Optimismus klingt anders. Und auch Christophe Galtier ließ nach dem 1:3 (1:3) bei Verfolger AS Monaco tief blicken. „Wenn ich mir gerade keine Sorgen machen würde, dann wäre etwas ganz und gar nicht in Ordnung“, sagte der Trainer von Paris Saint-Germain. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
PSG? „Sind mit Latein am Ende“
Ausgerechnet vor dem CL-Knaller gegen den FC Bayern funkt Paris Saint-Germain SOS. Auch frühere Klub-Größen und Ex-FCB-Star Lizarazu schlagen Alarm.
Die zweite Pleite in Folge nötigte der Mannschaft vor den mitgereisten Fans gar eine Entschuldigung ab. In diesen „schwierigen Zeiten“ müsse man nun „zusammenstehen“, rief Galtier in ein Megafon.
Es herrschen Krise und Alarmstimmung bei PSG, und das ausgerechnet vor dem Achtelfinalhinspiel-Kracher in der Champions League gegen den FC Bayern am Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker). Immerhin gibt es einen Lichtblick. Wie die L‘Équipe am Sonntag berichtet, hat Kylian Mbappé am Mittag bereits wieder einen Teil des Mannschaftstrainings absolviert - und könnte nun doch am Dienstag im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen den FC Bayern zur Verfügung stehen!
Trotzdem: Vier Niederlagen wettbewerbsübergreifend allein im Jahr 2023 sprechen Bände - ehemalige Spieler des französischen Meisters nehmen inzwischen kein Blatt mehr vor den Mund. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Lesen Sie auch
„Es gibt momentan keinen Grund, an eine schnelle Verbesserung zu glauben“, meint Alain Roche bei SPORT1 .
Wo ist der Zusammenhalt bei PSG?
Der Ex-Nationalspieler und Frankreichs Kicker des Jahres 1992 konstatiert vor allem ein gravierendes Problem an der Seine: „Seit dem Re-Start wirken die Spieler machtlos. Man sieht gar keinen Zusammenhalt. Überall spürt man eher erhebliche Zweifel im Verein.“
Gerade diese abhandengekommene Solidarität lässt Roche fassungslos zurück: „Wenn ich ehrlich bin: Ich habe PSG ewig nicht mehr so schwach gesehen wie in diesen Wochen.“
Auch Mohamed Sissoko macht sich Sorgen. Der einstige PSG-Mittelfeldantreiber und Starspieler des FC Liverpool geht in seiner Analyse der Situation sogar noch weiter - und fällt ein vernichtendes Urteil: „Sie sind mit ihrem Latein am Ende.“
00:36
PSG: Gianluigi Donnarumma schwärmt von Bayern-Keeper Manuel Neuer
Ex-PSG-Star Sissoko fällt Aufbruchsstimmung schwer
Nur ein Sieg gegen die Bayern am Dienstag könne für Aufbruchsstimmung sorgen - woran zu glauben Sissoko indes schwertfällt.
Was den 38-Jährigen vor allem umtreibt: „Dieses PSG ist berechenbar geworden, es überrascht niemanden mehr. Sobald der Gegner hoch presst wird, wirken die Spieler orientierungslos. Ich wüsste nicht, wieso es gegen Bayern plötzlich besser aussehen sollte. Denn auch die Münchner spielen mit viel Intensität - Paris wird damit seine Probleme haben.“
Thierry Henry befürchtet nach der Pleite gegen Monaco ebenso Schlimmes: „Was die Gier und ihre Struktur angeht, ist Paris neben der Spur. Nun muss PSG gegen Bayern eine Antwort geben, sonst wird die Unruhe noch größer“, so der Welt- und Europameister (1998 und 2000) bei Amazon Prime Frankreich.
Eine Trotzreaktion traut dem Star-Ensemble ausgerechnet ein ehemaliger Bayern-Akteur zu.
Lizarazu nimmt sich Neymar zur Brust
„Zuletzt im Pokal in Marseille und anschließend bei AS Monaco in der Liga waren die Leistungen besorgniserregend“, meint Bixente Lizarazu zwar. „In der Königsklasse ist die Elf aber jederzeit in der Lage, über sich hinauszuwachsen.“
Dennoch weiß freilich auch der frühere Weltklasse-Verteidiger: „Damit Paris gewinnt, müsste Messi ein Riesenspiel absolvieren und Neymar eine komplett andere Einstellung an den Tag legen.“
In Monaco hatte der Brasilianer nicht nur fußballerisch gefloppt, sondern Mitspieler Vitinha auf dem Feld auch noch übel beschimpft.
Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
„Ich frage mich nur: Wo bleibt die Disziplin, die körperliche Verfassung, die spielerische Kultur?“, fügte Lizarazu an. „Was zeichnet dieses PSG also eigentlich noch aus? Darauf habe ich gerade keine Antwort.“
Saison-Negativrekord bei Torabschlüssen
Ohne Mbappé sei Paris höchst berechenbar wie auch ungefährlich bei Kontern. Was dazukommt: In Monaco hatte es angesichts von nur sieben Torabschlüssen Mal einen Saison-Negativrekord gegeben.
Den einzigen Treffer erzielte der erst 16 Jahre alte Warren Zaire-Emery. Wegen einer Grippewelle konnte Abwehrchef Sergio Ramos zuletzt auch nur in der zweiten Halbzeit wirken.
Spannende Frage demnach, ob die Formkurve bei PSG vor den beiden wichtigsten Spielen des Jahres gegen Bayern tatsächlich wieder nach oben zeigen kann.
Oder es vielmehr auch in diesem Jahr wieder mal nicht klappt mit dem lang ersehnten Titel in der Königsklasse.
Alles zur Champions League bei SPORT1:
01:25
Messi verletzt: Julian Nagelsmann spricht über Verletzung des PSG-Superstars