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Ein Skandal-Profi macht Schluss: Das Ende einer ausweglosen Odyssee

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Ein Skandal-Profi macht Schluss: Das Ende einer ausweglosen Odyssee

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Skandal-Profi macht Schluss

Danny Drinkwater beendet seine Karriere im Profifußball. Hinter dem 33 Jahre alten Skandal-Spieler liegen kräfteraubende Jahre ohne Perspektive. Über das Ende einer Odyssee.
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Christopher Mallmann
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Nur wenige Monate ist es her, da träumte Danny Drinkwater noch von einer Rückkehr zu Leicester City - oder von einem Abenteuer im Ausland, vielleicht bei seinem Ex-Kollegen N‘Golo Kanté in Saudi-Arabien.

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„Ich sitze hier und drehe Däumchen. Ich warte nur auf etwas, das mich begeistert, und brenne einfach darauf, mich wieder zu engagieren“, hatte der 33-Jährige im August bei SPORTbible gesagt.

Mögen Drinkwaters Träume damals einen ernsthaften Hintergrund gehabt haben, entbehren sie inzwischen jeder Grundlage, präziser: Sie haben sich in Luft aufgelöst, seit Montag, seit der frühere Mittelfeldspieler höchstselbst sein Karriereende bekannt gegeben hat.

Danny Drinkwater (l.) spielte unter anderem auch für den FC Reading
Danny Drinkwater (l.) spielte unter anderem auch für den FC Reading

Drinkwater versinkt in Bedeutungslosigkeit

„Es ist wahrscheinlich schon lange absehbar, vor allem wegen des vergangenen Jahres, aber ich denke, es ist jetzt an der Zeit, es offiziell zu vermelden“, erklärte Drinkwater im High Performance Podcast.

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Das Ende einer schier ausweglosen Odyssee war einst der Ausblick auf eine vielversprechende Karriere, die in der Jugend von Manchester United ihren Anfang machte und 2016 im Meistertitel mit Leicester gipfelte – so unverhofft, dass vielleicht alle Entscheidungen danach von demselben Übermut geprägt waren.

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Beim FC Chelsea, dem er sich ein Jahr nach der englischen Meisterschaft anschloss, wurde Drinkwater nie wirklich glücklich, ganz im Gegenteil: Er versank im Elend, in der Bedeutungslosigkeit, die nie frei von Skandalen war. Mehrfach wurde er wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt, zuletzt 2021, als er zum wiederholten Male seinen Führerschein abgeben musste. 2019 hatte er sogar einen Unfall verursacht.

Es war ebenjener Lifestyle, der Drinkwater sprichwörtlich das Genick brach – und ihn dazu veranlasste, eine öffentliche Beichte abzulegen.

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„Ich lebte im Zentrum von London. Ich war alleine. Ich hatte viele Dinge am Laufen. Das passiert vielen jungen Leuten. Der einfachste Weg ist, einfach auszugehen und Spaß zu haben, in eine Bar gehen und trinken. Am Ende des Tages löst man damit aber nichts. Man überspielt es nur“, sagte Drinkwater, der dreimal für die englische Nationalmannschaft aufgelaufen war, vor wenigen Monaten.

Schon 2020 hatte er erklärt, „Fehler gemacht“ zu haben und „einen Psychologen“ aufzusuchen. Der frühere englische Nationalspieler wurde mehrmals ausgeliehen, unter anderem zu Kasimpasa in die Türkei. Glücklich wurde er nirgendwo.

Nach einer neuerlichen Rückkehr zu Chelsea im Mai 2022 endete auch seine Zeit bei den Blues. Die Bilanz aus fünf Jahren: 23 Pflichtspiele, ein Tor und null Assists für den Klub von der Stamford Bridge.

Drinkwater: „Als ob ich einen Nerv treffe“

So niederschmetternd die Zeit auch war, so sehr hoffte Drinkwater dennoch auf ein neues Engagement. Angebote blieben aber aus.

„Ich erinnere mich, dass ich dachte: ‚Was ist mit mir passiert? Habe ich so viel verspielt, dass ein größeres Team mich nicht mehr kostenlos aufnehmen will?‘“, sagte Drinkwater im August bei SPORTbible.

Dass sich an diesem Zustand seitdem nichts geändert hat, bewog den Engländer nun, endgültig aufzugeben.

Er habe nicht gedacht, „dass es mich stören würde, aber es dann zu sagen, ist fast so, als ob ich einen Nerv treffe“, sagte Drinkwater über seinen Abschied vom Profifußball.

Das überwunden zu haben, war Drinkwaters letzter großer Schritt einer schier ausweglosen Odyssee.