Home>Handball>

Handball Champions League: Großprojekt Kolstad? Kretzschmar und Kraus kritisieren

Handball>

Handball Champions League: Großprojekt Kolstad? Kretzschmar und Kraus kritisieren

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Handball-Großprojekt? „Stößt sauer auf“

Um das Vorhaben von Kolstad in der EHF-Champions-League gibt es Diskussionen. Gekürzte Gehälter, falsche Versprechen und kritische Experten sind nur ein Bruchteil davon.
Nächste Auszeichnung für die deutschen U21-Handballer nach dem WM-Titel. Gleich drei Spielern wird eine besondere Ehre zuteil.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Erst hatte das norwegische Handball-Großprojekt Kolstad einen Angriff auf die europäische Sportkrone angekündigt, dann waren Finanzprobleme des nordischen Vorhabens zu Tage getreten – zum Missfallen einiger deutscher Handball-Größen.

{ "placeholderType": "MREC" }

So äußerte sich der Handball-Weltmeister von 2007, Mimi Kraus, im Video-Podcast Harzblut zu den offensichtlichen Fehlplanungen im Finanzbudget des norwegischen Meisters, welche auch Auswirkungen auf die deutschen Vereine in der Champions League haben: „Das ist kein seriöses Wirtschaften. Natürlich stößt das den Managern in der Bundesliga sauer auf.“

Zuvor war bekannt geworden, dass Kolstad an die Spieler, darunter auch Top-Neuverpflichtung Sander Sagosen, Goran Sogard Johannessen und Magnus Rod, herangetreten war, um sie von einer Gehaltseinkürzung zu überzeugen. Man wollte mit einer 70%-Zahlung der monatlichen Saläre eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenhalten – und auch die Wildcard für die EHF-Champions League nicht abgeben müssen.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Man eist Spieler im Großeinkauf von den Topvereinen los und später fällt einem auf: Wir haben uns verkalkuliert. Und dann tritt man an die Spieler heran und sagt, ihr bekommt nur 70 Prozent von eurem Gehalt“, analysierte Kraus die Situation und reagiert mit Verständnis auf dem Missmut der europäischen Handball-Szene.

Lesen Sie auch

Kretzschmar: „Absolute Kostenexplosionen“

Doch neben negativen Reaktionen wie zum Beispiel auch von Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga („Wenn der Verein nicht vollumfänglich seine Verträge erfüllt, muss er aus der Champions League ausgeschlossen werden“), gab es auch verständnisvolle Töne.

So meinte der Sportvorstand der Füchse Berlin, Stefan Kretzschmar: „Wir sehen auch in Berlin, dass wir absolute Kostenexplosionen haben: Was das Reisen angeht. Was Energiepreise angeht. Unsere Security, Feuerwehr - das wird alles teurer und machen das Budget um einen relevanten Betrag teurer.“

Ebenso hätte es sportlich allen Spielern freigestanden, den Verein zu verlassen, rein rechtlich bestünde im Falle der angefragten Gehaltskürzung das Recht auf eine Vertragsauflösung von Spielerseiten. Janus Dadi Smarason beispielsweise kehrte dem Verein den Rücken und zog weiter in Richtung Magdeburg.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Die sieben wichtigsten Spieler haben sich aber entschieden in ihrer Heimat etwas aufzubauen“, so Kretzschmar. Berlin selbst wäre an einigen Spielern interessiert gewesen. Und doch konnte sich der Ex-Profi und heutige Funktionär einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: „Die Gehälter sind exorbitant hoch und damit haben sie die Spieler dorthin gelockt, weil sie sehr viel Geld bezahlen!“

Handball: Kolstad greift in der Champions League an

Auch Pascal Hens bestätigte: „Manche verdienen mit 70 Prozent mehr als woanders“, man müsse demnach also erst einmal einen Verein finden, der überhaupt 70 Prozent des Gehalts stemmen könnte. So kann sich das norwegische Handball-Projekt vorerst auf die Vorbereitung zur neuen Saison konzentrieren – abseits der medialen Diskussionen um Gehaltszahlungen.

Kolstad wird in der Debütsaison in der Champions-League-Gruppenphase auf Kiel, Paris, Kielce, Zagreb, Aalborg, Szeged und die Mannschaft aus dem nordmazedonischen Bitola treffen. Ab Mittwoch, dem 13. September startet die neue Spielzeit.

In der heimischen Liga starten die Norweger gar schon am letzten Augustwochenende.