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Das bittere Los eines Weltstars von Real Madrid

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Das bittere Los eines Weltstars von Real Madrid

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Das bittere Los eines Weltstars

Thibaut Courtois gilt als einer der besten Torhüter seiner Generation. Nun kehrt er nach langer Verletzungspause endlich zurück. Bayern-Gegner Real Madrid freut sich, seinen Nationaltrainer lässt es dagegen kalt.
Carlo Ancelotti wurde im September 2017 nach etwas mehr als einem Jahr bereits als Bayern-Trainer rausgeworfen. Vor dem CL-Halbfinalrückspiel erklärt das der Real-Coach mit fehlendem Rückhalt.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Es ist nicht lange her, da galt Thibaut Courtois als bester Torhüter der Welt neben Bayern-Keeper Manuel Neuer. Noch im Oktober 2022 wurde er von der Zeitschrift France Football mit der Jaschin-Trophäe als weltbester Torhüter des Jahres ausgezeichnet.

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Doch zuletzt war Courtois wegen Verletzungsproblemen ein wenig von der Bildfläche verschwunden und mehr auf Galas mit seiner Freundin Mishel Gerzig als auf dem Spielfeld anzutreffen. Schlagzeilen gab es, als Belgiens Coach Domenico Tedesco zuletzt klarstellte, dass Courtois im belgischen EM-Kader fehlen werde.

Diese Aussage fiel nur wenige Tage vor dem Comeback von Courtois für Real Madrid am Wochenende, bei dem 3:0-Sieg gegen Cadiz behielt er direkt mal eine Weiße Weste. Vor allem in der zweiten Hälfte konnte er sich mehrmals auszeichnen und bekam dafür von RealTotal die Note 2. Durch die zeitgleiche Niederlage von Barcelona durfte er anschließend auch direkt die spanische Meisterschaft feiern.

Zoff mit Belgiens Coach Tedesco

Während man sich bei den Königlichen über die Rückkehr des 31-Jährigen freut, lässt diese Tedesco relativ kalt. Dabei spielt der lange Ausfall von Courtois nach dem Kreuzbandriss keine Rolle, denn das Tischtuch zwischen den beiden war bereits vor dessen Verletzung zerschnitten.

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„Zu dem Thema ist alles gesagt. Jeder Innenstehende und jeder Außenstehende kann sich ein Gesamtbild machen“, erklärte Tedesco bei einem virtuellen Gespräch mit deutschen Medienvertretern lediglich und spielte damit auf den Kapitäns-Zoff im vergangenen Jahr an.

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Damals hatte sich Tedesco für Romelu Lukaku als Ersatzkapitän für den verletzten Kevin De Bruyne entschieden. Courtois verließ laut Belgiens Coach „beleidigt“ die Nationalmannschaft vor dem EM-Qualifikationsspiel in Estland und zeigte sich auch öffentlich „schockiert“ darüber.

Das wiederum gefiel Courtois nicht und so bezichtige er den Deutsch-Italiener auf Instagram indirekt der Lüge - oder zumindest der unbewussten Verdrehung: „Ich möchte klarstellen, dass die Einschätzungen des Trainers nicht der Realität entsprechen.“

Thibaut Courtois bei seiner Rückkehr ins Real-Tor
Thibaut Courtois bei seiner Rückkehr ins Real-Tor

Da Courtois selbst seine EM-Teilnahme bereits vergangenen Dezember für ausgeschlossen erklärte - und die schwere Verletzung als offiziellen Grund angab -, muss sich Tedesco für seine Entscheidung, auf den Star-Keeper zu verzichten, erstmal nicht rechtfertigen.

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Courtois kann erneut zum Real-Helden werden

Dies kann sich aber noch einmal ändern, falls Courtois bei Real mit guten Leistungen bis zur EM glänzt. Denn bei den Königlichen soll man sehr wohl noch mit dem Belgier planen und das Spiel gegen Cádiz nur der Anfang gewesen sein.

Natürlich hat Courtois bei Real hochkarätige Konkurrenz, unter anderem mit Kepa Arrizabalaga. Der Spanier war vergangenen Sommer als Ersatz für den verletzten Stammkeeper verpflichtet worden und sagte dafür sogar dem FC Bayern ab - spielte aber seit Ende Januar nur noch einmal über 90 Minute.

Apropos FC Bayern: Für das Rückspiel gegen die Münchner wird Trainer Carlo Ancelotti erneut auf den Ukrainer Andriy Lunin setzen. Das bestätigte der Italiener auf der Pressekonferenz am Dienstag: „Lunin wird spielen. Courtois war gut, aber er braucht noch Zeit, um wieder in Bestform zu kommen.“

Doch wie es bei einem möglichen Final-Einzug aussieht, wollte Ancelotti bislang nicht beantworten. Nicht wenige vermuten, dass Courtois dann die Nase vorn haben könnte. Schließlich bringt dieser die nötige Erfahrung mit und gewann 2022 schon einmal die Champions League mit Real Madrid.

Nach dem Finale gegen Liverpool war Courtois zum Man of the Match gewählt und von der Presse als „belgische Mauer“ gefeiert worden. Die Marca schrieb damals sogar: „Aus Courtois‘ Händen sollte man einen Guss herstellen und sie in einem Museum ausstellen.“ Für die as war er einfach nur „außergewöhnlich“.

De Bruyne hätte Courtois rauswerfen können

Während Courtois bei den Königlichen allein deshalb schon als Held gilt, lief es für Belgien nie ganz so rund. Belgiens oft hochgelobte Mannschaft konnte nie die Erwartungen vollständig erfüllen. Das beste Resultat war der dritte Platz bei der WM 2018, bei der Courtois zum besten Torhüter gewählt wurde.

Zudem sorgte er für Schlagzeilen durch seine Affäre 2013 mit Caroline Lijnen, welche De Bruyne in seinem Buch „Keep it Simple“ erwähnt. Danach habe der damalige Coach Marc Wilmots sogar ihm die Entscheidung überlassen, ob Courtois in der Nationalmannschaft bleiben würde.

„Ich glaube nicht, dass ich das Recht hatte, zu sagen, dass er nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen darf, weil er etwas falsch gemacht hat. Er bleibt natürlich ein guter Torhüter. Also sagte ich, dass er bleiben könnte“, schrieb De Bruyne, der sich laut eigener Aussage später mit Courtois zusammenraufte.

Dennoch passt auch dieses Kapitel zu den schwierigen Jahren von Courtois in Belgiens Nationalmannschaft. Sein Fokus gilt Real Madrid - und der möglicherweise erneuten Heldenrolle in einem Champions-League-Finale.