In der laufenden Saison hat sich Thomas Müller häufiger auf der Ersatzbank als in der Startelf wiedergefunden. Jammern kommt für den Superstar des FC Bayern aber trotzdem nicht infrage - im Gegenteil.
„Zu weich“: FCB-Star lässt aufhorchen
„Wir sind hier beim FC Bayern an der absoluten Spitze der fußballerischen Nahrungskette“, meinte Müller im Interview mit der Sport Bild: „Da ist kein Platz für ‚dem geht es jetzt mit der Entscheidung des Trainers nicht so gut‘.“
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Der Routinier des Rekordmeisters geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich muss ehrlich sagen, manchmal geht es mir im heutigen Fußball zu weich zu. Das Knallharte hat auch seinen Reiz!“ Es müsse „ja nicht unmenschlich zugehen. Aber Trainer dürfen im Umgang mit ihren Spielern schon eine gewisse Härte an den Tag legen.“
Müller: Das musst du als Profi schon aushalten können
Bayern-Trainer Thomas Tuchel wechselte Müller in der Bundesliga siebenmal, siebenmal beorderte er ihn in die Startelf. Zweimal musste Müller zusätzlich ohne Einsatzminute zuschauen. Obwohl es ihm extrem schwerfällt, wie der Coach selbst zugab. „Es ist auch schmerzhaft und hart für mich“, sagte der Coach jüngst im Interview mit ESPN über die Müller-Entscheidungen.
Dieser wiederum ist hart im Nehmen: „Das musst du als Profi schon aushalten können, sonst kommst du als Spieler nicht weiter“, erklärte Müller.
Auf dem Platz wie auch im Leben könne man schließlich nicht funktionieren, wenn man immer nur gestreichelt werde. Die neue Rolle spornt den langjährigen Stammspieler sogar an.
Müller: „Ich gebe zu, dass sportliche Situationen, bei denen man ein bisschen das Gefühl hat, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, sogar besonders reizvoll für mich sind. Wenn es auch mentale Widerstände zu überwinden gilt.“ Der Druck sei „natürlich schon da.“ Der 34-Jährige ist sich aber sicher, dass er weiterhin entscheidende Akzente setzen kann.
„Da machst du dir dann schon Gedanken“
Im vergangenen Dezember hatte Müller seinen Vertrag in München um ein weiteres Jahr bis 2025 verlängert. Die Entscheidung zum Weitermachen sei ein Prozess gewesen, meinte er nun. Bei dem offensichtlich auch ein paar Zweifel aufkamen.
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„Von April bis Ende Juli hatte ich ein wenig körperliche Probleme. Ich musste wirklich beißen. Wenn der Körper nicht mehr will, wird es zäh. Da machst du dir dann schon Gedanken“, enthüllte Müller.
Dank gezielten Krafttrainings und der Hilfe der Ärzte und Physios sei er nun aber wieder schmerzfrei.