Was ist eigentlich mit Antoine Griezmann los?

Seit etlichen Monaten liefert der französische Nationalstürmer kaum noch, sowohl mit der Équipe Tricolore als auch bei Atlético Madrid. Seit letztes Pflichtspieltor erzielte er vor über einem halben Jahr, am 6. Januar beim Drittligisten Rayo Majadahonda in der Copa del Rey.

Insgesamt wartet „Grizou“ seit mittlerweile 23 Partien wettbewerbsübergreifend auf einen Treffer, die längste Durststrecke seiner Laufbahn. „Was Antoine durchmacht ist überraschend“, erklärt Bixente Lizarazu, 97-facher französischer Nationalspieler bei SPORT1. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)

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Griezmann-Krise: Lizarazu ratlos

Der ehemalige Bayern-Spieler ergänzt: „Beim FC Barcelona konnte ich ja die Probleme die er dort hatte, nachvollziehen, weil dort die Spielweise eine Besondere ist. Ich verstehe aber nicht, dass er auch in Madrid nicht Fuß fasst und ohne Selbstvertrauen spielt. Atlético ist sein Klub, dazu ein Trainer, der ihn seit so vielen Jahren kennt und schätzt. Zudem hat er schon seit einer gefühlten Ewigkeit keine gute Leistung mehr mit Frankreich gezeigt.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)

Sechs Jahre lang war er ein Leader des amtierenden Weltmeisters, doch besonders seit Karim Benzema vor gut 15 Monaten sein Frankreich-Comeback feiern durfte, stagniert der Blondschopf.

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„Ich denke, dass Benzemas Rückkehr für Griezmann keine gute Sache war“, fügt „Liza“ hinzu. „Mit seinem Talent und seinen technischen Fähigkeiten hat Karim Antoine viel Platz weggenommen. Dadurch hat Antoine an Einfluss deutlich eingebüßt. Heute heißen die Stars eher Karim Benzema und Kylian Mbappé.“

Auch Didier Deschamps tut sich schwer, Gründe für Griezmanns Absturz zu finden. „Ich denke, dass er sowohl körperlich als auch mental nicht gut drauf ist“, teilte der Nationalcoach in Le Parisien mit. „Er war 2021/22 längere Zeit außer Gefecht, was in seiner Karriere bisher nicht oft vorkam, aber ich weiß, dass er nie aufgeben wird. Er kann uns noch sehr helfen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)

Nkunku läuft Griezmann bei Deschamps den Rang ab

Auch wenn er nach wie vor unantastbar unter Deschamps ist, ist sein Vorsprung auf seine direkten Konkurrenten ist im Juni in der Nations League stark geschmolzen. Vor allem, weil Leipzigs Christopher Nkunku seine Chance genutzt hat.

Vier Monate vor dem WM-Start muss Griezmann also zittern, sollte er sich in den kommenden Wochen nicht steigern. Auch ein Weggang aus der spanischen Hauptstadt war vor ein paar Wochen noch ein Thema, aber mit seinem Monster-Gehalt (geschätzte 37 Millionen Euro brutto pro Jahr) und durch seine Formkrise, gab es kein konkretes Angebot.

Seine Krise könnte auch mit Eric Olhats zu tun haben. Griezmanns ehemaliger Berater und Entdecker sitzt seit drei Monaten wegen sexueller Nötigung von Minderjährigen im Gefängnis.

„Vielleicht gibt es tatsächlich andere Gründe, die wir nicht kennen und die an ihm nagen“, mutmaßt Lizarazu. „Er scheint sich viele Fragen zu seinem Job und zu seinem Spiel zu stellen. Er wird sicher zurückkommen, aber er muss erst einmal raus aus diesem Loch und sich öffnen, um seine Probleme besser bearbeiten zu können.“