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Nationalmannschaft: Watzke-Kritik an Reform verfehlt ihr Ziel völlig - ein SPORT1-Kommentar

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Nationalmannschaft: Watzke-Kritik an Reform verfehlt ihr Ziel völlig - ein SPORT1-Kommentar

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Watzke-Kritik verfehlt Ziel völlig!

Hannes Wolf hat die DFB-Reform mit viel Elan vorgestellt. Hans-Joachim Watzke reißt nun alles ein. Das ist nicht sehr weitsichtig, findet SPORT1-Reporter Christopher Michel.
Hans-Joachim Watzke wendet sich gegen die umstrittenen und für ihn „unfassbaren“ Reformpläne im Kinderbereich. Hannes Wolf wird mit einem Alternativkonzept beauftragt.
cmichel
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Hannes Wolf hat die DFB-Reform mit viel Elan vorgestellt. Hans-Joachim Watzke reißt nun alles ein. Das ist nicht sehr weitsichtig, findet SPORT1-Reporter Christopher Michel.

Der deutsche Fußball, so die einhellige Meinung, benötigt Veränderungen und Impulse. Ob A-Nationalmannschaft oder U21 – die Entwicklung ist bedenklich. Hannes Wolf treibt die Reform mit seinem Kompetenzteam voran. Er hat sich in seiner neuen Rolle als DFB-Direktor Jugend, Nachwuchs und Entwicklung viel Zeit genommen, seine Inhalte zu transportieren.

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Auch im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 erklärt der frühere Trainer des VfB Stuttgart und Hamburger SV die zentralen Punkte. Vor allem die Kritik an fehlenden Niederlagen wischt Wolf stets weg.

Watzke erweist DFB einen Bärendienst

„Du machst fünf kleine Felder, wenn du verlierst, gehst du nach links, wenn du gewinnst nach rechts. Wenn du am Ende auf Feld eins rauskommst, hast du immer gewonnen, wenn du auf Feld fünf rauskommst, hast du immer verloren“, lautet die Grundidee von Funino, dem speziellen Modus, dessen Name sich aus dem englischen „Fun“ (“Spaß“) und dem spanischen „Nino“ (“Kind“) zusammensetzt. In Belgien haben die kleinen Kevin De Bruynes oder Eden Hazards so das Kicken gelernt. Die Folge? Regelmäßige Teilnahme an den K.o.-Duellen bei Turnieren.

Das Prinzip ist klar: Viele Ballaktionen, viel Eins-gegen-Eins, eine Menge Tore und Offensivszenen. Statt diesen Ausarbeitungen ab der Saison 2024/25 eine ernsthafte Chance zu geben, torpediert DFB-Vize Hans-Joachim Watzke dieses Vorhaben.

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„Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball“, lautet eine Stammtischparole, die ihr Ziel völlig verfehlt. Seine platte Forderung an Wolf: „Er soll uns in den nächsten ein, zwei Jahren Handlungsalternativen aufzeigen.“ Watzke erweist dem DFB mit diesen Aussagen einen Bärendienst.

Wo ist das Vertrauen in den Wolf-Plan hin?

Die Kritiker haben damit vorerst gewonnen. Thomas Helmer, Dietmar Hamann, Ralf Rangnick oder Steffen Baumgart senken den Daumen seit dem ersten Tag. Der „seichte und weiche Weg“ werde damit gegangen.

Es verwundert, wie wenig die Idee hinter dem ganzen Konzept tatsächlich angekommen ist. Wer den Alltag im Kinder- und Jugendfußball kennt, der weiß um die eigentlichen Probleme. Teilweise fahren Trainer mit 15 oder 16 Kindern zu Spielen oder Turnieren, wobei vier oder fünf Spieler gar nicht oder kaum zum Einsatz kommen.

Das Frustpotenzial? Enorm! Die Motivation am Ball zu bleiben? Sie schwindet! So kann Entwicklung nicht gelingen, so wird es auch in der Spitze keine erhoffte Flut an neuen Talenten geben.

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Dabei hat Wolf dieses Problem bereits erkannt und benannt: „Viele fangen in der E-Jugend an, hören aber bis zur A-Jugend wieder auf. Tendenziell haben die Vereine vier E-Jugendteams, aber keine A-Jugend.“

Warum werden er und sein Kompetenzteam mit Leuten wie Sandro Wagner, Hanno Balitsch oder die Bender-Zwillinge installiert, wenn Watzke beim ersten Gegenwind einknickt? Wo ist das Vertrauen in eine Generation von Machern, die sich hochmotiviert und mit Konzept in der Tasche auf den Weg machen und das Fußball-Land auf einen weiten Weg mitnehmen will? Die gerade versucht, mit Kommunikation alle mitzunehmen?

Unfaire Kritik: Wolf muss seinen Plan verteidigen

Watzke verpasst Wolf somit mehr als nur einen herben Dämpfer. Es ist ein heftiger Rückschlag und torpediert jegliche Bemühungen. Dabei hatte Rudi Völler noch zuletzt von einem „frischem Wind“ gesprochen.

Die Worte von Watzke sind eher ein Sturm in die falsche Richtung. Ein Trostpflaster gibt es aber für Hannes Wolf mit Blick auf das Nachbarland Belgien: Es hat fast zwei Jahre gedauert, bis zu Beginn des Jahrtausends alle Entscheider mit ins Boot gestiegen sind.

Das Geduldsspiel geht somit für Wolf und seine Truppe der „jungen Wilden“ weiter.

Der 42-Jährige darf jetzt nicht zurückstecken, er muss für seine Idee weiterkämpfen. Einen bewusst zusammengestellten und mit vielen Daten und Fakten belegten Plan sofort umwerfen? Das kann und darf nicht die Lösung sein. Wolf jedenfalls verteidigt seine Idee unter kontert die unfaire Kritik.

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Watzke widersprechen? Schwierig - aber in diesem Fall unumgänglich.