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"Macht liegt beim Schiri": Experte ordnet Elfer-Wirbel bei Bayern und PSG ein

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"Macht liegt beim Schiri": Experte ordnet Elfer-Wirbel bei Bayern und PSG ein

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Schiri-Experte reagiert auf Müller

Die jüngsten Handspiel-Entscheidungen in München und Paris sorgen weiter für Aufregung. Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner klärt bei SPORT1 auf - und ordnet Thomas Müllers Vorschlag ein.
Bleibt Thomas Müller bei den Bayern? Noch gibt es keine Gespräche, obwohl der Vertrag der Vereinslegende im Sommer ausläuft. Der Stürmer ist nicht die einzige offene Personalie, die die Zukunft des Rekordmeisters beeinflussen könnte.
Christopher Mallmann
Christopher Mallmann

Wer glaubte, die Handspiel-Regel endlich verstanden zu haben, der sah sich in den vergangenen Tagen abermals getäuscht. Grund: Die spiegelverkehrten Ereignisse von München und Paris.

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Hatte Referee Szymon Marciniak am Dienstag einen möglichen Strafstoß für Paris Saint-Germain zunächst verweigert, nach VAR-Einsatz aber gegeben, handelte Stephanie Frappart am Mittwoch in der Münchner Allianz Arena genau andersherum: Die Schiedsrichterin zeigte erst auf den Punkt, dann nahm sie ihre Entscheidung nach VAR-Check zurück.

„Es ist und bleibt ein Bewertungsspielraum für die Schiedsrichter“, erklärt der frühere Bundesliga-Schiedsrichter und heutige DFB-Lehrwart Lutz Wagner im Gespräch mit SPORT1 - macht zugleich aber deutlich: „In München sind wir zum richtigen Ergebnis gekommen, in Paris nicht.“

Müller mit überraschender Forderung

Im Nachgang schienen deshalb nicht nur Fans und Experten verwundert, sondern auch die Spieler selbst.

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So monierte Bayern-Urgestein Thomas Müller die Unheitlichkeit der Entscheidungen: „Gestern wird er erst nicht gegeben, dann nach Video-Check gegeben. Heute wird er erst gegeben, dann doch nicht“, klagte der 34-Jährige nach dem torlosen Remis gegen den FC Kopenhagen bei DAZN - und überraschte mit einer unverhofften Forderung.

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„Aktuell ist es, glaube ich, so, dass die Regelhüter die Handregel objektivieren wollen, aber die kannst du nicht objektivieren. Man sollte einfach den Schiri entscheiden lassen, ob das Handspiel eines Elfmeters würdig ist. Gebt dem Schiri die Macht“, forderte Müller.

Genau das sei aber längst der Fall, hält Experte Wagner bei SPORT1 dagegen: „Die Macht liegt ausschließlich beim Schiedsrichter. Die Schiedsrichter gehen raus und entscheiden ganz alleine. Das war bei Marciniak und Frappart der Fall - mit unterschiedlichem Ausgang.“

Handspiel-Regeln? „Bloß ein paar Grundsätze“

Die Aufgabe des Schiedsrichters: Zu bewerten, „ob sich der Spieler absichtlich in die Flugbahn des Balles bewegt oder ob er absichtlich seine Abwehrfläche vergrößert. Damit ist die Bewertung des Schiedsrichters das Maßgebliche innerhalb einer Entscheidung – die Regel gibt nur den Rahmen vor“, meint Wagner.

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Inzwischen seien die Regeln durch die FIFA stark „heruntergekürzt“: „Das ist ein Buch, das ist nicht mehr sonderlich dick. Da steht Grundsätzliches drin. In den vergangenen Jahren hat die FIFA die Paramater für die Handstrafstoß-Entscheidung wieder auf zwei reduziert: Absicht und Vergrößerung der Abwehrfläche. Alles andere ist Auslegung - und die liegt beim Schiedsrichter.“

In Paris führte besagte Auslegung zum 1:1-Endstand gegen Newcastle United; im Anschluss sah sich der polnische Referee harscher Kritik ausgesetzt.

„Auch er hat eine subjektive Meinung über das Spiel“

„Marciniak ist ein sehr entscheidungssicherer Schiedsrichter. Im WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich hat er dreimal auf Strafstoß entschieden, ohne auf den VAR zurückgreifen zu müssen. Ich war überzeugt, er würde den Strafstoß für PSG nicht geben“, sagt Wagner.

Er unterstellt Marciniak trotzdem nicht, den Verlauf des Spiels in seine Entscheidung miteinbezogen zu haben.

„Der ist so fokussiert, der entscheidet nur diese eine Situation, mehr nicht. Aber er ist auch nur ein Mensch mit all seinen Empfindungen“, erklärt Wagner.