Am Ende war Erling Haaland einfach eine Nummer zu clever.
Bayerns Plan gegen Haaland
Der Norweger nahm einen Pass von Marco Reus gegen die Laufrichtung von Verteidiger Dayot Upamecano an, stürmte in den Strafraum. Dort stoppte er abrupt ab, stellte seinen Körper rein.
Die Folge: Upamecano fiel auf den Hosenboden, konnte nur noch mit ansehen, wie Haaland die Kugel an Keeper Peter Gulacsi vorbei ins Tor schlenzte.
Upamecano-Wechsel zu Bayern
Es war das zwischenzeitliche 2:0 im Pokal-Finale zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig, an jenem Maiabend 2021, an dem die Schwarz-Gelben schließlich mit 4:1 triumphierten und besagter Haaland kaum zu stoppen war – zumindest nicht für Upamecano.
Der damals 22-Jährige wechselte wenige Wochen nach der Pokal-Schlappe zum FC Bayern, um den nächsten Schritt zu machen und künftig nicht mehr vor Haaland in die Knie gehen zu müssen.
Und das gelang: Upamecano ließ den früheren BVB-Stürmer zumeist alt aussehen, wurde fast zu dessen Albtraum.
Drei Pflichtspielsiege trug der Abwehrspieler gegen Haaland davon, einmal im Supercup, zweimal in der Bundesliga. Haaland gelang dabei nur ein Tor.
Upamecano mit Monster-Grätsche
Zum Vergleich: Als Upamecano noch im RB-Dress spielte, verlor er dreimal gegen den Norweger, war Zeuge, wie dieser insgesamt sechs Tore erzielte, unter anderem zwei in erwähntem Pokal-Finale.
Nur einmal noch musste sich Upamecano gegen Haaland geschlagen geben seit damals: bei der 0:1-Testspielniederlage im vergangenen Sommer, als der Norweger das einzige Tor erzielte, für Manchester City wohlgemerkt.
Upamecano indes fiel mit einer Monster-Grätsche auf, als er über den halben Platz sprintete – mit einigen Metern Rückstand – und Haaland schließlich in letzter Sekunde am Torschuss hinderte.
Das Zeichen: So leicht wie früher, damals im Pokal-Finale von Berlin – so leicht geht es nicht mehr!
Doch eins ist auch klar: „Man kann Haaland nur im Verbund stoppen“, erklärt Ex-Bayern-Verteidiger Michael Tarnat im SPORT1-Interview.
Und da kommt Upamecanos Partner ins Spiel - Matthijs de Ligt.
Haaland kann „nur im Verbund“ gestoppt werden
Nach anfänglichen Problemen, wie sie auch Upamecano in der vorherigen Saison erlebte, ist der Niederländer endlich bei seiner Top-Form angelangt.
„De Ligt ist kaum wegzudenken aus der ersten Elf, er wurde zu einem Stabilisator, zu einem echten Leistungsträger“, schwärmt Tarnat: „Haaland kann sich warm anziehen. Jetzt zeigt de Ligt sein wahres Gesicht.“
Champions League auf SPORT1
Zeigt er das auch am Dienstagabend, wenn Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City spielt, dann haben die Münchner gute Chancen.
„Da wird auch Haaland an seine Grenzen kommen“
„Bayern kann ManCity in die Knie zwingen“, ist sich auch Tarnat sicher, der die beiden Haaland-Stopper als entscheidend dafür ansieht: „Upamecano und de Ligt sind in einer sehr guten Form, da wird auch Haaland an seine Grenzen kommen.“
Der Norweger hatte sich zuletzt mit einer Leistenverletzung herumgeplagt, fiel knapp zwei Wochen aus. Für die Bayern meldete er sich jedoch rechtzeitig zurück: Erst am Samstag schoss er sich mit zwei Toren beim FC Southampton warm.
Daten zur Champions League
„Die Zahlen sind unglaublich: seine Tore, sein Hunger. Die Abläufe sind automatisiert, sie kreieren viele Möglichkeiten für Haaland. Das werden wir nur im Verbund lösen können“, sagte Bayern-Coach Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz am Montag.
Bayern-Verteidigung der Zukunft
Jenen Verbund werden aller Voraussicht nach erneut Upamecano und de Ligt bilden, an denen sich Bayern-Fans wohl noch länger erfreuen können.
Denn „Upamecano und de Ligt sind noch jung - sie sind Bayerns Innenverteidigung der Zukunft“, ist sich Tarnat sicher.