Eigentlich hatte der FC Bayern München im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Union Berlin alles im Griff. Noch vor der Pause erzielten die Unioner jedoch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer. Ausschlaggebend? Eine kuriose VAR-Entscheidung gegen die Münchener.
DFB-Pokal: Kuriose VAR-Entscheidung gegen den FC Bayern
Kuriose VAR-Entscheidung gegen Bayern
Es lief die 37. Spielminute und Harry Kane chippte seinen Abschluss elegant an Union-Keeper Frederik Rönnow vorbei. Der Jubel über das vermeintliche 3:0 und den Doppelpack des Engländers hielt allerdings nur wenige Sekunden, ehe die Abseitsfahne des Linienrichters in die Luft schnellte.
Direkt im Anschluss schaltete sich auch der Videoschiedsrichter in das Geschehen ein. Überprüft wurde jedoch nicht die Abseitsstellung von Kane, sondern ein im Vorfeld stattgefundenes Handspiel von Innenverteidiger Jonathan Tah.
Handspiel von Tah? Schiedsrichterexperte ist sich sicher
Rund eine Minute und 30 Sekunden zuvor wurde ein Berliner Einwurf per Kopf verlängert und streifte den Ellenbogen von Tah. „Bei der Situation wird Tah überrascht und der Arm geht raus. Nach den Bildern, die wir vorliegen haben, bekommt er den Ball an den Arm“, stellte auch Schiedsrichterexperte Thorsten Kinhöfer im ZDF fest und urteilte: „Das ist ein strafbares Handspiel für mich, und da hätte es eigentlich Strafstoß geben müssen.“
Der gleichen Auffassung war nach Überprüfung durch den VAR offenbar auch Schiedsrichter Martin Pedersen, der erst kurzfristig als Ersatz-Unparteiischer für die Partie angesetzt wurde. Er entschied auf Elfmeter. Leopold Querfeld verwandelte im Anschluss sicher vom Punkt.
Experte Per Mertesacker übte im ZDF dennoch Kritik an der Entscheidung. „Ich finde es schade, dass der VAR da eingreift. Für mich reicht es da eigentlich nicht für einen Elfmeter“, sagte der Weltmeister von 2014.
Auch Sky-Experte Steffen Freund argumentierte: „Ich finde die Entscheidung sehr hart, dort den VAR einzuschalten. Der Kontakt ist da, es ist eine Grauzone. Ich würde sagen, er sollte sich nicht einschalten. Kane sagte anschließend: „Der erste Elfmeter war sehr unglücklich, so wie der Ball aufspringt.“
Unbeeindruckt von den VAR-Wirren konnte der FCB vor der Halbzeit doch noch das 3:1 erzielen. Nach Ilyes Ansah (12.) erzielte auch Diogo Leite (45+4.) ein Eigentor. Ohne Proteste vor dem einleitenden Freistoß konnte aber auch dieser Treffer nicht erzielt werden.
Kane verursacht Elfmeter
In der 2. Halbzeit wurde es dann wieder spannend, als Querfeld in der 55. Minute einen weiteren Elfmeter für Union verwandelte, um auf 2:3 zu verkürzen - Harry Kane hatte zuvor im Strafraum gegen Leite den Ellbogen ausgefahren. „Ich weiß nicht, wo ich meine Arme beim Springen hinlegen soll. Vielleicht mit den Armen an der Seite, aber dann ist es unmöglich, die richtige Höhe zu erreichen“, war Kane ratlos.
Trotz einer wilden Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten blieb es am Ende beim 3:2-Sieg für den FCB in einer irren Pokal-Schlacht.