlicher Vorgang, der in jedem Transferfenster dutzende Male so über die Bühne geht. Dennoch werden manche Wechsel mit Wohlwollen von den Fans aufgenommen, während andere eher auf Unverständnis stoßen.

Lucas Hernández legt nun zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Wechsel hin, auf den Letzteres zutrifft.

Hernández wechselt für 50 Millionen Euro zu PSG

Der Linksfuß verlässt den FC Bayern und wechselt nach SPORT1-Informationen zum französischen Meister Paris Saint-Germain. Inklusive Boni wird der deutsche Rekordmeister 50 Millionen Euro für den Transfer kassieren.

Zum zweiten Mal geht Hernández dabei aber unter fragwürdigen Umständen. Denn bereits 2019, als der Innenverteidiger von Atlético Madrid zu den Bayern wechselte, verließ er seinen alten Klub nicht im Guten. Beide Abgänge weisen erstaunliche Parallelen auf.

Hernández verkündete Atlético-Abschied mitten in der Saison

Rückblick in den Winter 2018/19: Hernández war damals bereits sehr verletzungsanfällig. Er laborierte zunächst an einer Knieverletzung, ehe er sich ein paar Wochen später eine Innenbandverletzung zuzog, die ihn für unbestimmte Zeit außer Gefecht setzen sollte.

Bei Atlético hatte der Franzose seine ganze Jugend verbracht, dem Klub hatte er alles zu verdanken. Madrid war bereits in seiner Kindheit zu seiner Heimat geworden, er sagt selbst von sich, dass er besser Spanisch als Französisch spricht.

Trotz der Verletzung wollten die Rojiblancos den Vertrag mit ihrem Schützling verlängern - genau wie Bayern nach seinem Kreuzbandriss bei der WM 2022 übrigens auch. Zudem fieberte Atléti seinerzeit dem Champions-League-Finale im Sommer entgegen. Nach den verpassten Chancen in den Vorjahren wollte der Klub unbedingt wieder in das Finale der Königsklasse einziehen und dort endlich gewinnen - schließlich würde das Endspiel im eigenen Stadion stattfinden.

In dieser Situation verkündete Hernández auf einmal seinen Wechsel nach München. Mitten im März, mitten in der Saison.

Auf Twitter schrieb er: „Ich musste die schwerste Entscheidung meines Lebens treffen. Atléti bedeutet mir sehr viel. Es ist der Verein, in dem ich aufgewachsen bin und in dem ich zu dem Spieler geworden bin, der ich bin. Ich werde allen Trainern, Kollegen, Managern und Fans, mit denen ich 12 wunderbare Jahre geteilt habe, immer dankbar sein.“

Beleidigungen und Wut der Fans: „Du warst nie Atlético“

Doch das Unverständnis war groß. Die enttäuschten Fans machten auf sozialen Medien ihrer Wut Luft, es setzte einige Beleidigungen.

Ein User twitterte: „Du warst nie Atlético und wirst es auch nie sein.“ Ein anderer schrieb: „Dass du mitten in der Saison verschwindest... Es wäre nicht so schwer für dich gewesen, bis zum Ende der Saison zu warten.“

Wieder ein anderer beklagte die mangelnde Dankbarkeit. „Der Verein, der dir alles gegeben hat, seit du klein warst, der im Sommer mit dir verlängern wollte und dir noch einmal eine Gehaltserhöhung angeboten hat... Sie haben dir alles gegeben und du konntest nicht warten bis zum Sommer für den Verein“, twitterte der User.

Später wurde bekannt, dass Hernández bereits in der Winterpause mit den Bayern in Gesprächen war. Auch hier gibt es wieder eine erstaunliche Parallele: Hernández Berater Manuel Garcia Quilon spielte beim Thema Vertragsverlängerung mit Bayern im März bei SPORT1 auf Zeit: „Es gibt bislang nichts zu vermelden. Das Allerwichtigste ist jetzt erst mal, dass Lucas wieder richtig gesund wird“, sagte er damals - doch zu diesem Zeitpunkt liefen nach SPORT1-Informationen sogar schon erste Gespräche mit PSG!

RMC Sport zufolge soll Hernández PSG kurz darauf auch zugesagt haben - parallel sprach sein Berater aber noch mit den Bayern über eine Verlängerung.

Die spanische Presse ließ beim Abgang von Atléti kein gutes Haar an Hernández. So schrieb El Mundo: „Lucas ging im Januar, obwohl er bis heute nicht den Mut hatte, das zu sagen. Er ging in dem Moment, in dem er entschied, Bayerns Angebot anzunehmen und in der Winter-Transferphase kampflos von Bord zu gehen.“

Lucas Hernández: „Es war nicht einer der besten Abgänge“

Im Oktober 2020 räumte Hernández im Interview bei Movistar selbst Fehler bei seinem Wechsel ein: „Es war nicht einer der besten Abgänge, aber die Situation war so und ich werde immer dankbar sein. Die Leute denken, ich hätte aufgegeben, aber ich war in einer komplizierten Situation mit meinem Knie und ich habe die Entscheidung getroffen. Es war nicht meine Absicht, dass die Leute sich damit schlecht fühlen.“

Ob er rückblickend auch ähnlich auf seinen jetzigen Wechsel von Bayern zu PSG blicken wird?

Auch die Art und Weise, wie Hernández nun seinen Abgang aus München vollzog, verstimmte Fans und Funktionäre seines künftigen Ex-Klubs.

Bayern-Abgang sehr umstritten

Der 27-Jährige verlässt die Bayern, obwohl der Verein seinen Vertrag verlängern wollte - und das in einer der schwersten Phasen in Hernández‘ Karriere: Seit der WM in Katar fiel er mit einem Kreuzbandriss aus. Wie er nach der Verletzung zurückkommen wird, ist alles andere als klar. Auch 2021 hielten die Bayern zu ihrem Profi, als er in Spanien vor Gericht stand und wegen einer handgreiflichen Auseinandersetzung zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde.

Die Verantwortlichen des Rekordmeisters sind nach SPORT1-Informationen von ihrem Spieler enttäuscht, hätten sich mehr Dankbarkeit und Identifikation mit dem Klub gewünscht. Auch deshalb wurde früh entschieden, dass man Hernández, der durch Kim Min-jae von der SSC Neapel ersetzt werden wird, zu PSG ziehen lässt - für 50 Millionen.

Nicht umsonst stellte Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen erst vor wenigen Tagen im BamS-Interview klar: „Wir wollen keine Söldner!“