DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat Nationalspieler Thomas Müller gegen die Kritik an seinen Aussagen über die Menschenrechtslage im WM-Land Katar in Schutz genommen.
Shitstorm: Bierhoff verteidigt Müller
„Thomas wollte sicher nicht die Probleme in Katar minimieren, er wollte einfach deutlich machen, dass es überall in der Welt, auch der westlichen Welt, Menschenrechte gibt, die verletzt werden“, sagte Bierhoff am Sonntagmorgen nach dem deutschen 2:0-Sieg gegen Israel bei Bild TV. (NEWS: Alles zur Nationalmannschaft)
Müller hatte Kritik wegen Aussagen über Katar eingesteckt
Der langjährige Leistungsträger des FC Bayern München hatte vor dem Spiel Kritik eingesteckt für die Art und Weise, wie er sich in der DFB-Pressekonferenz am Mittwoch zum Thema geäußert hatte - zuvor hatten er und die anderen Nationalspieler einen Infotermin mit Vertretern von Amnesty International und Human Rights Watch absolviert.
„Es ging um Menschenrechtsverletzungen, die gibt es prinzipiell in jedem Land, auch in Deutschland“, hatte Müller gesagt: „Aber in Ländern mit einer anderen Kultur, im Nahen Osten, gibt es einige Dinge, wo eine andere Gesetzesgrundlage und -umsetzung gibt, bei Frauenrechten, Arbeitsrecht.“
Für seine Ausführungen hatte Müller einen größeren Shitstorm in den sozialen Medien kassiert, vielfach wurde der Vorwurf geäußert, dass er die Lage im autoritär regierten Katar über die Maßen relativiert hätte.
Müller hatte dabei deutlich gemacht, dass er die Menschenrechtslage in Katar keineswegs gutheißt: „Wir hätten es gern anders, aber es ist natürlich nicht so, dass man einfach sagen kann: Macht das mal so, wie wir sagen. Wir versuchen natürlich mit offenen Augen da ranzugehen, für uns als Sportler steht der Sport trotzdem an anderer Stelle - aber wir hoffen, dass trotzdem etwas passiert, auch über die Verbände Hebel in Bewegung zu setzen, dass sich die Lage bessert.“