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Handball: Der deutsche EM-Held, der jetzt in der 6. Liga spielt

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Handball: Der deutsche EM-Held, der jetzt in der 6. Liga spielt

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Einst EM-Held - jetzt sechste Liga!

Steffen Fäth ist Teil der im deutschen Handball legendären „Bad Boys“, spielte 2016 eine wichtige Rolle beim EM-Triumph. Heute drückt er seinen alten Mitspielern die Daumen, nachdem er im Sommer einen ganz anderen Weg einschlug.
Steffen Fäth spielt inzwischen in der sechsten Liga Handball
Steffen Fäth spielt inzwischen in der sechsten Liga Handball
© IMAGO/Zink
Alexander Kortan
Alexander Kortan

2016 spielte Steffen Fäth eine entscheidende Rolle beim EM-Titel der deutschen Handballer, war ein Teil der berüchtigten „Bad Boys“. Bei der Handball-EM in diesem Jahr ist er nicht mit dabei - obwohl er mit 33 Jahren nicht einmal der Älteste im Kader wäre.

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Allerdings hatte Fäth andere Pläne für seine Karriere und spielt deswegen seit Beginn dieser Saison bei seinem Heimat-Verein HSG Goldstein/Schwanheim. Noch nie gehört? Kein Wunder, sein aktueller Klub spielt in der sechsten Liga!

„Durch die vielen Verletzungen hatte ich den Spaß verloren und auch das Vertrauen in meinen eigenen Körper“, begründete der Rückraum-Spieler im Interview mit der hessenschau, warum er dem Profi-Handball den Rücken kehrte.

Und das, obwohl er noch zahlreiche Angebote vorliegen hatte.

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„Ich hatte von der ersten bis zur sechsten Liga viele Angebote, aber für mich war die Zeit reif“, fuhr Fäth fort, den der Gedanke, wieder für seinen Heimatverein zu spielen, nicht mehr losgelassen hatte. „Es war der richtige Zeitpunkt“, meinte er rückblickend, „auch für meine Familie.“

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Fäth: „Meine Mutter und Oma können nun wieder live dabei sein“

„Meine Mutter und Oma können nun wieder häufiger live dabei sein“, freute sich der gebürtige Frankfurter, der außerdem gelernter Bürokaufmann ist.

Erstmals auf den Gedanken einer Rückkehr in die Heimat war er im Dezember 2022 gekommen, als ihm vom HC Erlangen, seinem damaligen Klub, mitgeteilt wurde, dass sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wird.

Klubs sind laut Fäth eben „auch Unternehmen, bei denen der Ton etwas unangenehmer wird, wenn man so oft auf der Platte fehlt“.

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Kein Harz in Liga sechs

Nach Stationen bei der HSG Wetzlar, den Füchsen Berlin, den Rhein-Neckar Löwen und zuletzt dem HC Erlangen ist der HSG Goldstein/Schwanheim mit Fäth also ein echter Transfer-Coup gelungen.

Der Ex-Profi hatte jedoch vor allem zu Beginn noch mit Eingewöhnungs-Problemen zu kämpfen, „weil auf diesem Level kein Harz an den Händen benutzt werden darf“. Mit drei Toren aus zwölf Wurfversuchen war seine Quote bei seinem Debüt also entsprechend ausbaufähig, sodass die Partie verloren ging.

Inzwischen „rennen wir als Tabellenzweiter dem direkten Aufstieg hinterher“, fuhr Fäth fort, der mit 70 Toren aus zwölf Partien auf Platz acht der Liga-Torschützenliste liegt.

Fäth optimistisch: Mit Selbstvertrauen „ins Halbfinale schaffen“

Als Bezirksoberliga-Handballer ist er nun etwas weiter vom Profi-Sport entfernt, verfolgt die deutsche Nationalmannschaft aber natürlich trotzdem. Mit Rune Dahmke und Kai Häfner sowie Fäths alten Wetzlar-Mitspielern Andreas Wolff und Jannik Kohlbacher sind schließlich noch vier Europameister von 2016 mit dabei.

Was die Chancen auf den EM-Titel angeht, zeigte er sich optimistisch vor dem ersten Hauptrunden-Spiel nun gegen Island (ab 20.30 Uhr im Liveticker). Zwar komme es auf die Tagesform an, aber er traut der Mannschaft den Sprung ins Halbfinale durchaus zu.