So schnell kann‘s gehen!
Darum ist Gnabry in Top-Form
Ende September, also vor ziemlich genau zwei Monaten, machte man sich beim FC Bayern noch große Sorgen um Serge Gnabry. Zu groß waren die Leistungsschwankungen des 27-Jährigen in der laufenden Saison. Besonders bei den Bossen des Rekordmeisters herrschte Ratlosigkeit. (Bericht: Das Rätsel Gnabry)
Nun jedoch ist Gnabry in absoluter Top-Form. In den jüngsten acht Spielen war er an zwölf (!) Treffern direkt beteiligt, sechs Tore erzielte er selbst. Es ist seine beste Form seit der Triple-Saison 19/20!
Auf SPORT1-Nachfrage sagte Gnabry auf der DFB-Pressekonferenz am Sonntag: „Irgendwann hat es den Schalter umgehauen. Das ist natürlich schön für mich, auch wenn es schwierig ist zu sagen, woran es gelegen hat. Vielleicht hält man sich zu lange damit auf, wenn man mal kein Tor geschossen hat. Wenn man dann wieder trifft, bekommt man wieder Selbstvertrauen.“ (Gnabry: Dann redet Müller noch mehr)
Also alles nur Kopfsache? Nein. SPORT1 nennt drei Gründe für Gnabrys Top-Form.
Personelle Situation
Nach einem guten Start in die Saison (sechs Torbeteiligungen in den ersten vier Pflichtspielen) zeigte die Formkurve des gebürtigen Stuttgarters in der Folge immer steiler nach unten. Viermal wurde Gnabry erst spät eingewechselt. Im Topspiel gegen Borussia Dortmund am 8. Oktober nahm ihn Nagelsmann sogar zur Pause vom Feld. Ein klares Zeichen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Dennoch durfte er im darauffolgenden Spiel gegen Freiburg wieder von Beginn an ran – wohl vor allem deshalb, weil Kingsley Coman mit einer Gelb-Rot-Sperre fehlte. Und nun zahlte Gnabry wieder mit Leistung zurück. Beim 5:0-Kantersieg der Bayern gegen die Breisgauer steuerte er ein Tor und einen Assist bei. Von da an ging es wieder steil bergauf und Gnabry spielte sich fest.
Perfekte Position
Zu Saisonbeginn ließ Nagelsmann noch in einem variablen 4-4-2-System spielen – und setzte Gnabry zumeist als Stürmer ein. Seine Stärken, insbesondere die Schnelligkeit und den Zug über außen zum Tor, konnte er dabei nicht ausspielen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
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Dann stellten die Münchner auf ein 4-2-3-1-System um, mit Gnabry als klarem Flügelspieler – meist auf Rechtsaußen. Der Plan ging auf. Nach ein paar Wochen Gewöhnungsphase wirbelte der DFB-Star immer mehr. So brachte ihn übrigens auch schon der jetzige Bundestrainer Hansi Flick während Bayerns Triple-Saison auf absolutes Top-Niveau.
Zuspruch der Kollegen
Selbst während seiner schwachen Phase standen zumindest seine Mitspieler voll hinter Gnabry. Joshua Kimmich, sein bester Kumpel, stärkte ihm damals explizit den Rücken, auch die übrigen Bayern-Kollegen glaubten an den 27-Jährigen.
Das gleiche gilt für seinen Trainer. Nagelsmann sagte im Oktober, als die Leistungen seines Schützlings langsam wieder besser wurden: „Ich habe volles Vertrauen in ihn. Er soll einfach mit freiem Kopf aufspielen. Dann macht er das auch wieder sehr gut.“ Und genau so kam es. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Serge Gnabry hat sich nach mehreren schwachen Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet. Nicht nur aus Bayern-, sondern insbesondere aus DFB-Sicht genau zum richtigen Zeitpunkt.