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FC Bayern: Goretzka erklärt, was hinter dem kuriosen Torjubel steckt

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FC Bayern: Goretzka erklärt, was hinter dem kuriosen Torjubel steckt

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Goretzka: Das hat sich geändert

Leon Goretzka blickt im Interview mit SPORT1 auf die Tor-Party gegen Mainz zurück und erklärt seine Pläne mit der Nationalmannschaft.
Leon Goretzka überzeugt gegen Mainz als Quarterback und Torschütze. Nach dem Spiel spricht der Bayern-Star über seine Rolle und den Jubel mit Serge Gnabry.
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger

Der FC Bayern München hat den 1. FSV Mainz 05 mit 8:1 (3:1) aus dem Stadion geschossen. Beim deutschen Rekordmeister wussten zwei Leistungsträger besonders zu überzeugen. Harry Kane ist nach seinem Dreierpack und einer Torvorlage auf den Spuren von Uwe Seeler unterwegs, aber auch Leon Goretzka gelangen vier Scorerpunkte (2 Tore und 2 Assists).

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Entsprechend wurde Goretzka für seine herausragende Leistung abgefeiert. Cheftrainer Thomas Tuchel befand: „Er war Spieler des Spiels. Er fühlt sich sehr wohl gerade auf dem Platz. Ich weiß nicht, was dazu geführt hat, aber es ist sehr gut.“

Der Mann des Tages stand nach seinem großen Auftritt im SPORT1-Interview Rede und Antwort.

Der Quarterback beim FC Bayern

SPORT1: Herr Goretzka, was war beim Sieg gegen Mainz anders als noch in den durchwachsenen Partien vor dem Spiel gegen Lazio Rom?

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Leon Goretzka: Wir haben ein sehr konzentriertes Spiel gemacht und auch in Kleinigkeiten viel investiert. Man sieht es von außen vielleicht nicht, aber das Spiel der Mainzer ist nicht leicht zu verteidigen. Da muss man viel investieren. Aber wenn man Einsatz zeigt und die Bälle gewinnt, klappt das. Wir haben die Räume genutzt. Außerdem waren wir vor dem Tor konsequent. Das hat uns davor ab und zu gefehlt.

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SPORT1: Wie gefällt Ihnen Ihre neue Rolle? Sie sind quasi ein Quarterback und bauen von hinten auf. Der Trainer hat das bereits gelobt und davon gesprochen, Sie hätten genau die richtige Passschärfe. Und gegen Mainz haben Sie auch noch getroffen.

Kurioser Torjubel - was es damit auf sich hat

Goretzka: Es hat sich ein bisschen im Spiel in Freiburg entwickelt. Mehr aus dem Affekt, weil wir da eine Lösung gesucht haben und es gut geklappt hat. Dass ich jetzt auch Tore mache, ist eher ungewöhnlich, weil ich auf der defensiven Position eher andere Aufgaben habe. Aber es war natürlich superschön für mich, dass ich mich in die Scorerliste eintragen konnte. Aber auf der Position liegen meine Aufgaben eigentlich woanders.

Nach dem 8:1 gegen Mainz lobt Bayern-Trainer Thomas Tuchel den gesamten Verbund. Ganz besonders hebt der Coach allerdings das Mittelfeld-Duo heraus.
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"Herausragendes Spiel": Diesen Bayern-Star hebt Thomas Tuchel hervor

SPORT1: Man hat aber schon gemerkt, dass Sie mehr in diese Rolle des Aufbauspielers hineingewachsen sind. Haben Sie das Trainer Thomas Tuchel angeboten? Die Innenverteidiger-Rolle in der Hinrunde war ja der Verletztenmisere geschuldet und eine Notlösung.

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Goretzka: Nein, ich habe ihm das nicht angeboten. Er entscheidet, wie wir taktisch vorgehen – das war in diesem Fall auch so. Gegen Mainz wollten wir es eigentlich mehr von der Sechser-Position aufbauen, aber irgendwie …

SPORT1: … irgendwie hat Sie es magisch nach hinten gezogen?

Goretzka: Ich weiß nicht, ob es magisch war (schmunzelt). Aber man schaut natürlich schon, dass man seine Räume findet – das gibt uns der Trainer auch mit. Wir sollen in unserer Struktur schon auch selbst Lösungen finden. Und das habe ich eben versucht.

SPORT1: Ihr Torjubel am Ende war ein besonderer. Serge Gnabry war quasi ihr „Packesel“. Was steckt dahinter?

Goretzka: Bei seinem Tor war es andersrum. Für ihn war es eine extrem lange Leidenszeit – das war auch unser Jubel bevor er verletzt war. Damals hat er in jedem zweiten Spiel geknipst. Deswegen haben wir das diesmal wieder gemacht. Es freut mich einfach, dass er wieder da ist und gleich getroffen hat, als er reinkam.

Das Dreamteam auf der Doppelsechs?

SPORT1: Aleksandar Pavlovic war ja zuletzt Ihr Partner auf der Sechser-Position. Nach dem Lazio-Spiel hat er verraten, dass er gerne Ihnen Körperbau hätte. Er hat Sie sogar als „Maschine“ bezeichnet. Wann machen Sie mit ihm Krafttraining?

Goretzka: Aleks ist noch jung. Ich sah in dem Alter ähnlich aus, das ist völlig normal. Er muss schon darauf achten, dass er die Beweglichkeit, die er hat und die ihn stark macht, nicht verliert. Er ist sehr fleißig, da muss er nicht extra mit mir trainieren. Seine Eigenmotivation ist groß genug, dass er noch ein bisschen körperlich draufpackt.

SPORT1: Die Länderspielpause wirft ihre Schatten voraus. Wo sehen Sie da Ihre Rolle? Gerade im zentralen Mittelfeld wird es ja auch durch die Rückkehr von Toni Kroos sehr eng.

Goretzka: Am Ende spiele ich da, wo der Trainer mich hinstellt. Das ist das, was ich immer gesagt habe. Das klingt vermutlich total langweilig, aber am Ende des Tages ist es so. Ich sehe mich immer in der Pflicht, der Mannschaft zu helfen – egal wo ich aufgestellt werde. Diese Diskussion, welche Rolle wer einnimmt, kommt mir ehrlicherweise aus den Ohren raus. Wir wollen da hinfahren und zusehen, dass wir mit der Nationalmannschaft in die Spur finden. Da geht es nicht um irgendwelche Rollen, sondern darum, dass wir als Mannschaft wieder erfolgreich werden. Da gucke ich einfach, was mich erwartet.

SPORT1: Herr Goretzka, danke für das Gespräch.