Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen für den deutschen Fußball ...
Kind: „Schröder gerade kein Thema“
Vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen RB Leipzig spricht Hannover-96-Boss Martin Kind bei SPORT1 über Altkanzler und 96-Edelfan Gerhard Schröder, der wegen seines engen Verhältnisses zu Wladimir Putin in der Kritik steht.
Wie am Dienstag bekannt wurde, prüft Borussia Dortmund die Ehrenmitgliedschaft von Altkanzler Gerhard Schröder. Falls der 77-Jährige an seinen Positionen festhalte, würden die Schwarzgelben eine Entscheidung treffen müssen. (Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf den Sport im Ticker)
Schröder steht wegen seines engen Verhältnisses zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dessen Invasion der Ukraine massiv in der Kritik. Der SPD-Politiker verzichtet bisher nicht auf seinen Posten als Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.
Hannover 96 und Gerhard Schröder: Jahrelange, enge Verbindung
Auch zu Hannover 96, das am Mittwochabend im DFB-Pokal zuhause gegen RB Leipzig (DFB-Pokal: Hannover 96 - RB Leipzig LIVE im TV auf SPORT1) spielt, hat Schröder eine jahrelange, enge Verbindung, weil er einst Mitglied war und immer noch Fan des Vereins ist. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan des DFB-Pokals)
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“Bei uns gibt es keine Ehrenmitgliedschaft“, sagte 96-Boss Martin Kind im Gespräch mit SPORT1. „Herr Schröder ist kein Mitglied, er ist Kunde und kauft ganz normal seine Karte. Er hat mit einigen Freunden eine Loge, diese darf er natürlich weiter nutzen, weil er seine Plätze innerhalb dieses Teams bezahlt. Gerhard Schröder ist für uns gerade kein Thema.“
Und weiter: “Wir sind ein Rechtsstaat mit einer Demokratie und haben die Rechtsnormen natürlich zu beachten. Herr Schröder darf weiter Spiele besuchen, wir verbieten ihm nicht den Zutritt.“ Zur politischen Lage wollte sich Kind nicht weiter äußern.
Martin Kind wurde von der Dynamo-Quarantäne überrascht
BVB erhöht Druck auf Altkanzler Schröder
Der BVB nimmt eine andere Position ein.
Schröder habe man während seines politischen Wirkens als mutigen, streitbaren Demokraten kennengelernt, der sein freiheitliches Weltbild auch gegen Widerstände verteidige, hieß es von Seiten des Klubs. Diesen Gerhard Schröder halte man gern in Erinnerung und hoffe, dass dieser Gerhard Schröder nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft habe.
Dazu gehöre, wie aktuell in der Ukraine, wo jeden Tag unschuldige Menschen durch Bomben sterben, „zwingend nicht nur ein mündliches Bekenntnis gegen jede kriegerische Handlung (dieses hat er abgegeben, d. Red.), sondern auch der klare Wille und die Überzeugung, auf Führungspositionen in russischen Staatskonzernen verzichten zu müssen. Wir hoffen inständig, dass Gerhard Schröder zu dieser Ansicht gelangen wird und möchten ihm die Gelegenheit dazu geben“.