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FC Bayern: "Es wurden sehr unglückliche Transfers getätigt, die wahnsinnig viel Geld gekostet haben"

„Hoeneß hat das Timing verloren”

Dem FC Bayern München droht im Viertelfinale der Champions League das Aus. Grund dafür ist laut Markus Babbel auch die Unruhe im Verein - und die Äußerungen von Uli Hoeneß.
In der jüngsten Folge STAHLWERK Doppelpass wurde die Personalie Florian Wirtz heiß diskutiert. Ein paar Aussagen sorgten bei Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß für Unverständnis.
Dem FC Bayern München droht im Viertelfinale der Champions League das Aus. Grund dafür ist laut Markus Babbel auch die Unruhe im Verein - und die Äußerungen von Uli Hoeneß.

Die Aufgabe ist schwer, keine Frage. Der FC Bayern München muss im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Inter Mailand (Mittwoch, ab 21 Uhr im LIVETICKER) einen 1:2-Rückstand aufholen, sonst ist der große Traum vom „Finale Dahoam“ geplatzt. Dennoch bleibt Markus Babbel, der von 1991 bis 2000 selbst für den deutschen Rekordmeister spielte, zuversichtlich.

„Ich glaube, dass es noch eine enge Kiste wird“, sagte der 52-Jährige dem Schweizer Blick, betonte aber gleichzeitig, dass die Bayern dafür im Vergleich zur Vorwoche noch eine Schippe drauflegen müssten - vor allem bei der Chancenverwertung. „Das liegt auch an Harry Kane, der leider gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt nicht in der allerbesten Verfassung ist“, so Babbel weiter. „Und hinten haben sie Gegentore erhalten, die total vermeidbar sind.“

Für den aktuell leichten Durchhänger der Münchner machte er mehrere Gründe aus: Die vielen Verletzten - Spieler wie Manuel Neuer, Dayot Upamecano oder Jamal Musiala fallen aus. Aber auch die wiederkehrenden Unruhen im Verein seien nicht zu vernachlässigen, glaubt Babbel - also das Theater um Thomas Müller und Äußerungen von Uli Hoeneß. „Natürlich stören solche Nebengeräusche vor so einem wichtigen Spiel – speziell den Trainer (Vincent Kompany; Anm. d. Red.)“, sagte er.

Hoeneß? Aussagen zu „sehr unglücklichen Zeitpunkten“

Babbel wunderte sich besonders über Hoeneß, der zuletzt behauptete, vom Festgeldkonto sei „nicht mehr viel da“ und damit wieder einmal für Schlagzeilen sorgte. „Ich finde, er hat etwas das Gefühl fürs Timing verloren. Er tätigt in meinen Augen zu sehr unglücklichen Zeitpunkten Aussagen, die dem Verein wahrlich nicht helfen. Ich verstehe auch seine Intention dahinter nicht“, schilderte der Europameister von 1996.

Dass das Festgeldkonto der Bayern zusammengeschmolzen ist, sei für Babbel nämlich keine Überraschung, sondern eher eine logische Schlussfolgerung. „Es wurden in der Vergangenheit sehr unglückliche Transfers getätigt, die wahnsinnig viel Geld gekostet haben“, führte er aus. „Spieler, die in meinen Augen eigentlich nicht die Qualität des Klubs erfüllen, wurden mit Bombenverträgen ausgestattet.“

„Selbst ein Transfer von Florian Wirtz wäre möglich“

Zudem gebe es noch „Trainer und Sportchefs, die ausbezahlt werden müssen“, erinnerte Babbel und stellte klar: „Uli Hoeneß hat ja auch gesagt, dass der Verein kerngesund ist und große Transfers tätigen kann, wenn er will. Selbst ein Transfer von Florian Wirtz wäre möglich, wenn eine Chance bestehen würde.“

Eine schöne Einnahmequelle aus Sicht der Münchner wäre auch der Halbfinal-Einzug in der Königsklasse. Dafür müsste am Mittwochabend ein Sieg im San Siro her.