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FC Bayern: Darum ist Sacha Boey Bayerns "absoluter Wunschspieler"

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FC Bayern: Darum ist Sacha Boey Bayerns "absoluter Wunschspieler"

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Er ist Bayerns Soforthilfe

Der FC Bayern präsentiert Sacha Boey als zweiten Winter-Neuzugang, die Münchner freuen sich über ihren „absoluten Wunschspieler“. Doch wer überhaupt ist die 23-jährige Soforthilfe?
Lange haben sie danach gefahndet, nun ist es offiziell: Mit Sacha Boey wechselt ein neuer Rechtsverteidiger von Galatasaray zum FC Bayern München.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz

Der Empfang für Sacha Boey in München am Samstagvormittag, er fiel im Vergleich zu seiner Ankunft in Istanbul im Sommer 2021 eine Spur kleiner aus. In München warteten einige Medienvertreter gespannt, damals in der türkischen Hauptstadt waren es frenetisch jubelnde Fans.

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„Den Unterschied habe ich gemerkt, als ich am Flughafen in Istanbul ankam“, erzählte Boey in einem Interview mit dem Magazin So Foot, „die Fans waren gekommen, um mich zu begrüßen, aber ich war erschrocken und dachte, dass sie sich geirrt hatten, das konnte nicht sein.“

Etwas mehr als eine Million Euro Ablöse flossen damals, jetzt, zweieinhalb Jahre später, investierten die Bayern 30 Millionen plus fünf Millionen an Boni und machten Boey so zum Rekordtransfer in der Türkei. Doch wer überhaupt ist der 23-Jährige, der den Bayern besser heute als morgen helfen soll?

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Boey „absoluter Wunschspieler“ der Bayern

Er sei, wie es Sportdirektor Christoph Freund am Rande der Partie in Augsburg am Samstag kundtat, der „absolute Wunschspieler“.

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Allen voran aber das nicht gerade billige Ende einer komplizierten Suche nach Verstärkung für die durch Verletzungen und Länderspielabstellungen arg gebeutelte Bayern-Defensive. „Es wurde sehr viel geschrieben, auch über andere Namen“, sagte Freund.

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Zuvor hatten sich die Bayern um die Dienste des deutlich erfahreneren Kieran Trippier von Newcastle United bemüht, sich nach einem abgelehnten Angebot, das angeblich bei 15 Millionen gelegen haben soll, aber aus dem Poker verabschiedet.

Dazu galt lange Zeit eine Leihe des Ex-Leipzigers Nordi Mukiele als mögliche Lösung, kam aber letztlich nicht zustande. War also Boey eigentlich nur Nummer drei auf dem Wunschzettel der Bayern? Mitnichten, wie Freund klarstellte, Boey sei als Soforthilfe eingeplant.

Boey als Soforthilfe mit langfristiger Perspektive?

Wie groß die Not rechts hinten in der Viererkette ist, zeigte sich am Samstag in Augsburg: Aushilfsrechtsverteidiger Raphael Guerreiro stellte sich zur zweiten Halbzeit aus Gewohnheit auf die linke Seite, nach Hinweisen seiner Teamkollegen wechselte Guerreiro die Seite - und nahm es mit Humor.

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Angesichts der zahlreichen Ausfälle ist den Bayern das Lachen jedoch allmählich vergangen. Noussair Mazraoui weilt aktuell noch beim Afrika Cup und ist nach Muskelbündelriss noch nicht voll einsatzfähig. Allrounder Konrad Laimer half zuletzt rechts hinten aus, ist aufgrund einer Wadenverletzung nun aber erstmal wochenlang raus.

Boey muss sofort mit anpacken, doch auch perspektivisch glauben die Bayern an das Potenzial des 23-Jährigen, nicht umsonst statteten sie ihn mit einem Vertrag bis 2028 aus.

Leidenschaftliche Auftritte mit Gala gegen Bayern

Bekanntschaft machten die Bayern mit Boey, der in München die Nummer 23 bekommt, ohnehin bereits in dieser Saison - und das auf dem Platz.

In beiden Champions-League-Gruppenspielen gegen Galatasaray stand der Außenverteidiger für die Türken über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und präsentierte sich als giftiger und hartnäckiger Zweikämpfer, der gegen seine ebenso flinken Gegenspieler Leroy Sané und Mathys Tel aber mitunter auch an seine Grenzen stieß.

Im Hinspiel leistete er bei Harry Kanes Treffer zudem unglücklicherweise Schützenhilfe, als er dessen Abschluss zunächst blockte, der Bayern-Torjäger den Abpraller aber zum zwischenzeitlichen 1:2 verwertete.

Für Sportdirektor Freund ist Boey ungeachtet dessen „ein sehr schneller und physisch starker Rechtsverteidiger, der in jedem Spiel viele Kilometer zurücklegt und keinen Zweikampf scheut. Er war bei Galatasaray Istanbul ein absoluter Publikumsliebling.“

Boey erst zur U19 degradiert - dann Stammspieler

Doch sein Aufstieg verlief nicht unbedingt geradlinig. In seiner Debütsaison bremste ihn eine Oberschenkelverletzung in der Hinrunde fast vollständig aus. Anschließend musste er um seinen Platz kämpfen und bekam zur Saison 2022/23 in Leo Dubois einen neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt.

In der Saisonvorbereitung wurde Boey sogar in die U19 versetzt, nur weil sich Dubois verletzte, bekam Boey wieder seine Chance - und nutzte sie.

Vier Assists und ein Tor steuerte er in seinen 31 Einsätzen zum Titelgewinn Galas bei. „Vom Typ bin ich ein angriffslustiger Abwehrspieler - mir liegt es genauso, mich in der Offensive zu beteiligen wie in der Verteidigung“, beschreibt Boey seine Stärken.

Über Bayern in die französische Nationalmannschaft?

Für eine Nominierung für die französische Nationalmannschaft hat es für den in Montreuil bei Paris geborenen und aufgewachsenen Außenverteidiger noch nicht gereicht. Bislang hat er nur drei Einsätze für U-Mannschaften vorzuweisen.

Eine Knöchelverletzung verhinderte im vergangenen Jahr kurzfristig seine Teilnahme an der U21-EM. „Die Position des Rechtsverteidigers ist für mich die einzige Position, auf der es im französischen Team noch ein Fragezeichen gibt“, witterte Boey seine Chance.

Dafür kann er sich nun in München auf großer Bühne beweisen. Für einen „Weltverein wie den FC Bayern“ auflaufen zu dürfen, sei für ihn eine Ehre. In München kommt es auch zu einem Wiedersehen mit Mathys Tel, beide verbindet eine gemeinsame Vergangenheit bei Stade Rennes.

Wieder vereint: Mathys Tel und Sacha Boey spielten beide für Stade Rennes.
Wieder vereint: Mathys Tel und Sacha Boey spielten beide für Stade Rennes.

Fast aber hätten sich ihre Wege nie gekreuzt, denn für Boey kam in jungen Jahren auch eine mögliche Tenniskarriere infrage. Zum Training hätte er aber einen weiteren Weg in Kauf nehmen müssen.

„Fußball war die Straße runter, also war es einfacher“, verriet der leidenschaftliche Anime-Fan in einem L‘Equipe-Interview, „ich liebte beide Sportarten gleichermaßen, hatte aber am Ende eine Vorliebe für Fußball.“

Die darf er nun im Trikot des deutschen Rekordmeisters ausleben.