Jakub Jankto ist nach langer Zeit endlich mit sich im Reinen.
Jankto: Fußball „eindeutig homophob“
Der tschechische Nationalspieler, der sich vor knapp zwei Wochen via Instagram als homosexuell geoutet hatte, erzählte im Gespräch mit dem italienischen TV-Sender Italia 1, wie er sich nach seinem Coming-out fühlt.
„Ich habe lange Zeit mit einer Barriere gelebt, ohne dass ich frei tun konnte, was ich wollte“, beschrieb er die Situation zuvor und fügte hinzu: „Nach meiner Ankündigung fühlte ich mich jedoch endlich frei. All das ist außergewöhnlich.“
Der 27-Jährige, der aktuell vom FC Getafe an Sparta Prag ausgeliehen ist, bestätigte, dass er mit seinem Coming-out die richtige Entscheidung getroffen habe. Für ihn sei es völlig normal, obwohl er verstehen könne, dass es für manche eine Revolution darstellt, „vor allem in einer Welt wie dem Fußball, die eindeutig homophob ist“.
Jakub Jankto: „Nach langer Zeit mit einem Lächeln gespielt“
Umso beeindruckter zeigte er sich von den Fans, die ihn im ersten Ligaspiel nach seinem vielbeachteten Instagram-Post mit Applaus empfangen hatten, als er beim 3:0-Sieg gegen FK Jablonec in der 71. Minute für Jan Kuchta eingewechselt wurde. „Nach einer langen Zeit habe ich mit einem Lächeln gespielt. Man kann gewinnen und sogar drei Tore schießen, aber es mit einem Lächeln zu tun, ist ein wirklich gutes Gefühl.“
Nun hofft er, dass auch andere Fußballer diese Erfahrung machen können. Mit seinem Outing wolle er dazu beitragen, „dass das auch denjenigen hilft, die sich weiterhin verstecken. Ich habe mein Gesicht gezeigt und werde dies auch weiterhin tun.“
Der gebürtige Prager ist noch bis Saisonende an Sparta verliehen. Seine Zukunft über die Saison hinaus ist noch unklar. Bislang fand seine Karriere hauptsächlich in Italien statt. Dort spielte er in der Serie A für Udinese Calcio und Sampdoria Genua sowie für Ascoli Calcio in der Serie B.
Bislang haben nur wenige Fußballer ihre Homosexualität öffentlich gemacht. 2021 hatte Mittelfeldspieler Josh Cavallo von Adelaide United als erster aktiver Fußballprofi in der australischen A-League sein Coming-out gegeben.