Kurz vor dem EM-Endspiel muss Frankreich einen Rückschlag hinnehmen. Der Halbrechte Melvyn Richardson wird der Mannschaft für das Duell mit Dänemark (ab 17.45 Uhr im Liveticker) wohl nicht zur Verfügung stehen.

Wie Trainer Guillaume Gille am Tag vor dem Finale bestätigte, ist der Spieler nach Barcelona gereist. Der Grund: Seine Partnerin steht kurz vor der Geburt des ersten Kindes.

Doch so freudig die Nachricht für den Spieler auch ist, sorgt sie beim Vize-Weltmeister für gewisse Nöte. Schließlich steht mit Dika Mem nur noch ein nomineller Spieler für die Position im Kader.

Frankreich wohl ohne Richardson - kommt nun Minne zurück?

„Wir denken darüber nach, wie wir das ausgleichen können“, erklärte Gille trocken und ergänzte, „wir haben Optionen.“ So könnte beispielsweise Nedim Remili auf Halbrechts aushelfen, da er Linkshänder ist. Allerdings würde dann auf der Mittelposition eine Vakanz entstehen.

Eine weitere Option ist auch Valentin Porte, der zwar als Rechtsaußen gelistet ist, aber jahrelang im Rückraum gespielt hat und daher über die notwendige Größe und Erfahrung verfügt. Allerdings verletzte sich im Halbfinal-Krimi gegen Schweden am linken Knöchel - sein Einsatz ist ungewiss.

Daher steht auch eine Nachnominierung im Raum. „Ich kann alles machen. Wir werden sehen, was wir tun oder nicht tun“, so Gille. Im 35er Kader, den jedes Land vor der EM einreichen musste, stehen Julien Bos und Luc Tobie zur Verfügung, die allerdings bisher nur wenig Erfahrung im Frankreich-Dress gesammelt haben.

Laut der französischen Sportzeitung L´Équipe ist es daher wahrscheinlicher, dass entweder Mittelmann Aymeric Minne oder der Halblinke Thibaud Briet kurzfristig zum Team stoßen, um den Rückraum zu stärken.

Fakt ist: Gille muss schnell eine Lösung finden, denn bereits am Sonntagnachmittag steht das Match mit Frankreich an, in der sich die Handball-Nation für das verlorene WM-Finale revanchieren will.