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Bundesliga: Leverkusen-Star mit besonderer Rückkehr

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Bundesliga: Leverkusen-Star mit besonderer Rückkehr

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Adlis beeindruckende Rückkehr

Zu Jahresbeginn hat Amine Adli eine extrem schwierige Phase erlebt. Doch nun scheint der dribbelstarke Offensivspieler von Bayer Leverkusen pünktlich zur entscheidenden Saisonphase wieder in Topform zu kommen.
Bayer 04 Leverkusen ist weiter nicht zu schlagen in dieser Saison. Auch im 32. Pflichtspiel bleibt man ohne Niederlage und nutzt Bayerns Patzer. Wird Xabi Alonso zu Bayers Meistermacher?
ntrettin
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Zu Jahresbeginn hat Amine Adli eine extrem schwierige Phase erlebt. Doch nun scheint der dribbelstarke Offensivspieler von Bayer Leverkusen pünktlich zur entscheidenden Saisonphase wieder in Topform zu kommen.

Amine Adli hatte es schon weitaus schwieriger, seinen Job zu erledigen. Nur einen kurzen Ballkontakt und drei schnelle Schritte brauchte er, um Heidenheims Torhüter Kevin Müller zu umkurven, dann schob der 23-Jährige den Ball locker in den verwaisten Kasten. Ein neuerlicher Geniestreich von Florian Wirtz bereitete diese Aktion, die Adli vollendete, perfekt vor. Es war der vorentscheidende zweite Treffer der Leverkusener beim knappen 2:1 auf der Ostalb.

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Für die Werkself eine Erlösung und drei ganz wichtige Punkte im Titelrennen. Denn Trainer Xabi Alonso hatte bereits vorher „eines der schwierigsten Auswärtsspiele der restlichen Saison“ prognostiziert, was voll zutreffen sollte. Unbequeme Heidenheimer ließen kaum große Chancen zu und bescherten Bayer einen zähen Arbeitstag. Adli löste den eng geschnürten Knoten jedoch gleich zweimal. Nicht nur beim 2:0 als gefeierter Torschützen, sondern auch beim ersten Streich durch Jeremie Frimpong als Vorlagengeber.

„Wir versuchen einfach weiter, Woche für Woche zu gewinnen und das Momentum aufrechtzuerhalten“, resümierte Adli hinterher gewohnt sachlich. Dass die Werkself auch nach 32 Pflichtspielen noch ungeschlagen ist, sei in der Kabine kein großes Thema, der aktuell riesige Erfolg aber auch jedem bewusst. „Wir spielen eine großartige Saison - diese Mannschaft ist besonders“, sagte der marokkanische Nationalspieler, der gerade wieder viel dazu beiträgt, dass in Leverkusen alles reibungslos läuft.

Sperre bremste Adli aus

Dass Adli aber ausgerechnet jetzt aufblüht, ist nach turbulenten, privat schwierigen Wochen keinesfalls selbstverständlich. Sein Aufschwung kommt vielmehr zu einem überraschenden Zeitpunkt. Denn der 23-Jährige blickt auf eine Saison zurück, die für ihn überhaupt nicht optimal verläuft - und vor allem zu Jahresbeginn von Tiefen geprägt war. Aber der Reihe nach.

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Zunächst, als die Saison im August startete, durfte Adli als einer der Gewinner der Sommervorbereitung gar nicht mitwirken. Grund war eine völlig überflüssige Rote Karte am 34. Spieltag der vergangenen Saison. Da gastierte Bayer beim abstiegsbedrohten VfL Bochum. Adli flog schon nach acht Minuten wegen Nachtretens vom Platz und brachte die ohnehin schon personell gebeutelten Leverkusener zusätzlich in Not.

Zwar entschuldigte sich der in Frankreich geborene Youngster noch am selben Tag öffentlich bei seinen Teamkollegen, doch der Fehler war nicht mehr zu korrigieren. In Unterzahl bekam Bayer kaum noch ein Bein auf den Boden, ging im Ruhrgebiet schließlich sang- und klanglos mit 0:3 unter. Die bis heute letzte Niederlage der Rheinländer. Nur, weil der Tabellennachbar aus Wolfsburg im Parallelspiel gegen den abgestiegenen Hauptstadtklub Hertha BSC patzte, rettete sich die Werkself noch ins internationale Geschäft.

Langzeitfolgen blieben für Adli aber nicht aus. Auch ohne den dann gesperrten Offensivspieler lief es für die Werkself nach dem Sommer hervorragend. Neben Wirtz spielten sich die Neuzugänge Victor Boniface und Jonas Hofmann fest, weshalb Adli fortan nur die Jokerrolle blieb und sich überwiegend mit Einsätzen im DFB-Pokal und der Europa League begnügen musste.

Alonso: „Wir brauchen Amine in Bestform“

Seine Teilnahme am Afrika-Cup mit Marokko im Januar verbesserte seine Position nicht - im Gegenteil. Allerdings scheiterte Adli dort unerwartet früh. Marokko, einer der großen Turnier-Favoriten, musste bereits im Achtelfinale gegen Südafrika die Segel streichen.

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Viel schlimmer aber: Während des Afrika-Cups starb seine schwer erkrankte Mutter. Mit Genehmigung von Nationalcoach Walid Regragui hatte Adli das Team zwischendurch verlassen, um an ihr Krankenbett eilen zu können. Nach der Beerdigung kehrte er wieder zurück - ein schwerer Schicksalsschlag.

Umso bemerkenswerter sind die Leistungen, die Adli seit seiner Heimkehr nach Leverkusen zeigt. „Wir brauchen Amine in Bestform. Er ist in einem guten Moment. Wir brauchen seine Energie, seine Qualität und seine Läufe in die Tiefe“, lobte Alonso seinen Schützling. Gerade in einer Phase, in der Boniface verletzt ist und Hofmann sowie Schick ihre Topform suchen, hilft Adli extrem. Der Linksfuß habe „eine gute Verbindung“ zu Florian Wirtz und es in den jüngsten drei Spielen gegen Stuttgart, Bayern und Heidenheim „gut gemacht“.

Nämlich so gut, dass Adli für den Moment die Nase vor Hofmann hat. Saß der deutsche Nationalspieler gegen die Bayern (3:0) noch aus taktischen Gründen auf der Ersatzbank, stellte sich die Lage in Heidenheim anders dar. Adlis extrem lauffreudiger Spielstil war ein wichtiges Element, auf das Alonso keinesfalls verzichten wollte.

Gleiches könnte der Spanier im Hinblick auf kommenden Freitag im Sinn haben. Da trifft die Werkself auf Mainz und damit den nächsten unangenehmen Gegner.