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Schäfer erklärt Kovac-Aus in Wolfsburg: "Wie ein roter Faden in der Saison"

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Schäfer erklärt Kovac-Aus in Wolfsburg: "Wie ein roter Faden in der Saison"

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Schäfer erklärt Kovac-Aus

Niko Kovac wird nach einer Sieglos-Serie mit dem VfL Wolfsburg als Cheftrainer freigestellt. Geschäftsführer Marcel Schäfer erklärt im SPORT1-Interview die Hintergründe der Entscheidung.
Der Geschäftsführer Sport des VfL Wolfsburg, Ex-Spieler Marcel Schäfer, informiert über die Beweggründe der Trennung von Trainer Niko Kovac.
Niclas Löwendorf
Niclas Löwendorf

Kein Sieg, sechs Unentschieden und vier Niederlagen und als Folge nur Platz 14 in der Liga: Die Bilanz des VfL Wolfsburg unter Cheftrainer Niko Kovac ist seit dem Jahreswechsel erschrecken schwach und bleibt weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

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Am Sonntag hat der Klub nun offiziell bekannt gegeben, dass man sich mit sofortiger Wirkung von Kovac trennen wird. Die 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg am 26. Spieltag der Bundesliga war der bisherige Tiefpunkt einer anhaltenden Serie ohne Siege.

Im exklusiven SPORT1-Interview hat sich Marcel Schäfer, Geschäftsführer Sport beim VfL Wolfsburg, erstmals zu den Hintergründen der Entscheidung geäußert und dazu Stellung bezogen, ob man zu lange an Kovac festgehalten habe.

SPORT1: Am Sonntag wurde das Aus von Niko Kovac offiziell verkündet. Was waren die Beweggründe für diese Entscheidung?

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Marcel Schäfer: Wir haben uns nach dem Spiel gestern zusammengesetzt. Wir sind in einer Situation, in der man das Spiel gegen Augsburg nicht mehr isoliert, betrachten kann. Wir haben unsere gesamte Entwicklung in den letzten Wochen aufgearbeitet, besprochen und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir eine Trennung vornehmen, dass wir einfach einen neuen Impuls brauchen.

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Schäfer: „Brauchen nicht um den heißen Brei herumreden“

SPORT1: Wie lief das Gespräch mit dem Trainer ab?

Schäfer: Ich habe es immer sehr geschätzt, dass unsere Zusammenarbeit von großem Vertrauen geprägt war. Sie war sehr akribisch, sehr intensiv und selbstverständlich haben wir alles dafür getan, dass sie auch erfolgreich ist. Aber in den letzten Wochen war es einfach so, dass wir die Art und Weise nicht so auf dem Platz umsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Und wir haben auch die Ergebnisse nicht geliefert, da braucht man nicht um den heißen Brei herumzureden.

SPORT1: Hätten Sie sich gewünscht, dass die Zusammenarbeit noch bis zum Sommer durchhält und man dann einen Cut macht?

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Schäfer: Ich habe mir immer eine langfristige Zusammenarbeit gewünscht. Jeder Verein strebt nach Konstanz, jeder Verein strebt auf gewissen Positionen danach, dass man auch durch schwierige Phasen durchgeht. Dass haben wir gemeinsam probiert, mit voller Überzeugung. Man muss aber auch zu der Erkenntnis kommen, dass wir es in den letzten Wochen einfach nicht geschafft haben, die Ergebnisse nicht geliefert haben. Fußball bleibt einfach ein Ergebnissport.

SPORT1: Es gab in diesem Kalenderjahr noch keinen Sieg. Würden Sie im Nachhinein sagen, Sie haben zu lange an Kovac festgehalten?

Schäfer: Im Nachhinein, wenn alle Karten auf dem Tisch liegen, ist es immer leicht, die Situation zu bewerten. Wir sind grundsätzlich Menschen, die aus Überzeugung handeln. Wir haben zu jeder Zeit den Glauben gehabt, dass wir gemeinsam den Turnaround schaffen. Wir haben zu jeder Zeit versucht, die Kräfte zu bündeln und den klaren Fokus auf dem Spieltag zu haben. Ich verstehe natürlich auch, dass man sagt, es war vielleicht zu lange, aber wir haben es aus Überzeugung getan. Jetzt sind wir zum Entschluss gekommen, eine Entscheidung zu treffen und die ist für uns auch die richtige.

Schäfer lässt Trainerfrage offen

SPORT1: Wie sieht der Plan für die nächsten Wochen aus? Welches Trainerprofil suchen Sie und soll es eher eine Interimslösung oder ein Trainer sein, der langfristig übernimmt?

Schäfer: Die Gespräche führen wir natürlich und selbstverständlich versuchen wir, wie es mit Niko auch der Plan war, immer eine langfristige Lösung anzustreben.

SPORT1: In den Medien kursiert auch der Name Ralph Hasenhüttl. Ist das ein Kandidat, mit dem Sie sich beschäftigen?

Schäfer: Es ist wie in einer Transferperiode, da werden relativ viele Namen gehandelt, das ist auch ihre Aufgabe das zu tun und es zu befeuern, aber sicherlich nicht unsere. Wenn wir eine Lösung haben, dann werden wir diese finalisieren und selbstverständlich auch entsprechend kommunizieren.

SPORT1: Wie war am Ende das Verhältnis zwischen Kovac und der Mannschaft? Hat er seine Spieler noch erreicht oder war dies auch ein Grund für den Trainerwechsel?

Schäfer: Jeder, der zum Beispiel gestern im Stadion war und die erste Halbzeit gesehen hat, wird schon sagen, dass die Mannschaft dem Trainer folgt und versucht, die Dinge umzusetzen. Wir haben es aber leider nicht geschafft, das 2:0 zu machen. Das ist etwas, was sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Ich glaube, wir haben nach Führung 20 Punkte abgegeben, weil wir es immer wieder versäumen, trotz zahlreicher Torchancen das 2:0 zu machen. Das verändert ein ganzes Spiel. Dass wir dann auch noch einen Platzverweis und das 1:1 kassieren, war extrem bitter, gerade in unserer Situation. Dann ist es mehr als verständlich, dass der ein oder andere kurz den Kopf unten hat. Die Einsatzbereitschaft spreche ich keinem unserer Spieler ab und deshalb sind sie Niko Kovac auch gefolgt.