Am Samstag beginnt in Nordmazedonien die U18-Weltmeisterschaft der Frauen im Handball. Beim Turnier gibt es viele Neuerungen – eine sorgt schon jetzt für reichlich Gesprächsstoff. Denn in Skopje kommt ein harzfreier Ball zum Einsatz!
"Niedergang des Handballs, schrecklich" - Regeländerung bei U18-WM sorgt für Ärger im Handball
"Niedergang des Handballs, schrecklich" - Regeländerung bei U18-WM sorgt für Ärger im Handball
Historische Neuerung: „Schrecklich“
Es wird das erste offizielle, vom Weltverband IHF organisierte Turnier sein, bei dem der D60-Pro-Ball der japanischen Marke Molten zum Einsatz kommt.
Im Juli 2019 hatte die IHF den harzfreien Handball als Zukunftsmodell ins Auge gefasst; auch, um Harzspuren auf Parkett und Schuhen zu vermeiden. Nun wird mit der Nutzung des „widerstandsfähigen, schweißableitenden und rutschfesten“ Balls, der offenbar leicht in die Hand zu nehmen ist, der nächste Schritt gemacht.
Während teilweise von einem „revolutionären Ball“ gesprochen wird, ist der eine oder andere Star überhaupt nicht einverstanden. „Die armen Jugendlichen“, twitterte Frankreich-Star Nedim Remili. Der Olympiasieger, der seit 2016 für PSG spielt, erklärte: „Dieser Ball ist schrecklich. Das wird das Ende der Künstler sein.“
Spanien-Star: „Niedergang des Handballs beginnt“
Hersteller Molten reagierte umgehend: „Wir verstehen, dass es Sie stutzig machen kann, aber eines der Ziele ist es, die Vereine auszustatten, bei denen Harz verboten ist.“
Der Vorschlag der japanischen Firma: „Wir können Ihnen einen Ball schicken, damit Sie sich eine eigene Meinung bilden können.“
Auch der Spanier Antonio García, Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio, reagierte erbost. „Der Niedergang des Handballsports beginnt offiziell“, schrieb der 38-Jährige.
Zum 1. Juli hatte die IHF Änderungen im Regelwerk verkündet - darunter auch, dass selbstklebende, also harzfreie Bälle, die nach den neuen Vorgaben des Weltverbands etwas kleiner werden sollen. Allerdings spielt diese Änderung für den deutschen Handball noch keine Rolle. Bereits 2016 hatte sich IHF-Präsident Hassan Moustafa für ein Harz-Verbot ausgesprochen.