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EM 2024: Macher verteidigt Rassismus-Umfrage

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Macher verteidigt Rassismus-Umfrage

Eine Umfrage zur Hautfarbe der deutschen Nationalspieler im Rahmen einer TV-Dokumentation sorgt für Wirbel. Nun verteidigt der Autor und Filmemacher sein Vorgehen.
Eine ARD-Umfrage, in der sich jeder Fünfte eine "weißere" Nationalmannschaft wünsche, sorgt für Wirbel. Bundestrainer Julian Nagelsmann reagiert entsetzt.
Eine Umfrage zur Hautfarbe der deutschen Nationalspieler im Rahmen einer TV-Dokumentation sorgt für Wirbel. Nun verteidigt der Autor und Filmemacher sein Vorgehen.

Eine Umfrage zur Zusammenstellung der deutschen Nationalmannschaft hat für Aufsehen gesorgt. Der WDR hatte für die Dokumentation „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ über das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap drei Fragen zu Rassismus im Fußball gestellt:

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  1. „Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen.
  2. Ich finde es gut, dass in der deutschen Mannschaft mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben.
  3. Ich finde es schade, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft türkische Wurzeln hat.“

Diesen Aussagen sollte man „voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen“.

Nach der Kritik von Bundestrainer Julian Nagelsmann an dieser Umfrage hat der Macher der Dokumentation, Philipp Awounou, in der ARD-Sendung Hart aber fair die Fragestellung verteidigt: „Da habe ich selber Bauchschmerzen, weil das ja kein schöner Satz ist, das ist klar. Das ist ein rassistischer Satz. Aber wenn man rassistische Haltungen wissenschaftlich überprüfen will, dann muss man sie eingeben. Das ist empirische Sozialforschung, die funktioniert leider so, und das haben auch nicht nur wir so gemacht. Das ist die gängige Praxis.“

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„Nie darüber diskutiert“

Für den ehemaligen Fußballprofi Fredi Bobic, der ebenfalls in der Sendung zu Gast war, ist Rassismus innerhalb der Spieler kein Thema. „Wir waren im Fußball immer schon weiter und die Kabine war immer schon weiter im Fußball“, sagte der ehemalige Europameister. „Es wurde nie darüber diskutiert, wer von wo ist und wie auch immer und welche Kultur er hat, welche Hautfarbe er hat und welcher Religion er nacheifert oder glaubt.“

SPD-Chef Lars Klingbeil - ebenso Mitglied der Diskussionsrunde - sieht die aufkommenden rassistischen Tendenzen als gesellschaftliche Entwicklung. „Wir leben gerade in einem Land, wo der Rassismus leider wieder mehr geworden ist“, konstatierte er und richtete sein Wort an Awounou: „Diese Sprüche, die sie da abgekriegt haben und die auch dokumentiert wurden, die kenne ich ja, wenn ich als Politiker unterwegs bin.“

Deutschlandflagge klar adressiert

Für Klingbeil ist die Deutschlandfahne zudem kein Zeichen von Rassismus. „Die Deutschlandflagge gehört Jonathan Tah und Jamal Musiala und Thomas Müller. Sie gehört nicht der AfD oder anderen Rechtsextremen“, stellte der Sozialdemokrat klar.

Bei der ARD-Umfrage für die Sendung „Sport Inside“ hatte jeder Fünfte (21 Prozent) angegeben, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden. 17 Prozent der Befragten sagten, dass sie es schade fänden, dass der DFB-Kapitän Ilkay Gündogan türkische Wurzeln habe.

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WDR-Sportchef Karl Valks hatte zuvor das Vorgehen ebenfalls verteidigt: „Unser Reporter Philipp Awounou wurde in Interviews bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation ‚Einigkeit und Recht und Vielfalt‘ mit der Aussage konfrontiert, dass zu wenige ‚echte‘, hellhäutige Deutsche auf dem Fußballplatz stehen. Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen. Daher haben wir mit unseren Kollegen von Infratest Dimap die Umfrage in Auftrag gegeben.“