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15 Jahre! Das ist Max Eberls Bayern-Vergangenheit

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15 Jahre! Das ist Max Eberls Bayern-Vergangenheit

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Bayerns 45-Minuten-Mann

Max Eberl kehrt nach 30 Jahren zum FC Bayern zurück. Als junger Spieler verbrachte er 15 Jahre bei den Bayern. Warum er nur eine Halbzeit bei den Profis mitspielen durfte - und dennoch seinen Durchbruch in der Bundesliga schaffte.
Max Eberl wird der neue Sportvorstand beim FC Bayern München. Der 50-Jährige kehrt zurück zu dem Verein, wo er einst alle Jugendmannschaften durchlief und Profi wurde.
Dominik Schätzle
Dominik Schätzle

„45 Minuten FCB“ - so ließe sich die Profikarriere von Max Eberl beim FC Bayern zusammenfassen.

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Es ist außerdem die Überschrift eines Interviews im Mitgliedermagazin 51 des FC Bayern, in dem vor drei Jahren ein Interview mit Eberl erschien, der damals noch Funktionär bei Borussia Mönchengladbach war.

In einer Interview-Reihe kamen damals Ex-Profis zu Wort, die jeweils nur ein einziges Pflichtspiel für die Bayern absolviert hatten. Zu dieser illustren Gruppe gehört der heute 50-Jährige.

Wenn immer wieder von der „Bayern-Vergangenheit“ des neuen Sportvorstands des Rekordmeisters die Rede ist, ist jedoch mitnichten dieses eine Spiel gemeint - das noch dazu nicht sonderlich erfolgreich für Eberl endete.

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Es war der 19. Oktober 1991 - ein Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. Eberl wurde zum ersten Mal in die erste Elf berufen, als rechter Verteidiger. Vor der Partie habe er Magenschmerzen bekommen, verriet er in dem 51-Interview.

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Eberl: Bei den Bayern-Profis spielte er nur eine Halbzeit

„Als wir mit dem Bus am Stadion ankamen, sind Becher und Bierdosen geflogen. Meine Nervosität stieg ins Unermessliche. Ich habe dann auch nicht gut gespielt“, blickte Eberl zurück.

Am 0:1 trug er eine Mitschuld, weil er bei einer angetäuschten Flanke hochgesprungen war und seinen Gegenspieler verlor, der danach seelenruhig die Vorlage zum Treffer geben konnte. Der damalige Bayern-Trainer Sören Lerby wechselte ihn in der Halbzeit für Bruno Labbadia aus.

„Im kicker habe ich eine Fünf bekommen. Wir verloren 2:3″, erinnerte sich Eberl. In der Bundesliga-Mannschaft der Bayern kam er fortan nicht mehr zum Einsatz.

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Von den Bambinis bis zum Meister

Doch seine Bayern-Historie reicht viel weiter zurück. Geboren am 21. September 1973 im niederbayerischen Bogen, war Eberl von Anfang an im Einzugsgebiet des Rekordmeisters.

Die „Mia san mia“-DNA des Klubs lernte er früh kennen. „Meine Karriere begann auf einem Bolzplatz am Münchner Josephsplatz“, erzählte er. Mit sieben Jahren habe er unbedingt zu den Bayern gewollt - und schaffte es in die damals neu geschaffene Bambini-Mannschaft. Über lange Zeit blieb er dem Verein erhalten.

„Ich habe da 13 Jahre gespielt, war der erste Spieler, der alle Jugendmannschaften des FC Bayern bis zu den Profis durchlaufen hat. Das verbindet“, sagte Eberl im Jahr 2021.

Höhepunkt in der Jugendzeit war der Gewinn der B-Jugend-Meisterschaft - damals an der Seite von Markus Babbel.

Mit dem FC Bayern wurde Max Eberl (ganz links) deutscher B-Juniorenmeister. Damals mit ihm Team: Markus Babbel (3. v. li.)
Mit dem FC Bayern wurde Max Eberl (ganz links) deutscher B-Juniorenmeister. Damals mit ihm Team: Markus Babbel (3. v. li.)

Es war der erste Bundesliga-Gewinn für eine Jugendmannschaft der Bayern überhaupt. Eberl war parallel auch Junioren-Nationalspieler, durchlief alle Teams von der U16 bis zur U21.

Ab 1991 kickte er für die Bayern-Amateure, wurde kurze Zeit später in die Profimannschaft berufen - für die er nicht über dieses eine Spiel hinauskam.

Ein Eberl würde Bayern heute helfen

Doch was für ein Spieler war Eberl? Aus heutiger Sicht könnte man sagen: Er verkörperte ein Spielerprofil, wie es die Bayern gerade eigentlich für ihren Kader suchen.

Der 1,74 Meter große damalige Defensiv-Spezialist fiel schon früh durch seine Einsatzbereitschaft auf. Er war flexibel einsetzbar, spielte zwar die meiste Zeit als rechter Verteidiger, lief aber auch mal als Innenverteidiger oder im Mittelfeld auf.

Der damalige Trainer Franz Beckenbauer (li.) im Gespräch mit Max Eberl in der Saison 1993/94
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Wie bei seinen späteren Stationen war er für seinen Kämpferwillen bekannt - und dafür, auch mal ruppiger zur Sache gehen. Filigrane Technik suchte man bei ihm dagegen vergeblich.

Fünfmal Knie-OP und Durchbruch in Gladbach

So reichte es fußballerisch letztlich auch nicht für einen Kaderplatz beim Rekordmeister, oder wie Eberl es selbst ausdrückte: „Inzwischen war ich Realist genug, um zu wissen, dass ich ein Talent war, aber kein Bayern-Spieler.“

Nach zwei Spielzeiten bei den Bayern-Amateuren wechselte Eberl 1994 schließlich zum VfL Bochum in die zweite Bundesliga.

Nach einer Leidenszeit mit insgesamt fünf Knie-OPs landete er nach einer Station bei Greuther Fürth schließlich 1999 bei Borussia Mönchengladbach. Dort etablierte sich Eberl über Jahre und gehörte zur Stamm-Elf des Bundesligisten.

2005 beendete er seine Karriere. Insgesamt 104 Spiele standen in der ersten Liga zu Buche, 111 in der zweiten Liga. Ausdruck seiner kämpferischen Spielweise war auch seine Kartenausbeute: So sammelte er insgesamt 34 Gelbe Karten in der Bundesliga und 35 in der zweiten Liga - bei jeweils einer Roten Karte.

Fiel zwischenzeitlich auch mit seinen wasserstoffblonden Haare auf: Max Eberl als Spieler von Borussia Mönchengladbach 2001
Fiel zwischenzeitlich auch mit seinen wasserstoffblonden Haare auf: Max Eberl als Spieler von Borussia Mönchengladbach 2001

„Ich war hier 15 Jahre als Spieler“

Noch heute ist ein gewisser Stolz herauszuhören, wenn Eberl über seine Zeit bei den Bayern spricht. In seiner Vorstellungs-Pressekonferenz bei den Bayern am Dienstag sagte er, es sei „eine große Freude nach 30 Jahren zurückzukommen, die Freude nach Hause zu kommen. Ich war hier 15 Jahre als Spieler. Ich habe den Club wachsen sehen, es war immer der Club, der in meinem Herzen war.“

Auch Jan-Christian Dreesen erinnerte an Eberls frühe Jahre als Spieler beim Rekordmeister: „Er kennt die DNA des Klubs, er weiß, wie der FC Bayern tickt“, so der Vorstandsvorsitzende der Bayern. Folgerichtig hieß er ihn „willkommen dahoam“.

Mit 45 Minuten und einer verpassten Flanke dürfte der Spieler Max Eberl in den Geschichtsbüchern des Klubs wohl bestenfalls als Fußnote vorkommen. In seiner neuen Funktion als Sportvorstand, die er offiziell ab dem 1. März bekleidet, will er nun aber eine Ära prägen.