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Karim Benzema: Der Tiefpunkt einer Weltkarriere

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Karim Benzema: Der Tiefpunkt einer Weltkarriere

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Der Tiefpunkt einer Weltkarriere

Karim Benzema und Al-Ittihad befinden sich mitten in der Krise. Von den saudischen Anhängern hat der einstige Weltfußballer einen spottenden Spitznamen erhalten.
Karim Benzema steht in Saudi-Arabien zunehmend in der Kritik
Karim Benzema steht in Saudi-Arabien zunehmend in der Kritik
© IMAGO/Sports Press Photo
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

2022 konnte Karim Benzema noch in der Champions League mit Real Madrid triumphieren. Er gewann den Ballon d‘Or und wurde zum UEFA Fußballer des Jahres gekürt.

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In der vergangenen Sommerpause entschied sich der Franzose allerdings, das europäische Rampenlicht zu verlassen und in die Saudi Pro League zu wechseln. Bei Al-Itthiad unterschrieb Benzema einen Vertrag, der ihm 100 Millionen Euro pro Saison einbringen soll.

Sportlich begann mit dem Wechsel jedoch eine Talfahrt, die bis heute anhält. Mittlerweile verspotten ihn sogar die eigenen Fans. Sie nennen den 36-Jährigen nun „Ben-Hazima“, was im Arabischen so viel wie „Sohn der Niederlage“ bedeutet.

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Der aktuelle Meister Saudi-Arabiens verlor in der laufenden Saison bereits sechs der bisher 18 Partien - zwei Niederlagen mehr als in der gesamten Meistersaison – und steht lediglich auf dem sechsten Platz, 22 Punkte hinter dem Tabellenführer Al-Hilal.

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Streit mit Ex-Trainer als Auslöser der Benzema-Talfahrt?

Benzemas persönlicher Abstieg soll mit einem Streit zwischen ihm und dem inzwischen entlassenen Trainer Nuno Espirito Santo begonnen haben.

Laut verschiedenen Medienberichten lautete der Vorwurf des Portugiesen: „Du bist ein großartiger Spieler, aber es scheint, dass du zu faul bist, den Gegner beim Pressing unter Druck zu setzen.“

Bereits im August tauchten erste Berichte auf, dass Espirito Santo dem Vorstand mitgeteilt habe, dass Benzema nicht in seine taktischen Vorstellungen passe und der ehemalige Real-Star ohne seine Zustimmung unter Vertrag genommen wurde.

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Benzema und die Probleme mit den Fans

Den bisherigen Höhepunkt der Krise bildete indes die jüngste 2:5-Niederlage gegen Al-Nassr und Benzemas ehemaligen Teamkollegen Cristiano Ronaldo.

Es hagelte Buhrufe für Benzema und seine Mannschaftskollegen, die von heftiger Kritik in den sozialen Medien begleitet wurden und den Stürmer dazu verleiteten, seinen Instagram-Account zu schließen.

Der beliebte saudische Sportjournalist Walid Al-Faraj erklärte laut talkSport in seiner Show Action Avec Walid: „Die Kluft zwischen Benzema und der Öffentlichkeit wird von Tag zu Tag größer“, und kritisiert: „Er hat es nie geschafft, etwas zu bewegen. Und vor allem gibt er sich keine Mühe.“

Im bisherigen Saisonverlauf kommt der Torjäger wettbewerbsübergreifend auf zwölf Tore und fünf Vorlagen in 20 Pflichtspielen für Al-Itthiad. In der Liga liegt er mit neun Treffern dennoch bereits zehn Tore hinter Top-Torschütze Cristiano Ronaldo und traf an den letzten fünf Spieltagen nur einmal.

Terror-Vorwürfe und Palästina-Wirbel füllen große Skandalakte

Auch neben dem Platz war es ein äußert turbulentes Jahr 2023 für den Mittelstürmer. Im Oktober polarisierte Benzema durch einen pro-palästinischen Post auf X.

Daraufhin musste sich der Stürmer mit algerischen Wurzeln gegen die Vorwürfe der französischen Regierung verteidigen, er habe Verbindungen zur Muslimbruderschaft, die vom deutschen Verfassungsschutz als verfassungsfeindlich eingestuft wird und in Ägypten als Terror-Organisation verboten ist.

In der Vergangenheit war die erfolgreiche Karriere von Benzema wiederholt von Skandalen und Auseinandersetzungen durchzogen.

So endete im Dezember 2022 auch sein Comeback in der französischen Nationalmannschaft, nachdem sich der 97-malige Nationalspieler erneut mit Nationaltrainer Didier Deschamps zerstritten hatte, der den Star-Spieler schon zwischen 2015 und 2021 nicht für die Équipe Tricolore berücksichtigt hatte.

Im Oktober 2015 wurde gegen Benzema ein Verfahren bezüglich einer versuchten Erpressung seines damaligen Nationalmannschaftskollegen Matthieu Valbuena eingeleitet.

Nun hat die Weltkarriere des Franzosen einen weiteren Tiefpunkt erreicht.