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Bayern-Startelf in Leverkusen: "Weiß nicht, was sich Tuchel gedacht hat" - Matthäus & Hamann mit Kritik, Trainer reagiert dünnhäutig

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Bayern-Startelf in Leverkusen: "Weiß nicht, was sich Tuchel gedacht hat" - Matthäus & Hamann mit Kritik, Trainer reagiert dünnhäutig

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Experten-Kritik: Tuchel dünnhäutig

Lothar Matthäus kann die Bayern-Aufstellung von Coach Thomas Tuchel gegen Bayer Leverkusen nicht nachvollziehen. Der FCB-Trainer verteidigt seine Taktik - und reagiert angefressen auf die Kritik.
Bayerns Trainer Thomas Tuchel reagiert angesäuert auf die Frage, ob er sich vor dem Topspiel bei Bayer Leverkusen mit der Taktik verpokert hätte.
SPORT1
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von SPORT1

Das Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen Bayer Leverkusen (3:0) und dem FC Bayern war noch in vollem Gange, da waren die Experten bereits kritisch in ihrem Element - wegen der taktischen wie personellen Ausrichtung von FCB-Trainer Thomas Tuchel.

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Lothar Matthäus erregte dabei vor allem die defensive wie ungewohnte Dreierkette bestehend aus Dayot Upamecano, Eric Dier und Asien-Cup-Rückkehrer Minjae Kim, während Matthijs de Ligt auf der Ersatzbank brummte.

„Ich weiß nicht, was sich Tuchel bei dieser Entscheidung gedacht hat“, sagte der Rekordnationalspieler und Sky-Experte in der Halbzeit.

Nach der 0:3-Niederlage verteidigte Tuchel seine Überlegungen. Auf die Frage, ob er sich wegen der Dreier-/Fünferkette einen Vorwurf mache, entgegnete er am Sky-Mikrofon: „Nee, weil die Entscheidung ist reiflich und viele Stunden überlegt. Dann ist das der Plan. Ich übernehme dafür die Verantwortung. Wir wissen nicht, was gewesen wäre, wenn wir anders gespielt hätten. Ich würde es wieder so machen.“

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Tuchel: „Das ist mir zu polemisch“

In der Mixed Zone reagierte Tuchel auf den Vorwurf, sein Taktieren sei nicht aufgegangen, dünnhäutig. „Wir taktieren jedes Spiel. Was habt ihr gedacht? Dass wir einen Ball reinwerfen und sagen, wir spielen jetzt drauflos?“, fragte er zurück und betonte: „Wir hatten sehr viele Balleroberungen gehabt. Wir hatten in den ersten 15 Minuten mehr Ballbesitz und haben fast komplett in ihrer Hälfte gespielt. Das war der Plan, das wollten wir so machen. Das haben wir sehr gut trainiert und auf einem okayen Niveau umgesetzt. Aber der letzte Punch hat heute gefehlt.“

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Auch seine Aussage vor dem Spiel, dass die Karten in so einem Spiel auf den Tisch gelegt werden, wurde Tuchel nun vorgehalten. Auf die Frage, ob er sich mit seiner Aufstellung verpokert habe, meinte Tuchel schmallippig: „Wenn Sie mir das so reinlegen wollen, dann ist das so, dann müssen Sie das so kommentieren, dann ist das okay. Wenn für Sie das eine taktische Sache war, dann ist das Ihre Begründung.“

Der Reporter entgegnete: „Man könnte es so sagen.“ Tuchel erwiderte: „Ja, dann sagen Sie es so.“ Die nächste Nachfrage, wie er es sehe, dass Alonso eine Dreierkette gegen eine Viererkette getauscht habe und er eine Viererkette gegen eine Dreierkette, war dann zu viel für Tuchel: „Nächste Frage, bitte. Das ist mir zu polemisch, tut mir leid.“

Sportdirektor Christoph Freund schlug sich bei der Taktik-Diskussion auf die Seite des Bayern-Trainers. „Das hat man zu Beginn gesehen gegen den Ball, das war nicht schlecht. Dann haben wir sie stark gemacht, durch eigene Fehler. Das hat nichts mit Taktik zu tun. Die Trainer haben sich die ganze Woche viele Gedanken gemacht, wie sie das richtig gut umsetzen können. Im Endeffekt hat es dann nicht funktioniert. Es war dem geschuldet, weil wir es individuell nicht hingebracht haben und den Gegner immer wieder stark gemacht haben“, sagte Freund bei Sky.

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Bayern-Aufstellung? Matthäus versteht es nicht

Bereits zuvor hatte Matthäus mit Unverständnis auf Bayerns Startformation reagiert, weil Joshua Kimmich erst einmal auf der Bank Platz nehmen musste. Winter-Neuzugang Sacha Boey dagegen feierte in der Defensive sein Startelfdebüt.

„Ich würde vor allem die Bayern-Spieler bringen, die jahrelange Erfahrung in diesem Verein haben wie de Ligt, wie Kimmich, wie Müller, aber auch wie Guerreiro, der die Bundesliga kennt, Tel, der immer Geschwindigkeit reinbringt - da sind fünf Spieler auf der Bank“, monierte Matthäus weiter.

Kimmich und Müller erst ab der 60. Minute

Und fügte an: „Ich würde am liebsten alle fünf bringen, aber ich muss ja auch noch welche in der Hinterhand haben.“

Doch sowohl Kimmich (für Dayot Upamecano) als auch Müller (für Aleksandar Pavlovic) durften erst ab der 60. Minute ins Geschehen eingreifen. Da lagen die offensivschwachen und auch sonst unterlegenen Münchner bereits mit 0:2 hinten lagen. Mathys Tel wiederum kam noch später für Leon Goretzka (71.). Gut zehn Minuten vor Schluss durften auch noch Raphael Guerreiro (für Boey) und Eric Maxim Choupo-Moting (für Jamal Musiala) ran.

„Einige bei Bayern München sind diesem Tempo der Leverkusener Mannschaft nicht gewachsen“, befand Matthäus.

Auch Hamann verwundert - wegen Kimmich

Auch Dietmar Hamann zeigte sich verwundert über Tuchel, der auf der Doppelsechs zunächst erneut Pavlovic neben Goretzka agieren sowie Leroy Sané, Musiala und Harry Kane stürmen ließ.

Trotz Verständnis dafür, dass Tuchel Pavlovic in der Mannschaft halten wollte, erklärte der Ex-Profi und Sky-Experte: „Ich wäre mit Kimmich gegangen – er ist die sichere Variante.“

Der Coach hatte unmittelbar vor Anpfiff seine Aufstellung bei Sky so erklärt: „Wir wollten Pavlovic und Goretzka zusammenlassen. Es ist sehr wichtig, dass sie so eng zusammenspielen, wie sie es zuletzt (beim 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach, Anm. d. Red.) getan haben.“

Beim Topduell nun in Leverkusen gegen Werkself-Coach und Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso ging das indes daneben.