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DFB schwenkt in brisanter Frage um: Hummels hatte Recht!

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DFB schwenkt in brisanter Frage um: Hummels hatte Recht!

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DFB-Wende: Hummels hat Recht!

Die Handspiel-Frage wird im STAHLWERK Doppelpass einmal mehr kontrovers diskutiert. Dabei korrigiert ein Bundesliga-Schiedsrichter einen Kollegen, überzeugt die Experten bei einer anderen Szene nur bedingt.
Felix Magath kann den Handelfmeter bei Bayern gegen Bochum nicht gutheißen. Die Trainer-Legende veräppelt den Schiedsrichter - in der Folge entwickelt sich eine hitzige Diskussion.
SPORT1
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von SPORT1

Handspiel oder nicht? Wenn sich die Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einmal festlegen, ändern sie ihre Meinung nur sehr selten - auch im Nachgang der Partie. Doch genau das ist nach einem strittigen Pfiff beim 4:2-Sieg des 1. FC Heidenheim gegen Werder Bremen geschehen.

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Patrick Ittrich hatte als Unparteiischer der Partie vor einer Woche bei einer Abwehraktion von Omar-Haktab Traoré auf Strafstoß entschieden - und seine Sichtweise in einem Austausch mit Borussia Dortmunds Mats Hummels, der die Entscheidung hinterfragt hatte, auf Twitter auch verteidigt.

Doch der Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann widersprach Ittrich nun indirekt: „Kein Strafstoß. Das ist in der Nachbetrachtung ein Fehler“, meinte der Referee im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.

Schiedsrichter gibt zu: Es war kein Elfmeter

Es gehe nicht um „Kollegen-Bashing, sondern darum, Transparenz herzustellen“, führte der 44-Jährige, der am Samstag beim 7:0 des FC Bayern gegen Bochum an der Pfeife gewesen war, weiter aus: „Hier wollen wir keinen Strafstoß haben. Es geht nicht darum, ob der Ball fest oder weniger fest berührt wurde. Es ist vom Heidenheimer ein normaler Bewegungsablauf.“

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Der Spieler habe versucht, den Ball zu klären: „Da schwingen die Arme nun mal mit. Da ist keine Absicht oder unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche zu erkennen. Deswegen wäre Weiterspielen die richtige Entscheidung gewesen.“

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Robert Hartmann: Bayern-Elfer „undiskutabel“

Anders beurteilte Hartmann derweil eine Szene aus dem Bayern-Spiel, als er nach einer Abwehraktion von Ivan Ordets auf Elfmeter entschieden hatte. Dieser hatte den Ball zunächst mit dem Ball gespielt, das Spielgerät aber anschließend an den im Fallen ausgestreckten Arm bekommen.

„Der Spieler geht mit einem weit nach oben abgespreizten Arm in die Flugbahn“, analysierte Hartmann im Doppelpass: „Der Ball wird zwar noch kurz vom Oberschenkel abgefälscht, aber dadurch, dass die Hand schon vorher so deutlich so weit oberhalb des Kopfes geführt wurde, ein undiskutabler Strafstoß.“

Magath versteht Hand-Elfmeter nicht

Tatsächlich gab es in der Talkrunde aber durchaus Gegenstimmen. Der legendäre Bundesliga-Trainer Felix Magath erklärte: „Er ist ja reingesprungen. Wenn er reinspringt, nimmt er den Arm nach oben. Das ist eine natürliche Bewegung. Anders springt kein Mensch.“

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SPORT1-Experte Stefan Effenberg verwies auf die regelkonforme Entscheidung Hartmanns, war mit dem Pfiff aber auch nicht glücklich: „Es steht so geschrieben, also bleibt ihm (Hartmann, Amn. d. Red.) keine andere Wahl, als zu pfeifen. Das ist maximal unglücklich, es ist ein normaler Bewegungsablauf eines Verteidigers, der versucht zu blocken. Wo soll er mit dem Arm hin?“

Hartmann selbst wollte übrigens nicht von einer natürlichen Bewegung sprechen: „Ob man wie Ordets in den Ball reinspringen muss? Das sehe ich anders. Ich sehe auch Spieler, die anders zum Ball gehen.“

Unparteiischer: „Wir wären verrückt ...“

Wie so häufig wurde die aktuelle Handregel dann hinterfragt. Diese führe „dazu, dass manche Spieler im Strafraum wie ein Pinguin stehen. Das ist doch kein Fußball“, meinte SPORT1-Experte Alfred Draxler. Effenberg ergänzte: „Man muss darüber nachdenken, die Regel anzupassen. Es werden ja schon Stimmen laut, sei es Mats Hummels oder viele andere Experten, die sagen: Geht wieder zurück zudem, wie es war. Absichtliches Handspiel pfeifen und mit einer Karte ahnden.“

Hartmann gab zu, dass man sich mit kritischen Stimmen wie von Hummels oder auch Wolfsburg-Trainer Niko Kovac durchaus auseinandersetzen müsse.

„Wir wären verrückt, wenn wir uns damit als Schiedsrichter nicht beschäftigen würden“, sagte der Unparteiische: „Wenn jemand mit Mats Hummels oder Niko Kovac irgendetwas kundtun, ist es sehr wichtig, dass mit der Kritik beschäftigt und überlegt: Was kommt momentan nicht an?“

Auf der anderen Seite stehe aber das Regelwerk: „Es geht nicht darum, ob wir glücklich damit sind. Wir haben dieses Regelwerk. Im vergangenen Jahr zu dieser Zeit hatten wir drei, vier Handspiele, bei denen wir gesagt haben: Da haben wir komplett falschgelegen. Seit September, Oktober vergangenen Jahres haben wir aus Schiedsrichtersicht eigentlich eine ganz gute Linie.“