Home>Internationaler Fußball>La Liga>

FC Barcelona trennt sich von Lionel Messi: Fragen und Antworten

La Liga>

FC Barcelona trennt sich von Lionel Messi: Fragen und Antworten

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Tritt Messi jetzt sogar zurück?

Lionel Messi ist beim FC Barcelona Geschichte. Doch wie geht es jetzt weiter? Was bedeutet das für Barca? Und für Messi? SPORT1 gibt Antworten.
Lionel Messi verlässt den FC Barcelona und schließt sich Paris an. Künftig müssen die Katalanen ohne Weltklasse-Aktionen des Superstars auskommen.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Diese Entscheidung bedeutet nicht weniger als einer Zäsur im internationalen Fußball! Lionel Messi und der FC Barcelona werden von nun an getrennte Wege gehen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Besonders brisant macht diese Angelegenheit die Tatsache, dass sich beide Seiten auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt hatten, diese aber nach Informationen des Klubs “aufgrund wirtschaftlicher und struktureller Hindernisse” nicht realisierbar sei. (Kommentar: Etwas Besseres konnte Barca nicht passieren)

Was bedeutet diese umständliche Formulierung? Wie geht es für Barca nach der Ära Messi weiter? Und wie für Messi selbst? Hört er sogar auf? Diese und noch weitere Fragen beantwortet SPORT1.

Wie kam es zur Trennung?

Dass der FC Barcelona schon lange über seine Verhältnisse lebt, ist allgemein bekannt. Dass das Gehalt des argentinischen Superstars dabei eine besondere Rolle spielt, auch. Statt der von der Liga erlaubten 70 Prozent gibt Barca 110 Prozent der Einnahmen für Spielergehälter aus, 15 Prozent allein für Messi. (Alle News zu La Liga)

{ "placeholderType": "MREC" }

Bislang aber hat Barca die entsprechenden Warnungen des Liga-Präsidenten Javier Tebas ignoriert. Der hatte schon mehrfach den Abgang von Messi gefordert, für den Fall dass die Katalanen nicht anderweitig die Klub-Finanzen in Ordnung bringen.

Lesen Sie auch

Dabei hatte der mit über einer Milliarde Euro verschuldete Klub, wie die Zeitung El Pais berichtet, einen Weg gefunden, um zumindest für die kommende Saison die gesamten Gehaltsausgaben um etwa 150 Millionen Euro zu senken.

Der Kniff dahinter: Messis Bruttogehalt, das nach SPORT1-Informationen bei 50 Millionen Euro plus weiteren 50 Millionen an Foto- und weiteren Vermarktungsrechten liegt, sollte bei einer Vertragsverlängerung für die nächsten fünf Jahre nicht nur halbiert werden.

In der kommenden Spielzeit sollte der 34-Jährige für “nur” 20 Millionen Euro netto auflaufen. Dieser Betrag wäre im zweiten Vertragsjahr wieder spürbar angestiegen und anschließend reduziert worden. Schließlich aber scheiterte offenbar auch dieser Schachzug.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wie reagiert Messi?

Bislang offiziell noch gar nicht.

Aber nach allem, was man aus Katalonien liest und hört, wurde der Argentinier von den Entwicklungen am Donnerstag völlig überrascht.

Wie die Zeitung Sport berichtet, seien der Superstar und seine Familie felsenfest von einem Verbleib in Barcelona ausgegangen. Messi selbst habe sich bereits darauf eingestellt, am Freitag wieder das Training mit seinen Teamkollegen aufzunehmen.

Weiter schreibt das Blatt, dass die Messi-Seite bereit gewesen wäre, mit dem Gehalt noch weiter nach unten zu gehen, als sie von der Entscheidung des Klubs erfuhr. Doch auch dies habe das Aus nicht mehr ändern können. Es habe keine Möglichkeit gegeben, die von der spanischen Liga vorgegebenen Gehaltsregeln einzuhalten.

War es das wirklich für Messi bei Barca?

Noch scheint es kaum vorstellbar, dass Messi nicht mehr mit seiner berühmten 10 auf dem Rücken im blaurot-gestreiften Trikot auflaufen wird.

Seit 20 Jahren ist er bei diesem Klub, seit 15 Jahren als Profi. In dieser Zeit hat er mit den Katalanen alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, dazu etliche individuelle Rekorde gebrochen und Ehrungen erhalten.

Die Worte, die Präsident Joan Laporta bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz wählte, dürften jedoch auch die letzten Hoffnungen auf einen Verbleib Messis beendet haben.

“Wir haben keinen Gehaltsspielraum”, stellte Laporta klar.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Wie fit ist Messi überhaupt noch?

Seit Juni ist der Argentinier 34 Jahre alt, seine allerbeste Zeit dürfte er hinter sich haben.

Das belegen auch die Zahlen der vergangenen beiden Spielzeiten. Mit 25 und 30 Toren markierte er zuletzt in der spanischen Liga weniger Treffer als in den drei Spielzeiten zuvor. Eine ähnliche Entwicklung ist in der Champions League zu beobachten. Da waren es zuletzt nur drei und fünf Tore, während er in zwei der drei vorangegangenen Jahren noch zweistellig getroffen hatte.

Sicherlich sind Tore auch bei Stürmern nicht die alleinige Kennzahl, um die Form zu ermitteln, aber eben eine sehr wichtige.

Hinzu kommt, dass er seit dem Triumph mit Argentinien bei der Copa America vor knapp einem Monat nicht mehr beim FC Barcelona trainiert hat. Während alle anderen Superstars mittlerweile bei ihren Klubs wieder schwitzen, dürfte Messi noch erheblichen Trainings- und Fitnessrückstand haben.

Wie wahrscheinlich ist ein Karriere-Ende?

Dass sich Messi schon zu Saisonbeginn wieder in Höchstform befindet, ist so gut wie ausgeschlossen. Auch die Motivation, woanders noch einmal neu anzufangen, dürfte bei Messi nicht so hoch sein wie bei einem jungen Profi, der seine Karriere noch vor sich hat. Zumal Messi und seine Familie in Barcelona sehr verwurzelt sind.

Mit Argentinien fehlt ihm aber noch die ganz große Krönung: Der WM-Titel. Den könnte er sich frühestens im Winter kommenden Jahres in Katar holen. Und dafür müsste er weiter aktiv bleiben und sich auf Vereinsebene noch einmal neu orientieren.

Lionel Messi und Neymar spielten zwischen 2013 und 2017 zusammen bei Barca
Lionel Messi und Neymar spielten zwischen 2013 und 2017 zusammen bei Barca

Wer könnte sich Messi überhaupt noch leisten?

Sollte die Nummer 10 tatsächlich noch einmal woanders spielen, kämen dafür realistisch gesehen nur zwei Klubs in Frage: Manchester City und Paris Saint-Germain.

Beide Vereine werden durch Staatsfonds aus dem Nahen Osten finanziert und sind damit im Gegensatz zu ihren Rivalen auf der großen europäischen Bühne von äußeren Einflüssen wie der Corona-Pandemie weitgehend unabhängig.

Sie könnten sicherlich auch Messi und seine dreistelligen Millionen-Gagen noch in ihrem Etat unterkriegen. Wer von beiden aber nun die größeren Chancen hat, ist ungewiss.

Möglicher Messi-Deal? Das sagt Manchester Citys Trainer Pep Guardiola
01:44
Möglicher Messi-Deal? Das sagt Pep Guardiola

City könnte mit Trainer Pep Guardiola trumpfen, der Messi bei Barca zum großen Superstar gemacht hat. Guardiola schloss eine Verpflichtung Messis am Freitag indes aus. (BERICHT: Messi zu City? Guardiola mit Klartext)

Bei PSG spielt Messis Kumpel Neymar. Der hat noch vor dem großen Knall ein Foto von sich und dem Argentinier im Netz gepostet. Die Gerüchte um ein Wiedersehen des Duos in Paris haben dadurch rasant an Fahrt aufgenommen.

Zumal die durch weitere Meldungen befeuert werden: Sky Sport Italia berichtet von ersten Kontakten zwischen beiden Seiten, und laut “The Athletic” habe Messi PSG-Coach Maurizio Pochettino, ebenfalls Argentinier, schon angerufen.

Wenn du hier klickst, siehst du Instagram-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Instagram dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Was bedeutet der Messi-Abgang für Barca?

Es wird zwangsläufig einen Neuaufbau geben müssen. Aber darin könnte auch eine große Chance liegen.

Statt sich bislang nur einem Spieler in jedweder Hinsicht völlig auszuliefern und sich damit in finanzielle Nöte zu bringen, ist jetzt die Gelegenheit, sich wieder auf die alte Barca-Stärke zu besinnen. Das ist die erfolgreiche Jugendarbeit in der Akademie La Masia, aus der schließlich auch Messi hervorging.

Bis der nächste Messi im Camp Nou Einzug hält, wird es zwar noch dauern. Bis dahin ist Barca mit den Neuzugängen Memphis Depay und Sergio Agüero sowie Philippe Coutinho, Antoine Griezmann und Ousmane Dembele aber auch nicht so schlecht aufgestellt.

2 nach 10: Ist Lionel Messis Abgang Fluch oder Segen für Barcelona und Fussball?
05:44
Messi-Abschied: "Es ist ein Segen!"