Trainer Niko Kovac vom VfL Wolfsburg hat nach dem 2:3 (0:1) gegen den VfB Stuttgart scharfe Kritik an Schiedsrichter Benjamin Brand (Unterspiesheim) geübt. „Heute war das für mich nix, das ist kein Bundesliga-Niveau. Weil alles abpfeifen, ganz ehrlich, das reicht nicht“, sagte Kovac: „Es war viel zu kleinlich, ganz ehrlich.“
Kovac wütet: „Spielen Basketball“
Brand habe Situationen gepfiffen, "da pfeift keiner", sagte Kovac: "Also können wir aufhören. Wir spielen Basketball inzwischen." Zudem vermisse er eine klare, große Linie unter den Referees. Man könne "sich nicht jede Woche umstellen. Einmal lässt er laufen, dann pfeifen wir wieder alles ab", sagte Kovac: "Wir müssen uns jedes Mal umstellen."
Kovac einsichtig: „Die Fehler haben wir gemacht“
Kovac wolle "die Schuld" für die Pleite "nicht beim Schiedsrichter suchen. Das ist ganz klar. Die Fehler haben wir gemacht", sagte er: "Aber trotzdem bin ich der Meinung, das war viel zu kleinlich. Und wenn ich mir die anderen Ligen anschaue - so wird da nicht gepfiffen. Das muss ich ganz ehrlich sagen", sagte Kovac: "Und das kann mir keiner erzählen, ich habe auch Fußball spielt. Also irgendwann reicht es."
Ganz alleine steht der Wölfe-Coach mit seiner Meinung nicht da. Während der Partie hallten immer wieder Pfiffe durch die Volkswagen-Arena. Tatsächlich ahndete der Schiedsrichter ganze 33 Fouls, wovon 19 Mal gegen die Wolfsburger gepfiffen wurde.
Elfmeterpfiff bringt VfB in Front: Wackelt Kovac?
Mitentscheidend für den Ausgang war insbesondere das Foulspiel von Joakim Mæhle an Enzo Millot unmittelbar nach dem Wolfsburger Ausgleichstreffer, bei dem Brand auf Elfmeter entschied. Nach der Partie räumte aber selbst Maximilian Arnold ein, dass man den Elfmeter schon pfeifen konnte.
Obwohl in Summe keine spielentscheidende Fehlentscheidung vorlag, ist der Ärger von Kovac naheliegend. Wolfsburg wartet seit neun Spielen auf einen Sieg und steht auf Rang 13 in der Tabelle. Für den Kroaten ist die Luft angesichts dieser Misserfolgsserie reichlich dünn geworden.
„Wir sind tagtäglich im Austausch und versuchen gemeinsam diese Situation anzugehen und gemeinsam den Turnaround zu schaffen. Wir wissen alle, dass die Kritik groß wird, wenn man keine Ergebnisse liefert, und die Kritik ist im Moment groß. Wir versuchen es einzuordnen, zu analysieren und Hebel zu finden, wie es besser wird“, äußerte sich Marcel Schäfer vor dem Spiel gegenüber Sky. Ein klares Bekenntnis zu Kovac sieht jedenfalls anders aus.