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"Die meisten werden buhen"

Eine emotionale Heimkehr

Am Dienstagabend kehrt Trent Alexander-Arnold erstmals als Spieler von Real Madrid an seine alte Wirkungsstätte in Liverpool zurück. Mit einem warmen Empfang ist jedoch nicht zu rechnen.
Nach 20 Jahren endet die Ära von Trent Alexander-Arnold in Liverpool und Arne Slot würdigt den Außenverteidiger nach seinem Abschied.
Am Dienstagabend kehrt Trent Alexander-Arnold erstmals als Spieler von Real Madrid an seine alte Wirkungsstätte in Liverpool zurück. Mit einem warmen Empfang ist jedoch nicht zu rechnen.

Seit seiner Kindheit war er Teil des Vereins. Im Alter von 18 Jahren debütierte er bei den Profis, mit 20 stand er erstmals im Champions-League-Finale, bevor er ein Jahr später die Königsklasse gewann und 2022 die erste englische Meisterschaft nach 30 Jahren feierte – Trent Alexander-Arnold und der FC Liverpool sind eigentlich eng miteinander verbunden. Doch wenn der Rechtsverteidiger von Real Madrid am Dienstag (ab 21 Uhr im LIVETICKER) erstmals zu den Reds zurückkehrt, ist ihm kein warmer Empfang sicher.

„Ich glaube, dass die Meinungen geteilt sein werden. Die meisten Leute sind nach den Ereignissen des letzten Jahres noch immer aufgebracht. Es wird zwar einigen Applaus geben, aber die meisten werden buhen“, vermutete der spanische Journalist Juan Yagüe in einem Gespräch mit dem Liverpool Echo. „Die mangelnde Transparenz des Spielers ist überhaupt nicht gut angekommen.“ Hintergrund ist der überaus geräuschvolle Wechsel des Engländers im vergangenen Sommer.

Wechsel wurde Trent-Alexander-Arnold übergenommen

Alexander-Arnold hatte seinen Wechsel in die spanische Hauptstadt Anfang Mai offiziell verkündet. Doch schon Monate zuvor war das Thema immer wieder durch die Medien gegeistert. Das lange Hinhalten nahmen ihm die Fans der Reds sehr übel. So wurde der 27-Jährige, der früher ein Publikumsliebling in Liverpool war, in den sozialen Netzwerken sowie auch in Anfield von den eigenen Anhängern angefeindet und bei seinen letzten Einsätzen sogar ausgepfiffen.

Die Sache schaukelte sich so lange hoch, bis sein früherer Förderer Jürgen Klopp eingriff und betonte: „Ich sage nicht, dass ihr nicht wütend oder enttäuscht sein dürft. Aber ich sage: Ihr solltet nicht vergessen. Dieser Verein vergisst nicht, das sind nicht wir. Ich habe das Spiel gesehen und die Pfiffe gehört. Ehrlich gesagt hätte ich in diesem Moment nicht enttäuschter sein können.“ Seine Worte führten zumindest dazu, dass Alexander-Arnold im Sommer versöhnlich verabschiedet wurde.

„Tschüss, Ratte”: Wandgemälde wurde verunstaltet

Doch auch Paul Gorst, Journalist beim Liverpool Echo, vermutet, dass viele Anhänger die alten Leiern am Dienstag wieder aufgreifen werden. „Ich glaube, es wird interessant werden. Es ist sein erster Auftritt, seit er den Verein im Sommer verlassen hat“, sagte Gorst. „Es wird wahrscheinlich einen feindseligen Empfang geben. Ich weiß nicht, ob alle Fans einer Meinung sein werden, aber wenn er auf den Platz kommt, wird der Empfang bei seiner Rückkehr sehr feindselig sein.“

Ein erstes Zeichen der Feindseligkeit war schon vor dem Anpfiff zu erkennen. Alexander-Arnolds Wandgemälde in Liverpool wurde verunstaltet. Über sein Abbild wurde weiße Farbe geschüttet. Zudem wurde „Tschüss, Ratte“ an die Hauswand geschrieben.

„Ich werde den Verein immer lieben“

Alexander-Arnold selbst gab sich derweil versöhnlich. „Wie ich empfangen werde, ist die Entscheidung der Fans“, erzählte der Engländer bei Amazon Prime Sport. „Ich werde den Verein immer lieben, ich werde immer ein Fan des Vereins bleiben. Ich werde immer dankbar sein für die Chancen und die Dinge, die wir gemeinsam erreicht haben – sie werden mich mein Leben lang begleiten.“ Seine Gefühle gegenüber den Reds würden sich nicht ändern, versicherte er.

Ob der Rückkehrer in Liverpool aber überhaupt zum Einsatz kommt, ist unklar. Denn obwohl Dani Carvajal wegen einer erneuten Knieverletzung wieder für längere Zeit ausfällt, darf sich Alexander-Arnold bei den Königlichen noch nicht Stammspieler nennen. Stattdessen setzte Trainer Xabi Alonso auf der rechten Seite auf Federico Valverde.