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FC Bayern: Kimmich macht es Eberl schwer

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FC Bayern: Kimmich macht es Eberl schwer

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Jetzt wird‘s spannend bei Kimmich

Mit seinen konstant guten Leistungen macht sich Joshua Kimmich beim FC Bayern fast unentbehrlich. Das hat auch Auswirkungen auf die anstehenden Vertragsverhandlungen.
Joshua Kimmich erzielt im Rückspiel gegen Arsenal das einzige Tor und macht damit den Halbfinaleinzug des FC Bayern klar. Thomas Tuchel spricht nach dem Spiel über den Rechtsverteidiger.
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger

Im Moment des Triumphs wirkte Joshua Kimmich erstaunlich ruhig. Gerade hatte der 29-Jährige mit seinem Kopfballtreffer den FC Bayern gegen Arsenal auf die Siegerstraße gebracht, doch beim Torjubel brüllte er nicht, sondern genoss fast still die Freude der Fans in der Arena. Er selbst zeigte mit dem Zeigefinger auf seinen Kopf.

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Die Szene wirkte wie eine kleine Botschaft: Den Treffer hatte Kimmich nicht nur mit dem Kopf erzielt, sondern das Spiel wird auch im Kopf entschieden. Zu deutlich war die mentale Überlegenheit der Bayern gegen die Engländer.

Genugtuung für Kimmich

Für Kimmich selbst eine Genugtuung. Nach all der Kritik an seiner Person war er es, der den FCB ins Halbfinale schoss.

„Es ist schon so, dass das Tor sehr, sehr guttut. Ich musste mir im letzten Jahr sehr viel anhören und habe sehr, sehr wenig Rückendeckung bekommen“, sagte der Bayern-Star nach der Partie.

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Auf Nachfrage eines Reporters, ob er damit auch die Verantwortlichen des Vereins meine, widersprach Kimmich nicht. „Generell. Zu meiner Person hat sich ja Hinz und Kunz geäußert“, erklärte der Nationalspieler.

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Kimmich fast immer im Fokus

In der Tat: In der aktuellen Saison hatte sich tatsächlich fast ganz Fußball-Deutschland zu Kimmich geäußert – schmeichelhaft waren die Worte dabei selten. Er war als eines der Gesichter der an Rückschlagen reichen Bayern-Spielzeit ausgemacht worden.

„Da war dann wenig da, der mal pro Kimmich war. Dementsprechend ist es ganz schön, wenn ich selber dafür sorgen kann, dass sich die Stimmung ändert“, so der Münchner.

Sammer und Khedira halten zu Kimmich

Doch jetzt dreht sich der Wind. Der 29-Jährige erhält Unterstützung aus berufenem Munde. Sami Khedira brach eine Lanze für Kimmich und attackierte dessen Kritiker.

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„Er ist einer unserer Leader, und wir müssen solche Spieler letztlich auch schützen. Und wenn wir dann in Deutschland darüber herziehen und sagen, er soll sich verziehen, in ein anderes Land gehen, den brauchen wir nicht, der kann nichts - Experten, sorry, ihr habt keine Ahnung! Ihr habt keine Ahnung von Fußball“, sagte der Weltmeister von 2014 bei DAZN.

Worte, die Kimmich guttun. Auch Matthias Sammer hatte sich in den letzten Tagen ähnlich geäußert. In der Tat ist es so, dass Kimmich bereits nach der Niederlage gegen Dortmund (0:2) Anfang April Führungsqualitäten bewies und die Mannschaft deutlich hinterfragte (SPORT1 berichtete).

Kimmich fehlte tatsächlich Rückendeckung

Auch wenn es Kimmich nicht explizit kundtat: SPORT1-Informationen zufolge vermisste er in den vergangenen zweieinhalb Jahren die Unterstützung der Bayern-Bosse. In den Tagen und Wochen der heftigsten Attacken stellte sich keiner der Verantwortlichen demonstrativ hinter ihn oder wies die Kritiker zurecht.

Hinzu kommt, dass Thomas Tuchel das Standing von Spielern wie Kimmich und Leon Goretzka sehenden Auges beschädigte. Des Trainers stetiger Ruf nach einer „Holding Six“ im Sommer schwächte beide in der Öffentlichkeit und vermittelte den Eindruck, sowohl Goretzkas als auch Kimmichs Tage beim FC Bayern seien gezählt.

Tuchel fuhr Schlingerkurs

Zumal sich der Bayern-Trainer gerade bei Kimmich wankelmütig zeigte. Während er seinen Schützling noch im Oktober 2023 als „Fixspieler“ bezeichnete, bemängelte er im Dezember dessen Führungsqualitäten und verteidigte ihn nicht gegen die Kritik von Lothar Matthäus und Dietmar Hamann.

„Wir arbeiten daran. Ich denke, dass das schon einer der elementaren Punkte ist. Wir dachten, wir wären schon weiter…“, sagte Tuchel damals.

All das dürfte sich Kimmich gemerkt haben und auch in den anstehenden Vertragsverhandlungen eine Rolle spielen. Dass Bayern-Sportvorstand Max Eberl vor dem Hinspiel gegen Arsenal Kimmich via Interview empfahl, man könne sich als Spieler „auch für den Verein committen, für den man lange spielt“, kam beim Nationalspieler ebensowenig gut an.

Kimmich sammelt Argumente für sich

SPORT1 weiß: Kimmich sieht bei sich sehr wohl ein eindeutiges Bekenntnis zu seinem Klub - in Form seiner Leistungen und der Tatsache, dass er sich klaglos von der Sechser- auf die Außenverteidigerposition verschieben ließ. Und: Der 29-Jährige wartet keineswegs nur ab, wer neuer Coach an der Säbener Straße wird - auch andere Faktoren spielen eine Rolle bei seiner Entscheidung.

Vorteil Kimmich und sein großes Pfund daher: Er kann gelassen in den Poker einsteigen. Sein Vertrag läuft 2025 aus. Dann wäre er mit 30 Jahren noch immer im besten Fußballer-Alter und ablösefrei zu haben. Für den FC Bayern keine komfortable Situation. Der Ball liegt eher im Feld des Vereins, Eberl muss wohl den nächsten Schritt machen.

Es dürfte spannend werden - mit seinem Kopfballtreffer hat Kimmich jedenfalls ein weiteres Mal Argumente für sich gesammelt.