Tiefe Einblicke in eine ganz besondere Beziehung: Jürgen Klopp verhalf Mario Götze zu seinem Bundesliga-Debüt. Bis heute genießt der Star-Trainer bei Götze ein spezielles Ansehen, wie er in einem langen Text für das Buch „Stimmen der Eintracht“ von Journalist Michael Horeni emotional offenlegte.
Emotionale Klopp-Worte von Götze
In einem Brief an sein 17 Jahre altes Ich erklärt Götze, was für eine große Hilfe Klopp als Trainer gewesen sei. „Er hat mir Werte vermittelt, nicht nur für das Spiel, auch fürs Leben. Bis heute.“

Götze feiert Bundesliga-Debüt unter Klopp
Unter Klopp lief Götze bei Borussia Dortmund im zarten Alter von 17 Jahren und 171 Tagen erstmals in der Bundesliga auf. „Ich konnte gar nicht einordnen, was für ein Glück es war, mit Jürgen Klopp zusammenzuarbeiten“, schrieb Götze.
„Ich habe gedacht: Alle Trainer sind so wie Jürgen Klopp“, doch darüber müsse er jetzt lachen. „Nach ein paar Jahren musste ich feststellen: Das ist definitiv nicht der Fall. Keiner sonst ist so“, urteilte Götze. „Heute kann ich wertschätzen, wie gut und wichtig es für mich als junger Spieler gewesen ist, dass Jürgen zu Beginn meiner Karriere mein Trainer war.“
Klopp habe „ein ganz besonderes Gespür für Menschen, ob jung, ob alt. Er hat ein Gespür für den Verein. Ein Gespür für alles, was wichtig ist, um Erfolg zu haben“, schwärmte Götze, der nach einem Abstecher in die Niederlande mittlerweile bei Eintracht Frankfurt aktiv ist.
„Dass er mich angemeckert, mich angebrüllt hat“
Es seien ganz banale Dinge gewesen, die Klopp von anderen Trainern abgehoben hätten. „Dass er im Training nach einem guten Spiel dafür gesorgt hat, dass ich an genau den Dingen weiterarbeite, die ich gut gemacht habe. Dass er mich, auch wenn ich zehn Spiele gut gespielt habe, beim elften Spiel auf die Bank gesetzt hat. Dass er mich angemeckert, mich angebrüllt hat.“

Auch Demut habe dabei stets eine Rolle gespielt. Nach einem Hackentrick vom damals 18 Jahre alten Götze in einem Spiel in Fürth habe Klopp seinen Schützling zu sich an die Seitenlinie geholt und gesagt: „Mach das nicht noch mal, sonst wechsle ich dich aus. Du musst Respekt auch für den Gegner haben.“
Die Klopp-Passage in seinem Brief beendete Götze mit einem Ratschlag ab sich selbst. „Wenn du einmal einen besonderen Trainer wie Jürgen bekommst, dann zieh dir die positiven Seiten in vollen Zügen rein. Auch wenn du sie für alltäglich hältst. Kannst du dir wirklich merken.“