Spielpraxis in der Champions League. Mit 17. Geht schlechter!
Bei Tel wird Nagelsmann deutlich
Für Mathys Tel gab es nach dem 5:0-Heimsieg des FC Bayern im dritten Gruppenspiel gegen Viktoria Pilsen trotzdem wenig Grund zum Feiern. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Denn der neue Super-Teenie des Rekordmeisters hatte sich am Dienstagabend bedeutend mehr vorgenommen. Trainer Julian Nagelsmann brachte Tel in der 58. Minute für Doppeltorschütze Leroy Sané. Eine gute halbe Stunde bot sich dem für über 20 Millionen Euro aus Rennes verpflichteten Offensiv-Talent also, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Doch ihm gelang nicht viel.
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Tel sammelte nur 18 Ballkontakte, gewann kein Eins-gegen-Eins-Duell und gab auch keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor ab. Dennoch war Nagelsmann nach der Partie voll des Lobes für Tel, der Youngster habe vor allem „gut“ gegen den Ball gearbeitet.
Bayern-Boss erklärt Probleme bei Tel
„Obwohl er eigentlich ein Fuddler ist, der gerne dribbelt, hat er eine sehr gute Positionstreue. Er ist defensiv sehr fleißig, was für seine Rolle als Stürmer eigentlich nicht selbstverständlich ist, schon gar nicht in seinem Alter“, hielt der 35-Jährige fest.
Und doch lebt Tel in erster Linie von seinem Offensivdrang, der ihm gegen Pilsen im Gegensatz zu den meisten seiner bisherigen Auftritte nahezu komplett abging. Einen plausiblen Erklärungsansatz dafür lieferte Hasan Salihamidzic im Gespräch mit SPORT1.
Die Partie sei spätestens mit dem Treffer zum 5:0 wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung „so ein bisschen vor sich hingeplätschert“, meinte der Sportvorstand, das Team habe mit Blick auf das Topspiel am Samstagabend beim BVB bewusst „ein paar Gänge“ zurückgeschaltet. Unglücklich für Tel. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Salihamidzic gab aber auch zu, dass der Neuzugang nicht auf seiner Idealposition zum Einsatz gekommen sei. „Er fühlt sich natürlich wohler in der Mitte, als Mittelstürmer oder hängende Neun“, sagte der 45-Jährige über den Hoffnungsträger, der gegen Pilsen wie zuletzt schon häufiger auf die rechte Außenbahn ausweichen musste, weil das Zentrum mit dem vor ihm eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting sowie Serge Gnabry zu war.
Bayern-Trainer mit Ansage an Tel
Kurzum: Tel wird (noch) nicht optimal eingesetzt! Die Bayern-Bosse um Salihamidzic sehen den U17-Europameister nach SPORT1-Informationen langfristig im Sturmzentrum, halten ihn nach den ersten Eindrücken aber auch auf der linken Seite für gut aufgehoben. Salihamidzic: „Wenn er von links kommt, kann er ein wenig besser zum Abschluss kommen.“
Wie Nagelsmann darüber denkt? Aus Sicht des Bayern-Trainers spielt die Position von Tel fürs Erste keine große Rolle, er will sich ohnehin auf keine festlegen, das mache er „grundsätzlich nicht“.
Der 17 Jahre alte Neuankömmling sei „ein großes Talent“ und auf „einem guten und richtigen Weg“, hielt der Coach fest, müsse sich aufgrund der hohen Konkurrenz aber schlichtweg in Geduld üben und Kompromisse eingehen. Nagelsmanns unmissverständliche Botschaft: „Wir sind kein Ausbildungsklub, wir sind Bayern München!“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)