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Wie eine Dose leer - Kolumne von Tobias Holtkamp über Marco Rose und RB Leipzig

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Wie eine Dose leer - Kolumne von Tobias Holtkamp über Marco Rose und RB Leipzig

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RB Leipzig wie eine Dose leer

RB Leipzig kommt nach der Winterpause nicht in Fahrt, Trainer Rose reagiert dünnhäutig und die Mitarbeiter nehmen sich selbst aufs Korn. In seiner Kolumne beleuchtet Tobias Holtkamp die Situation näher.
Eine Reporter-Frage über die Ausfälle des Gegners durch den Afrika-Cup lässt RB Leipzigs Trainer Marco Rose verwundert zurück.
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RB Leipzig ist die große Enttäuschung des neuen Fußball-Jahres. Der teure Kader mit den vielen Ausnahmekönnern bringt sein Potenzial nicht mehr auf den Platz! So stark sie auch scouten und immer wieder neue Top-Talente holen, so schwach war die Leipziger Performance zuletzt. Mit drei Niederlagen in Serie wurde der eigene Negativrekord eingestellt, in den drei Spielen hagelte es neun Gegentore.

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16 Punkte trennen RB von der Bundesliga-Spitze, nach gerade mal 19 Spieltagen. Das ist viel zu viel für den ambitionierten Pokalsieger.

Entscheidend für die Konzernzentrale ist die Qualifikation für die Champions League, das alljährliche Ziel, damit die Geldmaschine weiter läuft. Es könnte eng werden, Leipzig wirkt wackelig. Die Stimmung in der Geschäftsstelle am Cottaweg ist gedrückt, der Mannschaft von Red Bull fehle es, scherzte am Wochenende ein langjähriger Mitarbeiter, „irgendwie an der nötigen Energy“.

Oder wie es Giovanni Trapattoni wohl formulieren würde: Wie eine Dose leer.

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Parallele zur „Fohlen“-Zeit

Drei Punkte, die aktuell diskutiert werden, sind dafür verantwortlich, dass die RB-Saison im ganz großen Frust enden kann. Dass sie die Top vier zum ersten Mal seit 2018 verpassen!

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Trainer Marco Rose macht öffentlich einen dünnhäutigen Eindruck. Klar, kritische Nachfragen nerven, gerade nach einem 2:5 in Stuttgart und noch mehr, wenn vorher schon zwei Niederlagen stehen. Aber das hat sich ja erstens niemand ausgesucht und zweitens sind die Gründe, warum Roses Mannschaft nicht funktioniert, auch für die zahlende Kundschaft von großem Interesse. Um zu verstehen, was los ist.

Als Rose 2021 in seinem letzten Halbjahr bei Borussia Mönchengladbach eine historische Negativserie zu verantworten hatte, sieben Niederlagen am Stück, setzte er in Interviews irgendwann auf das Prinzip Hoffnung und forderte dazu auf, „Ergebnisse und Leistungen zu differenzieren“. Doch der Spagat zwischen Champions League und hohen Erwartungen hatte seine Mannschaft überfordert, die Gladbacher landeten am Ende auf Platz 8, Rose wechselte zum BVB.

Weniger Punkte, mehr Fragen

In Leipzig zweifelt niemand an den Qualitäten des Cheftrainers. Doch umso weiter sie sich von der Spitze und einem erfolgreichen Saisonergebnis verabschieden, desto härter wird Roses Job. Und damit auch die Fragen.

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Nichts wäre schlimmer für Roses Arbeit, wenn der ambitionierte Kader ins Mittelfeld rutscht und es vielleicht nur noch um die Europa League geht. Ohne großes Ziel und einen Erfolg vor Augen sind Mannschaften, die vor allem von herausragenden Individualisten getragen werden, oft nur noch die Hälfte wert. Weil dann genau die Motivation fehlt, die, im positiven Fall, den Unterschied ausmacht. Der Fußball kennt unzählige Beispiele.

Frankfurt im Nacken

Letzter Punkt, der die Rückrunde zur sehr großen Aufgabe macht, ist die starke Leipziger Konkurrenz. Der BVB hat als Tabellenführer der Rückrunde nicht nur zum Erfolg zurückgefunden, sondern vor allem zum Selbstvertrauen. Stuttgart hat RB gerade drei sehr wichtige Punkte genommen und von hinten kommt Eintracht Frankfurt, das aus den letzten sechs Spielen vier Siege und ein Unentschieden holte.

Leipzigs nächste drei Bundesliga-Gegner heißen Union Berlin, Augsburg und Mönchengladbach. Siege sind Pflicht, sonst wird der Frühling extrem ungemütlich für Marco Rose und alle bei RB. Energy hin oder her.