Als auch noch Harry Kane gegen die TSG Hoffenheim traf, erklang zum dritten Mal zu Ehren des verstorbenen Franz Beckenbauer dessen Chanson „Gute Freunde kann niemand trennen“ als Tormelodie. Und ein guter Freund verfolgte Kanes Auftritt am vergangenen Freitag in der Allianz Arena ganz genau von der Tribüne aus.
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FC Bayern: Wird Kane dank IHM jetzt sogar noch besser?
Zeigt sich jetzt erst der wahre Kane?
Harry Kane befindet sich beim FC Bayern weiter auf Rekordjagd. Eine Personalie dürfte den Toptorjäger zusätzlich beflügeln.
Die Rede ist natürlich von Eric Dier. Der Winterneuzugang des FC Bayern wurde in der Vorwoche verpflichtet und ist nun wieder mit seinem langjährigen Weggefährten Kane vereint.
Insgesamt neun Jahre spielten beide gemeinsam für Tottenham Hotspur und standen dabei 309-mal zusammen auf dem Platz. Für Englands Nationalmannschaft bestritten Dier und Kane 37 Spiele Seite an Seite. Am Sonntag gegen Werder Bremen könnten beide dann erstmals gemeinsam für die Bayern spielen. Gute Freunde kann eben niemand trennen.
Kane freut sich über Dier: „Guter Typ“
„Wirklich happy“ mache ihn der Transfer seines Kumpels, betonte Kane nach dem 3:0-Sieg gegen Hoffenheim. „Er ist ein guter Typ.“ Kane will Dier die Eingewöhnung so leicht wie möglich machen. „Ich kann ihm ja ein paar Tipps geben.“
Auch Dier selbst erklärte bei seiner Vorstellung, dass er vor seinem Wechsel nach München in regem Austausch mit Kane gestanden hat. „Harry ist mein Freund. Seit er hier ist, haben wir viel darüber geredet. Nicht unbedingt über mich, sondern über seine Erfahrungen hier. Natürlich habe ich wegen ihm die Spiele auch ein bisschen genauer verfolgt.“
Dabei dürfte ihm Kanes Treffsicherheit nicht entgangen sein. Gegen Hoffenheim erzielte der Torjäger schon sein 22. Bundesligator für die Bayern und egalisierte damit den Hinrundenrekord seines Vorgängers Robert Lewandowski. Verleiht die Ankunft seines Kumpels Kane noch einen zusätzlichen Leistungsschub?
Dier gleich in der Bayern-Abwehr gefordert?
Seine Freude über Diers Wechsel war jedenfalls unverkennbar. Im Kurztrainingslager in Portugal verbrachten die beiden dann auch sofort viel Zeit miteinander und stellten auch bei einer Runde Golf ihr Können unter Beweis. Weil Dier wegen der bevorstehenden Geburt seines ersten Kindes vorzeitig abreiste, wurden die beiden allerdings kurzzeitig wieder getrennt.
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Wenn alles gut verläuft und Dier rechtzeitig vor dem Spiel gegen Bremen wieder zurück beim Team ist, könnte er am Sonntag sein Debüt in der Bundesliga für die Bayern feiern. Auch weil die übrigen Innenverteidiger Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano zuletzt angeschlagen etwas kürzertreten mussten.
Kane würde sich bestimmt freuen. „Ich kenne Eric seit langer Zeit, ich habe lange mit ihm zusammengespielt, ich weiß, was für ein großartiger Spieler er für uns sein kann.“ Bezeichnend, dass Dier seit Kanes Abgang bei den Spurs im vergangenen Sommer keine Rolle mehr gespielt hat. Lediglich viermal kam er zum Einsatz.
Reiner Freundschaftsdienst? Kane nicht „treibende Kraft“
Der Schritt ins Team seines Kumpels kann daher auch Dier helfen, wieder in die Spur zu finden. Und aufgrund der dünnen Personaldecke in der Abwehr ist der 30-Jährige auch gleich gefragt. Dass seine Verpflichtung kein reiner Freundschaftsdienst ist, betonte auch Sportdirektor Christoph Freund. Kane habe „keine entscheidende Rolle gespielt, aber natürlich ist es auch kein Nachteil, dass sie sich kennen und sehr gut verstehen. Aber er war nicht die treibende Kraft bei dem Transfer.“
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bayern eine solche Verpflichtung tätigen. Jüngstes Beispiel war etwa Desire Segbe. Der Kumpel von Sadio Mané wurde in erster Linie nicht aus sportlichen Gründen geholt und spielte in der zweiten Mannschaft des FC Bayern letztlich keine bedeutende Rolle. Auch die Verpflichtung von Franck Riberys Bruder Steeven sorgte nur abseits des sportlichen Geschehens für Schlagzeilen.
Dier scherzt über Einzug bei Kane
International ist es nicht unüblich, dass Stars ausdrückliche Wünsche nach Spielern erfüllt bekommen. Bestes Beispiel dafür ist Lionel Messi, dem zuletzt bei Inter Miami sein Buddy Luis Suárez an die Seite gestellt wurde. Zuvor fand schon eine Wiedervereinigung Messis mit seinen früheren Barca-Kollegen Sergio Busquets und Jordi Alba statt.
Doch zurück nach München, wo Dier nun mit Kane ein Buddy-Duo bildet. Bei aller Freundschaft wird es wohl allerdings nicht so weit kommen, dass Dier jetzt auch noch bei Kane einzieht. „Er hat mich bereits eingeladen, ich werde auch mal vorbeischauen. Aber er hat ja einige Kinder, da ist immer sehr viel los, da brauche ich nicht auch noch einzuziehen und mehr Arbeit machen“, scherzte Dier.
Ihren Job haben beide ohnehin in erster Linie auf dem Platz zu erledigen. Dabei kann das gute Verständnis der beiden langjährigen Weggefährten durchaus leistungsfördernd sein.