Christoph Kramer sah sich nach der 1:2-Niederlage der DFB-Elf gegen Portugal wegen seiner Einschätzung zu Cristiano Ronaldo zu einer Entschuldigung gezwungen.
Kramer rudert bei Ronaldo zurück
Kramer rudert bei Ronaldo zurück
„Es ist mir egal, was ich vorher (vor dem Spiel, Anm. d. Red.) gesagt habe. Das Tor ist jetzt nicht ausschlaggebend dafür, dass ich mich ein bisschen entschuldigen muss“, sagte der TV-Experte nach Abpfiff im ZDF und lobte den portugiesischen Stürmer, der zum 2:1-Endstand eingeschoben hatte (68.): „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Offensiv hat er ein Spiel gemacht, was ich ihm so nicht mehr zugetraut hätte.“
Zwar sei er gegen den Ball - wie von Kramer erwartet - „nicht präsent“ gewesen. Die Mannschaft habe das ausbleibende Anlaufen des 40-Jährigen allerdings gut kaschiert.
„Portugal hat es heute geschafft, ihn einfach bei einem Innenverteidiger abzustellen, sodass sie trotzdem pressen können“, analysierte der Weltmeister von 2014 und fasste zusammen: „Portugal konnte heute pressen, obwohl sie durch ihn – in Anführungsstrichen – ein Mann weniger sind.“
Kramer: Ronaldo trifft nur gegen schwache Gegner
Vor der Partie war Kramers Urteil über den alternden Superstar noch deutlich negativer ausgefallen. „So lange Cristiano Ronaldo spielt“, könnten die portugiesischen Stars „nicht einmal ins Pressing kommen, weil sie sofort überspielt werden“, hatte Kramer die Situation zuvor eingeordnet. Ronaldos 18 Tore in den letzten 22 Spielen seien zudem durch schwache Gegner begünstigt gewesen, meinte Kramer.
„Er tut der Mannschaft nicht nur defensiv, sondern auch offensiv seit ein paar Jahren nicht mehr den Gefallen, den er dieser Mannschaft tun wollen würde“, hatte der langjährige Gladbach-Star bemängelt.
Kramer fürchtete, dass Ronaldo ihn „Lügen straft“
„So langsam ist seine Zeit vorbei. Das weiß er selbst auch“, hatte Kramer sich festgelegt, wenngleich er mehrfach seinen „krassen Respekt“ vor der beeindruckenden Laufbahn Ronaldos bekundet hatte und „alle Hüte vor ihm“ ziehe.
Zum Glück hatte sich Kramer bei seiner Kritik ein kleines Hintertürchen eingebaut. Er vermutete nämlich, „dass er mich oder auch andere noch einmal Lügen strafen wird“ - etwas mehr als 90 Minuten später sollte sich dieser Verdacht dann auch bestätigen.