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DFB-Pokal: Das lief beim FC Bayern nach dem Gladbach-Debakel in den Katakomben

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DFB-Pokal: Das lief beim FC Bayern nach dem Gladbach-Debakel in den Katakomben

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FCB-Blamage! Das passierte in den Katakomben

Der FC Bayern erlebt im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach ein Debakel. Ein Blick hinter die Kulissen eines denkwürdigen Abends.
Der FC Bayern kassiert im Pokal bei Borussia Mönchengladbach eine historische Klatsche. Nagelsmann schaut aus dem Home office zu, Upamecano steht komplett neben sich. Alle Tore und Highlights im Video.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Die Spieler des FC Bayern waren am Mittwochabend nicht nur in jedem Zweikampf zu spät.

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Vor dem Anpfiff nahm das Münchner Pokal-Debakel bereits seinen Lauf, die beiden Mannschaftsbusse steckten im dichten Verkehr fest und erreichten den Borussia-Park mit 30 Minuten Verspätung.

Dabei hätten sich die Münchner den Weg gleich sparen können. Dann hätten sie zumindest die historische Pokal-Blamage bei Borussia Mönchengladbach nicht über sich ergehen lassen müssen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan des DFB-Pokals)

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NULL zu FÜNF!

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FC Bayern im Pokal wie Bugs Bunny

Für SPORT1 war ich wie fast immer bei den Spielen des FC Bayern live vor Ort und wurde Zeuge eines unfassbaren Pokalabends, den ich so nicht habe kommen sehen.

Immerhin wurde ich darin bestätigt, was ich in meinem Podcast „Meine Bayern-Woche“ am vergangenen Freitag bereits prognostiziert hatte: In Gladbach, im Pokalfight, wird sich Nagelsmanns Fehlen bemerkbar machen.

48.500 Zuschauer sorgten wie immer für Gänsehaut und das, ebenfalls wie immer, bereits vor Spielbeginn. Nur zwei Minuten nach Anpfiff hallte die Tor-Sirene zum ersten Mal durch das Gänsehaut-Stadion. Nach 21 Minuten stand es Weiß auf Grün auf der Anzeigetafel: Die Bayern lagen 0:3 zurück. Sie fanden schlichtweg nicht statt, verloren fast jeden Zweikampf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zum DFB-Pokal)

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Wer kennt die Szenen aus Space Jam aus dem Jahr 1996 mit Bugs Bunny, als NBA-Superstars wie Charles Barkley von jetzt auf gleich ihr Talent verloren und nicht mehr wussten, was sie taten?

So ungefähr muss man sich die Bayern vorstellen, wenn man das Spiel nicht gesehen hat. (SPORT1-Kommentar: Woher kam der Zerfall aller Mannschaftsteile?)

Nagelsmann fehlt in Gladbach - Toppmöller resigniert

Immer wieder schaute ich von oben an die Seitenlinie zur Reserve-Bank der Bayern. Dort zu sehen? Nichts! Denn Julian Nagelsmann fehlte und sein Ersatz Dino Toppmöller resignierte früh, saß meist auf der Bank. Was hätte er auch machen sollen?

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Noch interessanter war der Blick nach schräg unten von meinem Presseplatz aus. Dort saß Benjamin Glück, Nagelsmanns Freund und Video-Analyst. Immer wieder war Glück am Handy, er hielt Kontakt mit Nagelsmann. Doch Glück hatten die Bayern am Mittwochabend nicht.

Nach einer Blitz-Ansprache in der Halbzeit setzten die Bayern-Spieler ein Zeichen und waren rund 2:20 Minuten früher auf dem Feld als die Gladbacher. Ich stoppte die Zeit auf meinem Handy, könnte ja am Ende vielleicht ein szenischer Einstieg in meine Texte sein, dachte ich mir.

Bayern chancenlos, Borussia Mönchengladbach gnadenlos

Gebracht hat es den Bayern nichts, die Borussia fegte weiter übers Parkett. Bayern chancenlos, Borussia gnadenlos! Noch nie in meiner Reporter-Karriere habe ich die Bayern so aufgebend und chancenlos erlebt, mit Ausnahme des 1:5 in Frankfurt im November 2019.

Damals war das Aus von Niko Kovac besiegelt, Nagelsmann sitzt natürlich weiter fest im Sattel. Doch der erste Titel ist futsch! Sehr früh in der Saison, obwohl Uli Hoeneß Stunden zuvor noch von Hollywood-Fußball sprach.

Gibt es für diesen Abend eine Erklärung? Das habe ich Hasan Salihamidzic unter anderem in den Katakomben nach Spielende gefragt.

„Das Spiel ist die Erklärung“, sagte er kurz und knapp. Immer wieder sagte er uns, dass er „schockiert“ und „sprachlos“ sei. „Ich habe es in der Halbzeit nicht geglaubt“, sagte er. Ausreden suchte er keine: „Zu erklären ist das nicht. Es lag nicht an der Taktik. Wir waren nicht robust genug.“

Hut ab vor Salihamidzic

Apropos Katakomben: Erstmals seit fast zwei Jahren war ich mal wieder in einer „Mixed Zone“. Dem Ort, wo wir Reporter nach Spielende die Spieler interviewen können. Denn die Gladbacher haben - coronakonform - einen Bereich vor den Eingängen der Umkleidekabinen geschaffen, der es ausgewählten Reportern wieder ermöglicht, auf Abstand mit den Spielern zu sprechen.

Nur doof, wenn kein Spieler stehen bleibt. So geschehen bei den Bayern. Während sich die Reporter-Kollegen aus Gladbach über Yann Sommer und Jonas Hofmann freuten, warteten zwei Kollegen aus dem Süden und ich über eine Stunde.

Doch niemand blieb stehen oder kam zu uns, um sich nach der Peinlich-Pleite zu stellen. Außer Salihamidzic. Also Hut ab an dieser Stelle!

Coman gerät mit Bensebaini aneinander

Hinter ihm rauschten seine Spieler in den Bus ab. Manuel Neuer sprach lange mit DFB-Mitspieler Hofmann und wirkte konsterniert. Toppmöller wischte sich erschöpft durchs Gesicht.

Am spannendsten war noch eine Aktion von Kingsley Coman. Der durchbrach ein paar Minuten nach Abpfiff die Tür zum Trakt der Bayern-Kabine. Gefolgt von Fitness-Guru Prof. Dr. Holger Broich und Team-Psychologe Dr. Maximilian Pelka. Hinter ihnen Corentin Tolisso.

Sie wollten Coman aufhalten, denn der schien sich noch immer nicht beruhigt zu haben, nachdem er in der 81. Minute mit Doppeltorschütze Ramy Bensebaini im Rudel aneinandergeraten war. Mit Blick in Richtung Gladbach-Kabine und schnellen Schrittes rief Coman: „Ich will nur reden!“

Passiert war nichts. Coman brach seinen Wut-Gang ab und konnte aufgehalten werden. Hätten die Bayern mal auf dem Platz derart gebrannt.