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Ist das gesund, was Union macht? | Bundesliga-Kolumne

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Ist das gesund, was Union macht? | Bundesliga-Kolumne

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Ist das gesund, was Union macht?

Während der FC Bayern weiterhin strauchelt, rüsten die Verfolger wie RB Leipzig und Bayer Leverkusen kräftig nach. Unter besonderer Beobachtung steht momentan aber auch ein anderer Klub: Union Berlin.
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Es spricht vieles dafür, dass die neue Bundesliga so beginnt, wie die alte aufgehört hat: voller Spannung und Dramaturgie, nicht nur im Tabellenkeller, sondern endlich auch mal wieder oben.

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Auch im Sommer hat der FC Bayern nicht zur Ruhe gefunden und startet mit einigen Baustellen in die Saison. Gerade Bayer Leverkusen und RB Leipzig scheinen als Team und eben auch fußballerisch schon einen Schritt weiter.

Das spannendste Fragezeichen für viele Experten und Brancheninsider ist im Moment aber der Tabellenvierte der vergangenen Saison: Champions-League-Neuling Union Berlin.

Im Grunde sind die Hauptstädter von null auf hundert in den Kreis der Top-Klubs aufgestiegen. Die Entwicklung in den letzten Jahren ging irre schnell, Union ist wie Freiburg auf Speed.

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Sie haben in diesem Sommer viele Spieler geholt, die verhältnismäßig große Gehälter verdienen. Sie basteln am Transfer des italienischen Europameister Leonardo Bonucci, 36, von Juventus Turin. Sie zahlen für Robin Gosens, 29, bis zu 15 Millionen Euro Ablöse an Inter Mailand. Und auch Ex-Nationalspieler Kevin Volland soll bereits im Anflug aus Monaco sein.

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Union geht all-in

Ist das gesund? Geht das gut? Die nächsten Monaten werden es zeigen. Dass die neue Saison aber zu einer massive Herausforderung für den Verein aus Köpenick wird, das ist so sicher wie die rot-weißen Fußballnächte im Olympiastadion, wo Union seine Champions-League-Heimspiele zelebrieren wird.

Die Saison der Berliner wird eine große und nicht ganz ungefährliche Wette. Vor allem aus zwei Gründen.

Erstens, weil sie all-in gehen. Die Union-Macher Dirk Zingler, der Vereinspräsident, und Oliver Ruhnert, der Geschäftsführer, treiben den Ausbau unermüdlich voran. Was gut ist. Was aber auch immense Risiken birgt.

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Genau dahin gehen die Diskussionen der Konkurrenz, die den Berliner Weg maximal gespannt verfolgt, sicher nicht ganz ohne Neid, aber eben vielerorts auch gezeichnet von Erfahrungen eigener Höhenflüge. Heißt, bezogen auf Union: Kommt der Verein, die gesamte Organisation, bei seiner wahnsinnig schnellen sportlichen Entwicklung hinterher?

Die Gefahr, sich an den steigenden Ausgaben und neuen Möglichkeiten zu verschlucken, ist nicht zu unterschätzen. Das wissen sie zum Beispiel in Mönchengladbachbach, in Bremen, erst recht auf Schalke, auch in Wolfsburg und sogar beim BVB.

Unions neuer Spagat mit der Königsklasse

Also, wie gut ist Union Berlin abgesichert, für den Fall, dass der sportliche Erfolg bald auch einmal ausbleibt? Sie wären der erste Verein, bei dem es nicht so wäre.

Der zweite Grund, warum Union vor einer total brisanten und für den neutralen Beobachter maximal interessanten Saison steht: Der Spagat zwischen den neuen Herausforderungen, über die alle sprechen, also den Nächten in Europas größten Arenen, mit Champions-League-Hymne und Promis im Rang, und den stinknormalen Bundesliga-Nachmittagen.

Über oder zumindest ans Limit zu kommen, wenn du drei Tage nach Madrid oder Manchester in Mainz, Augsburg oder Darmstadt punkten musst. Das ist oft deutlich härter als die Festspiele gegen Haaland oder Vinicius Junior. Und wehe, ein ambitionierter Kader rutscht in der Bundesliga erst einmal ins Niemandsland…

Allein Union zu verfolgen, in der neuen Saison, wird spannender als viele Serien bei den Streaming-Anbietern. Weil jede Folge echt ist und das Drehbuch live geschrieben wird. Man möchte ihnen wünschen, dass alles gut geht. Sicher ist das keineswegs.