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Handball-EM 2024: Gislason lässt aufhorchen - Schiri-Wirbel nach DHB-Pleite

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Handball-EM 2024: Gislason lässt aufhorchen - Schiri-Wirbel nach DHB-Pleite

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Schiri-Wirbel? Gislason wird deutlich

Deutschland verpasst die Bronzemedaille bei der Heim-EM. Nach dem verlorenen Spiel um Platz drei verrät Bundestrainer Gislason, dass er nicht mit allen Schiedsrichter-Entscheidungen einverstanden war. Die Stimmen zum Spiel.
Nach Platz vier bei der Heim-EM zieht DHB-Bundestrainer Alfred Gislason ein positives Fazit - und sieht sein Team für die Zukunft gerüstet.
SPORT1
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von SPORT1

Deutschlands Handballer haben bei ihrer Heim-EM die Bronzemedaille verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag Schweden im Platzierungsspiel um Rang drei am Sonntag in Köln 31:34 (12:18) und verfehlte damit die direkte Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.

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Nach der Partie sprach Gislason über die Gründe für die knappe Niederlage im Spiel um Platz drei. Dabei ließ der Isländer auch durchblicken, dass er nicht mit allen Entscheidungen der Schiedsrichter einverstanden war und sogar mehrfach das Gespräch mit den Referees suchte.

SPORT1 fasst die Stimmen aus der ARD, von Dyn und aus der Mixed Zone zusammen.

Alfred Gislason (Bundestrainer): „In der ersten Halbzeit haben wir sehr schlecht geworfen, mit 17 oder 16 Fehlwürfen. Wir haben gegen Palicka nicht gut geworfen und hatten große Probleme. Dadurch kassieren wir sieben Gegenstöße. Nach unseren schlechten Würfen sind die Schweden in der Abwehr defensiver geworden. Dann traute sich der ein oder andere nicht aufs Tor zu gehen.“

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Gislason: „Die zweite Halbzeit war richtig gut“

... über die Entscheidungen der Schiedsrichter: „Ich habe es mehrmals mit den Schiris besprochen, dass man bei den Fouls an unseren Kreisläufern, wenn die weggezogen werden, auch jedes Mal zwei Minuten geben kann. Ich habe sie mehrmals drauf angesprochen, warum sie es nicht pfeifen. Sie haben gesagt, dass sie das Spiel laufen lassen wollen. Wenn das so ist, dann ist das eine Linie, die auf beiden Seiten gelten muss und damit kann man arbeiten.“

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... über die Entwicklung der DHB-Auswahl: „Wir haben dieses Jahr mehrere junge Spieler integriert und den ein oder anderen aus der Verletzung zurückbekommen. Ich bin ganz sicher, dass wir gegenüber dem letzten Jahr ein gutes Stück weiter gekommen sind. Frankreich, Schweden und Dänemark stehen vor uns - in der Planung, Breite und Erfahrung. Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir ein deutliches Stück näher an diese drei Mannschaften gekommen sind.“

Johannes Golla (Kapitän): „Ich glaube, der vierte Platz ist sehr undankbar. Wir müssen ganz klar sagen, dass wir uns mit der ersten Halbzeit uns wieder sehr viel verbaut haben und dann natürlich vor einer Herkules-Aufgabe standen. Aber natürlich haben wir gezeigt, dass wir es wollten, dass wir das Spiel umdrehen wollten und dann haben wir in der zweiten Halbzeit alles auf dem Spielfeld gelassen, was wir noch hatten. Es hat dann aber am Ende nicht gereicht, deswegen überwiegt die Enttäuschung gerade.“

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... über die Gründe für die erste Hälfte: „Wie ich eben angesprochen habe, war es wieder ein sehr schlechtes Spiel in der Abschlussquote, frei vor dem Torwart. Ich finde schon, dass wir die Chancen rausspielen, aber nicht nutzen. Hier und da fehlt ein bisschen Wucht im Wurf, vielleicht auch ein bisschen das Selbstbewusstsein, wenn der Torwart so reinkommt. Das ist natürlich unglaublich bitter, weil wir im Turnier gezeigt haben, dass wir es besser können.“

Golla selbstbewusst trotz Niederlage gegen Schweden

… zum Potenzial der jungen Mannschaft: „Wir haben glaube ich in dieser Konstellation noch einige Turniere zu spielen, haben junge Leute, die wirklich Bock drauf haben, die jetzt schon begeistern. Ich finde, wir sind im Vergleich zum letzten Jahr schon einen Schritt weiter gekommen und wenn wir es schaffen diesen Weg gemeinsam weiterzugehen, dann ist sicherlich viel drin.“

…über den Weg zur Weltspitze: „Wir werden uns nicht nur auf 2027, sondern auch auf die Turniere vorher konzentrieren und sagen: Warum nicht auch mal bei einem anderen Turnier das Ziel Halbfinale erreichen? Wenn wir gemeinsam diesen Weg weitergehen, wenn wir uns alle individuell weiterentwickeln, wenn wir uns als Mannschaft mehr finden, dann muss das natürlich der Weg sein auch näher an die Weltspitze zu kommen.“

Jannik Kohlbacher (Kreisläufer): „Es tut genauso weh wie 2019, als man auch mit leeren Händen dastand (Deutschland verlor bei der Heim-WM ebenfalls das kleine Finale, Anm. d. Red.). Heute hätte man sich auch noch einmal extra belohnen können mit der Olympia-Quali. Jetzt sind wir selbst wieder im Zugzwang.“

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Renars Uscins (Rückraum): „Es ist natürlich auch heute wieder schwierig, weil wir in der zweiten Halbzeit wirklich wieder kämpfen, wie wir es gegen Dänemark gemacht haben. Golli hat es richtig gesagt, wir haben uns das in der ersten Halbzeit verbaut. Das ist der nächste Schritt einer jungen Mannschaft, dass wir es einfach schaffen, über ein Turnier, über ein Spiel konstant unser Spiel zu spielen.“

… über seine Entwicklung: „Für mich persönlich kann ich sicher viel Positives mitnehmen, da ich auch wirklich viel Vertrauen, viel Spielzeit bekommen habe. Trotzdem muss ich mir auch eingestehen, dass ich auch entscheidende Fehler mache, aber ja, das ist für mich einfach das, wo ich vorankomme, wo ich lerne, wovon ich profitiere.“

Julian Köster (Rückraum): „Es ist absolut zu viel. Wir verwerfen insgesamt wieder viel zu viele Bälle. Klar, Palicka ist ein überragender Torhüter, aber wir machen es ihm natürlich auch viel zu einfach. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen.“

... über die Fans in Köln: „Es war etwas ganz, ganz besonders. Die Lanxess-Arena war das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen.“

Andreas Wolff (Torwart): „Wir müssen vielleicht im Abschluss noch etwas abgezockter werden. Wir haben sehr, sehr gute Spiele gegen die besten Mannschaften der Welt gezeigt und die Lücke etwas geschlossen haben. Leider geht uns am Ende noch oft die Luft aus und Kleinigkeiten sorgen dafür, dass die Teams und doch noch überlegen sind. Die Mannschaft hat noch viel Potenzial, die Lücke irgendwann einmal zu schließen.“

„Waren abgezockter“: Bundesliga-Trainer hadert nach Niederlage

Lukas Mertens (Linksaußen): „Wir haben vorher ausgemacht, dass wir das Halbfinale erreichen wollen. Das haben wir geschafft. Für mich ist das ein Erfolg, auch, weil wir als Underdog in das Final-Four Turnier gegangen sind. Am Ende haben wir alle Spiele gegen die großen drei mit drei Toren verloren. Da fehlt es einfach noch etwas an Cleverness. Ich denke, in ein, zwei Jahren können wir eine Medaille erreichen.“

Rune Dahmke (Linksaußen): „Ich glaube, wenn diese erste Enttäuschung ein bisschen verflogen ist, dann bleibt viel Stolz, viel Dankbarkeit da, dass man das erleben durfte und gleichzeitig auch ein Ausgang aus dem wir ein bisschen Selbstvertrauen ziehen sollten. So weit weg von der Weltspitze sind wir offenbar doch nicht. Ich glaube, wenn man sich unsere Mannschaft anguckt, dann ist da extrem viel Potenzial noch drin für die Zukunft.“

Juri Knorr, Andreas Wolff und Rune Dahmke ziehen zwar ein positives EM-Fazit, wissen aber auch, was der DHB-Auswahl im Vergleich zur Weltspitze fehlt.
01:41
DHB-Stars selbstkritisch: Das fehlt Deutschland zur Weltspitze

Jonathan Carlsbogard (Schwedischer Nationalspieler): „Das, was am Freitag passiert ist, war natürlich Pech. Wir wollten unbedingt das Olympia-Ticket holen und haben es zum Glück geschafft.“

... über Juri Knorr: „In der zweiten Hälfte hat er mir mit seinem Tempo ein paar Probleme bereitet. Aber ich glaube, wir haben ihn gut verteidigt bekommen.“

Bennett Wiegert (Trainer SC Magdeburg): „Schweden war besser. Es sind Nuancen, die manchmal fehlen. Schweden hat über 60 Minuten abgezockter agiert. Sie hatten irgendwie immer taktische Möglichkeiten wie das 7-gegen-6, um das deutsche Team zu ärgern. Ich hab mich gefragt, was bei einem Remis passiert, aber dazu kam es nie. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie Ergebnis-Stress gefühlt haben. Sie haben vielleicht das beste Wechsel-Management im Turnier und hatten so vielleicht mehr Körner.“