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Champions League, FC Bayern: City schaute sich Upamecano als passendes Opfer aus - Taktikanalyse

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Champions League, FC Bayern: City schaute sich Upamecano als passendes Opfer aus - Taktikanalyse

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City: Upamecano als passendes Opfer

Der FC Bayern kassiert bei Manchester City eine bittere Klatsche. Das Champions-League-Aus droht. Was wurde den Münchnern zum Verhängnis? Die Taktikanalyse.
Beim FC Bayern erlebt vor allem Dayot Upamecano einen heftigen Abend gegen Manchester City. Sportvorstand Hasan Salihamidzic reagiert.
Constantin Eckner
Constantin Eckner

Der FC Bayern München steht zum zweiten Mal in Folge vor dem Aus im Champions-League-Viertelfinale. Der deutsche Rekordmeister wurde am Dienstagabend von Manchester City in einige Fehler getrieben – besonders Dayot Upamecano (SPORT1-Note 6) war ein Opfer des City-Fußballs.

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Pep Guardiola und Thomas Tuchel trafen zum elften Mal als Cheftrainer aufeinander. Allerdings fand dieses Duell unter besonderen Vorzeichen statt. Während Guardiola seit nunmehr fast sieben Jahren in Manchester das Zepter trägt und entsprechend ein Team nach seinen Vorstellungen geformt hat, beginnt die Arbeit von Tuchel in München erst so richtig. Dass der 49-jährige Deutsche noch einiges verbessern muss, wurde in dieser Partie umso deutlicher zu Tage getragen.

Bayern hatte bis zum ersten Gegentreffer von Rodri in der 27. Minute mehr Ballbesitzanteile als City, konnte jedoch daraus auch aufgrund eines immer noch rudimentär entwickelten Positionsspiels wenig machen.

Thomas Müller saß beim Hinspiel in der Champions League bei Manchester City zu Beginn nur auf der Bank. Nach dem Spiel äußerte er sich zu seinem Bankplatz.
03:17
Thomas Müller vom FC Bayern nach der 0:3-Niederlage gegen Manchester City

Eigentlich kamen die Münchener über die gesamte Spiellänge nur zu zwei aussichtsreichen Chancen durch Jamal Musiala und Leroy Sané. Beide Male gingen schnelle vertikale Pässe und Tiefenläufe dem Ganzen voraus. Aus dem geordneten Spielaufbau wirkte Bayern ähnlich ideenlos wie zuletzt gegen den SC Freiburg.

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Bayern verteidigt stark mannorientiert

Nachdem der Bundesligist lediglich einmal mit Tempo nach vorn gekommen war, rollte so langsam die City-Offensive an. Diese nutzte dabei im Speziellen das mannorientierte Spiel der Gäste in der Endverteidigung. Vorm Fernschusstor von Rodri positionierte sich etwa Erling Haaland bewusst weit links, um Gegenspieler Dayot Upamecano aus der Mitte zu ziehen.

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Dieses ballferne Positionsspiel von Haaland ist noch bestens aus der Bundesliga bekannt, als er beispielsweise des Öfteren die Räume für Marco Reus auf ähnliche Weise öffnete. In diesem Fall entstand für den Moment eine große Lücke zwischen den beiden Innenverteidigern der Bayern.

Zu allem Überfluss bewegte sich Leon Goretzka noch zwischen Matthijs de Ligt und Alphonso Davies, um außen die Abwehrkette aufzufüllen, während sich Davies nahe der Seitenlinie gegen Bernardo Silva stellte.

Das Rodri-Tor von ManCity gegen Bayern München im Champions-League-Viertelfinale
Das Rodri-Tor von ManCity gegen Bayern München im Champions-League-Viertelfinale

Vor der Abwehr herrschte zudem Konfusion bei der Frage, wer denn nun eigentlich Rodri direkt attackierten sollte. Joshua Kimmich stand tief in der Innenverteidiger-Lücke, Serge Gnabry blieb passiv auf Höhe von John Stones, also sprintete Jamal Musiala im Bewusstsein, was gleich passieren könnte, noch schnell zurück, aber kam dadurch ungestüm bei Rodri an.

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Natürlich gehört zu Fernschüssen wie jenem von Rodri eine gewisse Portion Glück dazu, immerhin hatte dieser nur einen xG-Wert von 0,04. Aber die Vorbereitung des Schusses, sodass dieser mit nahezu freier Sicht erfolgen konnte, war von City hervorragend durchgeführt.

Upamecano wird zum Pressingopfer

Im weiteren Verlauf der Partie schaute sich City vor allem Upamecano als passendes Opfer für Pressingmanöver aus. Der zweite Treffer in der 70. Minute stand dafür exemplarisch. Zunächst leitete Haaland mit einem lateralen Lauf den Ball von de Ligt zu Upamecano. Im Anschluss zeigte Jack Grealish etwas für Pressing-Feinschmecker.

Er stellte sich diagonal zu Upamecano auf und zog zweimal den linken Fuß lang nach außen, wofür er für den Bruchteil einer Sekunde den Passweg zu Benjamin Pavard nach außen versperrte. Upamecano zögerte dadurch, weil sich kurzzeitig der Eindruck ergab, er könnte seinen französischen Landsmann auf der Seite erreichen. Als dies nicht der Fall war, geriet Bayerns Innenverteidiger unter Zeitdruck, machte einen technischen Fehler und der Rest ist Geschichte.

Der dritte Treffer sechs Minuten später macht ein Weiterkommen der Bayern nahezu unmöglich. Tuchel hatte sich für diese Partie – ähnlich wie einst im Champions-League-Finale 2021 gegen Guardiola – eine strategische Ausrichtung überlegt, die vor allem schnelles Vertikalspiel in den Mittelpunkt stellen sollte.

Er hatte eine tempostarke Viereroffensive gewählt, die entsprechend von Davies und Goretzka unterstützt werden sollte. Allerdings fehlte es den Bayern im Gegensatz zu Tuchels Chelsea-Mannschaft im angesprochenen Finale an Abgeklärtheit in der ersten Spielaufbau-Phase.

Entsprechend griffen die Pressingattacken und machten vor allem Upamecano zum ärmsten Mann auf dem Rasen des Etihad Stadium.