Es ist der 23. Januar 2010: Ausgerechnet der Hamburger SV sorgt für einen Transfer, der den deutschen Profifußball in ungeahnte Höhen katapultiert. Kein Geringerer als Ruud van Nistelrooy hat bei den Hanseaten für eineinhalb Jahre unterschrieben.
HSV? “Größte Fehler meiner Karriere“
Vor 15 Jahren hat Ruud van Nistelrooy mit seinem Transfer zum Hamburger SV die Bundesliga auf den Kopf gestellt. Was dann folgte werden die Fans der Hanseaten nie vergessen.
Vor 15 Jahren hat Ruud van Nistelrooy mit seinem Transfer zum Hamburger SV die Bundesliga auf den Kopf gestellt. Was dann folgte werden die Fans der Hanseaten nie vergessen.
Der heutige Zweitligist hat vor 15 Jahren einen der damals erfolgreichsten Stürmer Europas im Spätherbst seiner Karriere verpflichtet.
Der Niederländer machte zwischen 2001 und 2006 für Manchester United in 150 Liga-Spielen 95 Treffer. Bei Real Madrid waren es zwischen 2006 und 2010 in 68 Einsätzen 46 Treffer. In den Niederlanden, England und Spanien wurde er Torschützenkönig.
Der HSV – damals auf Platz vier der Bundesligatabelle – hatte damals ganz andere Ziele als heute: Vertreten in der Europa League wollte man in der Saison 2009/2010 unbedingt das Finale im eigenen Stadion erreichen.
Van Nistelrooy wurde in Madrid aussortiert
Der Transfer von van Nistelrooy war dennoch eine faustdicke Überraschung. Schließlich verließ der damals 33-Jährige für den Wechsel an die Elbe Real Madrid.
Doch genau dort lag die Erklärung des überraschenden Mega-Transfers. Bei den Königlichen war der in die Jahre gekommene Torschützenkönig plötzlich nur noch zweite Wahl. Der damalige Trainer Manuel Pellegrini hatte Karim Benzema, Kaká und Ronaldo unter Vertrag genommen und nur noch mit einem Stürmer spielen lassen.
Grund genug für van Nistelroy beim Hamburger Transfer-Coup mitzuspielen und dabei zu helfen, den Verein zu einem deutschen Top-Klub weiterzuentwickeln. „Ich denke, dass ich noch einige Jahre auf hohem Niveau spielen kann“, sagte er damals selbstbewusst vor rekordverdächtigen 170 Journalisten bei seiner Vorstellungspressekonferenz.
Der Anfang des HSV-Untergangs
Doch am Ende kam alles anders. Der HSV verpasste das Europa-League-Finale im heimischen Stadion und beendete die Saison auf einem enttäuschenden siebten Platz. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia sogar die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, in denen die Hanseaten bis heute keinen Fuß mehr setzen konnten.
Und van Nistelrooy? Der verletzte sich schon nach seinem ersten Doppelpack im Trikot des HSV an der Wade und konnte nach einer rund einmonatigen Verletzungspause nicht an seine starken Leistungen anknüpfen. In 36 Spielen schoss van Nistelrooy zwölf Tore.
HSV verbietet Rückkehr nach Madrid
Ein Jahr nach seiner Ankunft wollte dieser sogar wieder gehen, nachdem Real Madrid ihm eine Rückkehr anbot. Doch der HSV lehnte ab, wollte den einstigen Weltstar auf keinen Fall frühzeitig gehen lassen.
Nach nur eineinhalb Jahren war van Nistelrooys Intermezzo beim HSV aber dann doch schon wieder vorbei. Er wechselte zum FC Malaga, wo er seine Spielerkarriere 2012 nach einer Saison beendete.
„Der größte Fehler meiner Karriere“
Dass die Hamburger dem Niederländer sein Karriereende in Madrid verbaut haben, hat Van Nistelrooy den Hanseaten scheinbar bis heute nicht verziehen. 13 Jahre danach sprach der Stürmer im Youtube-Format The Overlap Klartext. „Wenn ich zurückblicke, hätte ich Madrid nicht verlassen sollen, das war der größte Fehler meiner Karriere.“
Da war es auch wenig verwunderlich, dass sich van Nistelrooy zuletzt dagegen entschied, als Trainer an die Elbe zurückzukehren. Im vergangenen November wurde er als möglicher Nachfolger des entlassenen Steffen Baumgart gehandelt. Seit Jahresbeginn betreut er mit Leicester City hingegen einen Premier-League-Klub.