Die deutsche Nationalmannschaft kann auch anders! Zum einen, weil das Last-Minute-Remis gegen die Schweiz bewiesen hat, dass die DFB-Elf auch noch in letzter Sekunde ein Spiel zu den eigenen Gunsten entscheiden kann. Zum anderen aber auch im Hinblick auf die eingesetzten Profis.
Diese Regel reizt Nagelsmann aus
Obwohl Julian Nagelsmann bislang immer derselben Stammelf vertraute, ist der 36-Jährige in enormer Wechsel-Laune – und das zahlen ihm die Spieler mit Leistung zurück.
DFB-Team ist schon jetzt Wechsel-Europameister
Insgesamt 21 Spieler waren bereits für Deutschland beim Heim-Turnier im Einsatz, was schon jetzt ein ewiger Turnierrekord ist: So viele wie Spieler waren nie zuvor bei einer EM für Deutschland aktiv - einer kompletten, wohlgemerkt. In allen drei Vorrundenpartien nutzte der Bundestrainer jeweils die maximale Anzahl an Wechseln (fünf).

Mit den Einwechselungen bewies Nagelsmann zuletzt immer ein gutes Händchen, gerade auch gegen die Schweiz: Nico Schlotterbeck überzeugte mit Sicherheit im Spielaufbau und Zweikampfstärke. David Raum belebte das Spiel auf der linken Seite und Niclas Füllkrug machte das, was er schon zuletzt eindrucksvoll unter Beweis stellte: Einnetzen.
Doch nicht weniger wichtiger ist, dass der Bundestrainer damit die Spieler bei Laune hält. Ganz nach dem Motto: Nur wer sich wohlfühlt, kann Höchstleistung bringen. Ledglich Marc-André ter Stegen, Oliver Baumann, Waldemar Anton, Benjamin Henrichs und Robin Koch kamen bisher noch nicht zum Einsatz.
Feststeht: Der zweite Anzug sitzt! Eine Fähigkeit, die im weiteren Turnierverlauf noch extrem wichtig werden könnte.
Nagelsmann zum Wechseln gezwungen
Gegen Dänemark ist Nagelsmann schon von Beginn an zum Wechseln gezwungen. Neben Jonathan Tah (Gelbsperre) droht auch der zweite Stamm-Innenverteidiger Antonio Rüdiger wegen einer Oberschenkelzerrung auszufallen.
„Am Ende wird es Toni zusammen mit dem Trainer und der medizinischen Abteilung entscheiden. Im Moment ist es zu früh, irgendwas Endgültiges zu sagen“, erklärte DFB-Teamchef Rudi Völler am Mittwoch.
Zudem könnte auch die Spielweise des kommenden Gegners Dänemark Veränderungen in der deutschen Mannschaft nach sich ziehen. Die dänische Mannschaft, ein Mix aus jungen und erfahrenen Spielern, spielt bekanntlich mit einer Fünferkette und überzeugte bislang mit einer starken Defensive (zwei Gegentore) – eine Herangehensweise, mit der sich die DFB-Elf zuletzt schwertat.
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Nicht ausgeschlossen, dass Nagelsmann, wie in der Schlussphase gegen die Schweiz, verstärkt auf Angriffe über die Seite setzt und weniger durch das vermutlich enge Zentrum. Alternativen, die sich dafür aufdrängen würden, wäre erneut das Erfolgs-Duo David Raum und Niclas Füllkrug.
Ganz egal, wer beginnen wird: Nagelsmann hat schon jetzt die Gewissheit, dass er sich auf seinen Kader verlassen kann.