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Frauen-EM: Hosen sorgen für Kontroverse bei England

Wirbel um Hosen bei Frauen-EM

Die englischen Spielerinnen treten bei der Heim-EM ganz in Weiß an. Während einige Spielerinnen begeistert sind, fühlen sich andere in bestimmen Phasen unwohl. Ausrüster Nike wurde informiert.
Am 6. Juli startet die UEFA Frauen-Europameisterschaft 2022 in England, bei den DFB-Frauen sind einige Stars der Szene Teil des Aufgebots.
Die englischen Spielerinnen treten bei der Heim-EM ganz in Weiß an. Während einige Spielerinnen begeistert sind, fühlen sich andere in bestimmen Phasen unwohl. Ausrüster Nike wurde informiert.

Mit ihrem Tor in der 16. Minute schoss Beth Mead die englische Frauen-Nationalmannschaft zum wichtigen 1:0-Auftaktsieg gegen Österreich bei der Heim-EM.

Doch nach der Partie wurde nicht nur über sportliche Themen gesprochen. Auch die Hosen der englischen Spielerinnen bekamen gesteigerte Aufmerksamkeit.

Hintergrund: Das englische Team tritt komplett in Weiß an. In Bezug auf die Hosen führt das dazu, dass sich die Spielerinnen während ihrer Menstruation ausgesprochen unwohl fühlen. Entsprechend würden die „Lionesses“ gerne in andersfarbigen Shorts antreten. (EM der Frauen: Spielplan und Ergebnisse)

England-Spielerinnen fühlen sich unwohl in weißen Hosen

„Wir haben das so an Nike weitergegeben. Hoffentlich können sie das ändern“, sagte Mead nach der Partie. „Es ist sehr schön, komplett in Weiß zu spielen, aber manchmal ist es nicht praktisch, wenn die bestimmte Zeit im Monat ist. Wir gehen damit so gut um, wie wir können. Wir haben das als Teams besprochen und es an Nike weitergegeben.“

Welche Farbe sie sich stattdessen wünsche? „Da bin ich ziemlich entspannt“, sagte Mead. „Wenn ich für mein Land spiele, ist es mir egal, was ich trage.“

„Sobald das Adrenalin kommt, könntest du nackt sein“

Die englische Mittelfeldspielerin Georgia Stanway, die als Spielerin des Spiels ausgezeichnet wurde, erklärte allerdings, dass ein Farbwechsel nicht einfach sei und äußerte Verständnis für das derzeitige Trikot-Design.

„Es ist schwierig, weil wir England mit weiß assoziieren. Das Heimtrikot ist unglaublich, es sieht wirklich gut aus“, sagte Stenway. „Ich denke das ist etwas, worüber wir als ganze Mannschaft sprechen sollten“. (Alle Infos zur Frauen-EM)

Die 23-Jährige, die in der kommenden Saison für den FC Bayern München spielt, sieht das Problem nicht so dringend, wie ihre Kollegin.

„Wenn du erstmal auf dem Rasen bist, zählt nichts anderes mehr. Ich denke wir haben einen guten Arzt, der sich gerne um uns kümmert“, sagte Stenway. „Sobald das Adrenalin kommt, könntest du nackt sein und es kümmert dich nicht mehr. Wenn man auf dem Platz steht, vergisst man alles.“

Sie könne sich aber vorstellen, dass es im nächsten Jahr einen Farbwechsel geben werde.

Tennisspielerin klagt über Wimbledon-Tradition

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass das Thema in England höhere Wellen schlägt. Nach wie vor schreiben die Regeln des traditionsreichen All England Club weiße Spielkleidung beim wohl berühmtesten Tennisturnier Wimbledon vor.

Die britische Doppelspielerin Alicia Barnett sprach offen über die Belastung, während ihrer Periode weiß tragen zu müssen und forderte ein Umdenken.

„Ich glaube schon, dass einige Traditionen geändert werden könnten“, sagte die 28-Jährige. „Ich bin eine massive Verfechterin der Frauenrechte und finde es erstaunlich, dass wir diese Diskussion überhaupt führen.“

Für die englischen Fußballerinnen geht es bei der EM am Montag, den 11. Juli weiter. Dann treffen die Gastgeberinnen auf Norwegen.