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Bundesliga: Bayers unbe­re­chen­bare Kon­stante! Warum Neuzugang Hofmann unter Alonso glänzt

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Bundesliga: Bayers unbe­re­chen­bare Kon­stante! Warum Neuzugang Hofmann unter Alonso glänzt

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Hofmann glänzt im Alonso-System

Das viel diskutierte Wechseltheater im Sommer hat Jonas Hofmann eindrucksvoll hinter sich gelassen. In Leverkusen läuft der Nationalspieler zur Höchstform auf.
Leverkusen untermauert auch im Derby gegen Köln seine herausragende Form und thront weiter an der Tabellenspitze. Die Gäste haben sogar noch Glück, dass sie nicht richtig unter die Räder kommen.
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Xabi Alonso, einer der erfolg­reichsten Fuß­baller des 21. Jahr­hun­derts, hat im Prinzip alles gesehen. Seine Sta­tionen als Spieler bei Liver­pool, Real Madrid und Bayern Mün­chen zeichnen eine Bil­der­buch-Kar­riere. Und trotzdem gibt es sie noch, diese kleinen Momente, die den charismatischen Spanier in absolute Ekstase versetzen - so auch beim rheinischen Derby am Sonntag.

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Voller Energie rannte der Leverkusener Coach in der 22. Minute gleich mehrere Meter auf den Platz, hüpfte wild umher, ballte seine Fäuste. Auslöser für seine Jubelsprünge: das fabelhaft herausgespielte Führungstor, das die drückend überlegene Werkself gegen den 1. FC Köln (3:0) auf die Siegerstraße manövrierte. Ein Treffer des Könnens. Ein Treffer des Willens. Und ein Musterbeispiel für Alonsos Philosophie.

Was war passiert? Mit einer gesunden Mischung aus Glück und Geschick blieb Victor Boniface im Zentrum standhaft, setzte sich gegen Timo Hübers durch und brachte den Ball dann nach links in den Sechzehner zum freistehenden Alejandro Grimaldo. Dessen präzise Hereingabe leitete Florian Wirtz am Fünfmeterraum frech wie genial per Hacke auf Jonas Hofmann weiter, der aus acht Metern keine Mühe mehr hatte und die Kugel überlegt rechts unten ins Eck schob.

Ein kleines Kunstwerk, das Alonso verzückte. Auch, weil es wieder einmal Leverkusens neue Konstante vollendete: Hofmann. Er spielt immer, er liefert immer. Stand der 31-Jährige noch im Sommer vor allem wegen der Reibereien mit seinem Ex-Verein Gladbach im Mittelpunkt, gab er die Antworten stets auf dem Platz. Erstmals in seiner Karriere traf der gebürtige Heidelberger nun sogar in drei Bundesliga-Spielen in Folge.

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Um lobende Worte für Hofmann kam Alonso, der eigentlich darauf achtet, immer das Kollektiv hervorzuheben, so nicht herum. “Er ist ein super, super intelligenter Spieler. Er ist immer in der richtigen Position, trifft fast immer die richtige Entscheidung mit dem Ball und hat diese Intuition im Strafraum”, schwärmte der Baske. “Mit Spielern wie ihm oder Grimaldo haben wir unsere Qualität stark verbessert.”

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Erfahrung, Intelligenz, Technik, und Effizienz - all das sind Eigenschaften, die Hofmann genutzt hat, um sich auf Anhieb in Leverkusens Stammelf festzusetzen. Dort spielt er auf der rechten Halbspur eine entscheidende Rolle, findet immer wieder clevere Wege von der Außenlinie ins Zentrum und sorgt mit seiner auffallenden Kreativität für Gefahr.

Gepaart mit einer hohen Laufbereitschaft ist Hofmann für den Gegner äußerst schwer greifbar. Dass der offensiv ausgerichtete Jeremie Frimpong hinter ihm auf dem rechten Flügel die Räume besetzt und schon den Spielaufbau ankurbelt, hilft dem Neuzugang ebenso. Und im Rheinderby, rund 25 Minuten vor dem Spielende, demonstrierte das Duo einmal mehr, wie gut es harmoniert.

Nur fünf Stationen benötigte die Werkself, um den Ball vom eigenen Tor bis ins gegnerische Netz zu verfrachten. Per Kopf verlängerte Hofmann einen Seitenwechsel nach rechts zu Frimpong. Dann star­tete der 31-Jäh­rige einen per­fekt getimten Tie­fen­lauf und bekam die Kugel von seinem Teamkollegen zurück. Im Strafraum passte Hofmann weiter in die Mitte, ehe Boniface aus wenigen Metern das 3:0 erzielte.

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Schon in den beiden vorangegangenen Spielzeiten verbuchte Hofmann jeweils 17 Scorerpunkte. Gerade deswegen war sein Transfer im ersten Moment auch einer, der in Gladbach große Emotionen weckte. Wechselte doch ein Schlüsselspieler für die Fans aus heiterem Himmel nach siebeneinhalb Jahren zum ungeliebten Nachbarn nach Leverkusen. Die Borussia-Fanseele kochte.

Darum war Hofmanns Schritt zu Leverkusen richtig

So wurde sein Wechsel von vielen Nebengeräuschen begleitet. Auch Gladbachs Sportchef Roland Virkus ließ keine Chance aus, gegen Hofmann zu sticheln und reihenweise Schlagzeilen zu produzieren. Scharf kritisierte er die Art und Weise, wie der Transfer zustande kam. Sollen die Fohlen schließlich auf alle Wünsche und Bedingungen des Nationalspielers eingegangen sein.

Hofmann wiederum blieb von all dem Wirbel um seine Person unbeeindruckt, fokussierte sich auf das Wesentliche. An die starken Zahlen der Vorjahre knüpft der Rechtsfuß im Bayer-Dress nahtlos an, verbuchte in allen sieben Bundesliga-Spielen bisher mindestens einen Scorerpunkt (vier Tore, vier Vorlagen). Bei seiner brisanten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte am 2. Spieltag meinte Hofmann in Virkus’ Richtung nur vielsagend: “Manche sollten sich das Sprichwort zu Herzen nehmen: ‚Reden ist Silber, Schweigen ist Gold’”.

Keine Frage: Rein aus sportlicher Sicht ist der heiß diskutierte Schritt, ein neues Kapitel im 60 Kilometer entfernten Leverkusen aufzuschlagen, komplett nachvollziehbar gewesen. Während sich die Gladbacher Blicke in der Tabelle eher nach unten richten, hat Bayer den Platz an der Sonne mit dem Derbysieg zurückerobert. Auch wenn die Saison noch jung ist, sich das Blatt im schnelllebigen Fußball rasch wenden kann: Durch den besten Start der Klubgeschichte ist die Mission “Titelkusen” mehr denn je im Gange.

“Die Wahrscheinlichkeit - mit dieser Qualität - ist da, dass es schon dieses Jahr klappen kann”, betonte Hofmann bereits während der Sommerpause. Um diese mit Bedacht formulierten Träume weiter mit Leben zu füllen, würde es sicherlich helfen, wenn er seinen Cheftrainer Alonso nach der Länderspielpause so schnell wie möglich zum nächsten Jubelausbruch verleitet.