Wenige Wochen vor dem Start der Handball-EM sieht sich die deutsche Nationalmannschaft erneut einer Wertediskussion ausgesetzt.

Wie schon bei der WM zu Beginn des Jahres verzichten mehrere Leistungsträger auf das Turnier mit dem DHB-Team. Was unter anderem beim ehemaligen Bundestrainer Heiner Brand für Unverständnis sorgte. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-Bundesliga)

Nun hat sich mit Fabian Wiede einer der Spieler, die nicht teilnehmen werden, gegen die Kritik gewehrt.

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„Jeder, der ein Kind hat, weiß, dass es Phasen im Leben gibt, die wichtiger sind oder die sich nicht ganz so einfach gestalten. Erst recht, wenn man ständig unterwegs ist“, sagte der 27-Jährige von den Füchsen Berlin dem Tagesspiegel. Er ist in diesem Jahr Vater geworden, die „Gründe an sich“ seien aber andere gewesen.

Wiede: Brand kann denken, was er will

Es gehe auch um die Planung von Liga und Verband. „Wenn man sich anschaut, wie kompromissbereit die Liga kürzlich war, scheint es ja an einigen Baustellen zu hapern. Das war schon sehr frech und hat gezeigt, wie wenig Verständnis für die Spieler da ist. Dieses Vorgehen, bei dem die Spieler auf dem Feld verheizt werden, ist gefährlich.“ (DATEN: Tabelle der Handball-Bundesliga)

An Brand gerichtet sagte er: „Er kann von mir aus denken, was er will. Er kennt die Hintergründe nicht und daher ist mir das egal.“ Der Ex-Coach hatte zuvor klare Kritik geäußert: „Es kann eigentlich nicht sein, dass bei einigen Leuten familiäre Gründe den Ausschlag dafür geben, dass sie nicht dabei sind. Solche Einstellungen gefallen mir nicht.“

Wiede ist nicht der einzige Profi, der bei dem am 13. Januar beginnenden EM-Turnier fehlen wird. Hendrik Pekeler nimmt sich derzeit eine Auszeit vom Nationalteam, Paul Drux fühlt sich nach einer Verletzung noch nicht fit genug, Patrick Groetzki wird wieder Vater und Juri Korr will sich aus persönlichen Gründen nicht impfen lassen.