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FC-Bayern-Boss reagiert auf pikante Hoeneß-Aussagen

Bayern-Boss reagiert auf Hoeneß-Aussagen

Lothar Matthäus ordnet die Aussagen von Uli Hoeneß über die Führungsetage des FC Bayern und über Max Eberl ein.
Nach den deutlichen Aussagen von Uli Hoeneß im Doppelpass wird Max Eberl vor dem Spiel des FC Bayern gegen den Hamburger SV darauf angesprochen. Erst will der Sportvorstand sich dazu nicht groß äußern - dann holt er doch zu einem emotionalen Monolog aus.
Lothar Matthäus ordnet die Aussagen von Uli Hoeneß über die Führungsetage des FC Bayern und über Max Eberl ein.

Rumort es in der Führungsetage des FC Bayern? Im Doppelpass auf SPORT1 am vergangenen Sonntag hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß seinen Sportvorstand Max Eberl als „ziemlich empfindlich“ in Bezug auf Kontroversen im Hintergrund bezeichnet.

Obendrein gab er ihm Tipps, wann er in Zukunft Transfers zu tätigen habe (nämlich im Juni und Juli). Und Hoeneß verkündete, dass er sich erst zurückziehen werde, wenn er und Karl-Heinz Rummenigge das Gefühl haben, dass „die richtigen Personen am richtigen Posten“ sind. Einen Tag nach der Sendung hatte Hoeneß die brisanten Sätze selbst noch einmal eingeordnet. Er wollte sie als Hilfestellung für Eberl verstanden wissen.

Nun hat Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen im Vorfeld des Samstagabendspiels gegen den Hamburger SV auf die Aussagen von Hoeneß reagiert - auch auf die Frage, ob er sich angesprochen fühlt von der impliziten Kritik, dass nicht alle Posten zu Hoeneß‘ Zufriedenheit ausgefüllt sind.

Dreesen verteidigt Hoeneß

„Angesprochen fühle ich mich da nicht, weil ich meine Arbeit gerne mache. Der Uli macht seine Arbeit auch gerne und hat sein Herz am FC Bayern hängen wie das für jeden von uns gilt. Wer Uli kennt, weiß, dass er streitbar ist und sich fetzen kann. Er ist auch ein Mensch, der verzeihen kann und zu einem zurückfindet“, sagte er bei Sky. „So muss man es auch nehmen. Von daher fühle ich mich negativ nicht angesprochen. Im Gegenteil: Er will, dass der Klub besser dasteht. Ein bisschen mehr Lässigkeit und Leichtigkeit á la Franz täte gut.“

Sky-Experte Lothar Matthäus - von Hoeneß im Dopa selbst (mal wieder) scharf angegangen - fügte an: „Uli wird immer beim FC Bayern etwas zu sagen haben. Er ist der FC Bayern. Ohne ihn würde es das alles nicht geben. Ab und zu ist für uns auch was dabei wenn wir Schlagzeilen machen können. Weniger Schlagzeilen außen und mehr auf dem Platz tun dem Verein aber gut.“

Doch Dreesen nahm Hoeneß deutlich in Schutz und versteht die Kritik an der Vereinslegende nicht. „Wer Uli kennt, der weiß, was ihn treibt. Ihn treibt das Verlangen, dass es diesem Klub so gut gehen soll wie möglich. Er hat noch nie mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten. Es ist der gleiche Uli wie vor 30 Jahren. Wer das weiß, kann das gut akzeptieren. Wo ist das ein Problem? Der FC Bayern steht blendend da, sportlich und wirtschaftlich. Wo ist das ein Problem?“

Zuvor hatte Eberl bereits bei der Pressekonferenz auf die Aussagen des Klub-Patrons reagiert und versucht, die Wogen zu glätten. „Wir reden ja von empfindlich. Da muss man erstmal das Wort definieren. Es heißt empfinden, heißt fühlen. Es heißt, für etwas bereit sein, für etwas zu kämpfen. Wenn du nicht fühlst, wenn du nur einen Job machst … wenn man das will, dann ist das sehr kalt."

In den vergangenen Wochen waren Berichte aufgetaucht, nach denen im Aufsichtsrat die Sorge umgehe, dass Eberl von seinem Amt zurücktreten könne.