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BVB: Watzke-Abgang birgt große Gefahr - SPORT1-Kommentar von Manfred Sedlbauer

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BVB: Watzke-Abgang birgt große Gefahr - SPORT1-Kommentar von Manfred Sedlbauer

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Ein Ding der Unmöglichkeit

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke wird seinen Vertrag bei Borussia Dortmund nicht verlängern und verlässt im Herbst 2025 seinen Herzensverein. Auf die Klub-Ikone wartet deshalb noch mehr Arbeit als ohnehin schon. Die Nachfolgeregelung gleicht einer Mammutaufgabe.
Das Ende einer Ära: Wie Borussia Dortmund am Montag mitteilte, wird Hans-Joachim Watzke seinen Vertrag als Geschäftsführer über 2025 hinaus nicht mehr verlängern.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer

Ende 2025 ist Schluss!

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„Irgendwann kommt dann der Tag, an dem ich nur noch Fan von Borussia Dortmund bin. […] Und wenn wir verlieren, dann schimpfe ich einfach auf die Verantwortlichen“, scherzte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei seiner Abschiedserklärung im Trainingslager der Dortmunder in Marbella.

Ab Herbst 2025 darf Watzke also von der Tribüne aus schimpfen. Bis dahin wartet auf den BVB eine riesige, schier unlösbare Herausforderung. Denn Borussia Dortmund ohne Watzke - das war über zwei Jahrzehnte undenkbar.

Der BVB-Dampfer verliert seinen Kapitän

Seit 20 Jahren hat Watzke im Verein das Sagen. Er bestimmt, was auf sportlicher und strategischer Ebene passiert, ist in alle Abläufe des Vereins eingebunden und steuert den BVB-Dampfer nun schon seit Jahren erfolgreich an vorderster Front.

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Für einige Fans ist das Ende der Watzke-Ära beim BVB überfällig. Sie fordern schon lange eine Ablösung und eine modernere Führung.

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Und trotzdem: Watzke ist BVB - und der BVB ist auch ein Stück weit Watzke! Diese Lücke gleichwertig auszufüllen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Nicht nur, weil er den Verein kennt wie kein anderer und in der Fußballwelt bestens vernetzt ist, sondern auch, weil mit ihm sein wirtschaftliches Kalkül ausscheidet. Das birgt die Gefahr, dass mit dem Watzke-Abgang beim BVB auch eine erfolgreiche Ära zu Ende geht.

Watzke bewahrt Dortmund vor der Insolvenz

Watzke ist es, dem Borussia Dortmund seine Erfolge in jüngerer Vergangenheit (zwei Meistertitel, drei Pokalsiege, Finale in der Champions League) zu verdanken hat. Ohne ihn wäre der Verein 2005 wegen drohender Insolvenz wohl in der sportlichen Versenkung verschwunden.

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Heute ist der BVB sowohl sportlich als auch finanziell die zweite Kraft im deutschen Fußball. Ein Erfolg, der nicht hoch genug eingestuft werden kann.

„Die Erfolge habe nicht ich erreicht, sondern der Verein,“ erklärte Watzke auf SPORT1-Nachfrage bei seiner Abschiedserklärung. Das spiegelt ihn auch als Mensch wider: Watzke liegt in allererster Linie das Wohl des Vereins und der Menschen im Klub am Herzen.

Nachfolger mit Stallgeruch? Kehl ein Kandidat?

Dass er schon in sechs Monaten die sportliche Gesamtverantwortung abgeben wird, zwingt den BVB zu einer schnellen Nachfolgelösung.

Ob Stallgeruch zum Anforderungsprofil dazugehört? „Das hilft“, erklärte der BVB-Boss. Gut möglich also, dass der Klub auf eine interne Lösung zurückgreift. Auf jeden Fall braucht es laut Watzke jemanden mit einem „breiten Kreuz“.

Neue Co-Trainer und baldiger Rücktritt des Fürsprechers. Edin Terzic sieht sich beim BVB zunehmend geschwächt. Noch-Geschäftsführer Watzke stärkt dem angeschlagenen Chefcoach demonstrativ den Rücken.
03:23
"Starker Trainer": Watzke stellt sich hinter Terzic

Sollte es eine interne Lösung sein, ist mit Sicherheit Sportdirektor Sebastian Kehl ein Kandidat. Auch wenn er noch nicht annähernd so lange im Geschäft ist wie Watzke, kennt er den Verein, die Abläufe und trägt die BVB-DNA in sich. Als Kehl-Nachfolger stünde mit Sven Mislintat ein Kandidat bereit.

„Bei mir gibt es keine Null – solange ich lebe!“

Sicher ist: Der BVB wird ohne Watzke nicht derselbe Klub sein. Zu prägend war und ist er für Borussia Dortmund. Das schwarz-gelbe Herz wird Watzke auf jeden Fall weiterhin tragen.

„Ich werde auch in Zukunft alle BVB-Spiele gucken“, versicherte er. Bis er dann auf die Vereinsführung schimpfen darf, wird es aber noch eineinhalb Jahre dauern.

So ganz von 100 auf null geht es bei Watzke ohnehin nicht: „Bei mir gibt es keine Null - solange ich lebe!“

Und wenn das jemand wie Watzke sagt, kann sich jeder darauf verlassen.